- Schlagton
-
Der Schlagton ist ein subjektiver Tonhöheneindruck und benennt die Tonhöhe einer Glocke.[1] Der Schlagton ist kein physikalisch messbarer Ton, sondern wird vom menschlichen Ohr aus dem Zusammenklang der hohen Töne der Naturtonreihe virtuell gebildet (Residualton), daher rührt die neuere Bezeichnung als Nominal (Nennton).
In der Campanologie hat sich die Benennung der Teiltöne nach der heutigen Standardglocke, der sogenannten reinen Oktavglocke, etabliert. Ausgehend vom Unterton (standardmäßig eine Oktave unter dem Schlagton) folgen die höheren Teiltöne, mit dem Namen des Intervalls, das sie zum Schlagton bilden: Prime, Terz, Quinte, Oktave etc. Bei alten Glocken bleibt diese Terminologie erhalten, obwohl manche der Teiltöne nicht dem sie bezeichnenden Intervall übereinstimmen.[2] Die Töne der Teiltongruppe Unterton–Oktave werden als Prinzipal-, die darüberliegenden als Mixturtöne bezeichnet.[1]
Die für Glocken typischen Abweichungen von den Tönen der sogenannten temperierten Stimmung werden in Sechzehnteln eines Halbtones angegeben. Bezugston ist a1 = 435 Hz. Die Sechtzehntelabweichung des Schlagtones einer Glocke lässt sich fast ausnahmslos nach denen der Teiltöne Terz, Oktave und Duodezime ermitteln. Anderenfalls hilft die Schlagtonerrechnung nach J. F. Schouten.[1]
Anmerkungen
- ↑ a b c Claus Peter: Glocken, Geläute und Turmuhren in Bamberg. Heinrichs-Verlag, Bamberg 2008, S. 351.
- ↑ So kann anstelle der Quinte nur eine Quarte vorgefunden werden oder die Prime um einen Ganzton vertieft vorliegen.
Weblinks
Wikimedia Foundation.