Staatsmijn Beatrix

Staatsmijn Beatrix

Die Staatsmijn Beatrix ist ein bislang nicht in Förderung gegangenes Steinkohlenbergwerk in Herkenbosch in der Nähe von Roermond in den Niederlanden. Es handelt sich dabei um das letzte Bergwerk der Niederlande vor der Einstellung des Steinkohlenabbaus. Gleichzeitig sollte erstmals eine neue Lagerstätte erschlossen werden. Somit ist die Staatsmijn Beatrix nur bedingt zu den Steinkohlenbergwerken Süd-Limburgs zu rechnen.

Inhaltsverzeichnis

Geologische Lage

Nordöstlich des Aachener Reviers, bzw. dessen südwestlicher Fortsetzung in den Niederlanden und Belgien befindet sich zunächst einmal ein etwa 20km breiter Streifen ohne abbauwürdige Steinkohlevorräte. Darauf folgt der Wassenberger Horst, dessen Kohlevorrat bis 1997 von der Grube Sophia Jacoba in Hückelhoven abgebaut wurde. Diese Lagerstätte zieht sich in nordwestlicher Richtung weiter und liegt somit zu einem großen Teil auf niederländischem Gebiet, wo sie nach einer dort gelegenen Landschaft Peel genannt wird. Die Lagerstätten befinden sich in Teufen von 400 m bis ca. 1500 m, die nach Nordwesten hin abfallen.

Geschichte

Um die niederländische Versorgung mit Steinkohle auch in Zukunft sicherzustellen, suchte man nach weiteren Lagerstätten außer den bereits bekannten rund um Heerlen und Kerkrade. Bereits 1907 entdeckte man die Kohlenfelder des Peel. Jedoch wurde erst 1954 mit dem Bau des neuen Bergwerks durch die staatliche niederländische Gesellschaft DSM begonnen. Man legte die zwei Schächte in das Gebiet des Meinwegs, einem schmalen bewaldeten Landstreifen, der an drei Seiten von deutschem Gebiet umgeben war. Dies hatte zwei Gründe: Erstens war die eigentliche Schachtanlage dort, wo die Kohlenflöze in der geringsten Tiefe lagen und zweitens waren in größerem Umkreis keine großen Siedlungen, die durch das Bergwerk beeinträchtigt werden konnten.

Die weiteren Planungen sahen vor, das Bergwerk unterirdisch mit dem Nachbarbergwerk Sophia Jacoba zu verbinden, welches damals überwiegend im Besitz niederländischer Firmen war. Da der Meinweg ziemlich schmal ist, lagen nur ungefähr 20 % des konzessionierten Abbaugebiets in den Niederlanden, der Rest befindet sich in Deutschland. Die errechneten Kohlenvorräte im Konzessionsfeld belaufen sich auf etwa 1,2 Mrd.  t Steinkohle.

Die Abteufung der Schächte geschah nach modernsten Methoden, sollte Beatrix doch die modernste Zeche der Niederlande werden. Doch noch während der Ausbauarbeiten begann die Kohlekrise, in deren Verlauf die Steinkohle von Erdöl und Erdgas als Energieträger abgelöst wurde. So wurden 1962 die Aufbauarbeiten nach dem Abteufen der Schächte bis zu einer Teufe von ca. 710 m eingestellt.

Gegenwart

Die Schächte wurden nicht vollständig verfüllt, sondern nur mit Betondeckeln versehen, um eine Inbetriebnahme bei verändertem Energiebedarf zu ermöglichen. Dies wäre auch deshalb möglich, da die Anlagen unterirdisch nie mit mittlerweile stillgelegten und somit vollgelaufenen Bergwerken in Verbindung standen. Zwar wären bei einer eventuellen Inbetriebnahme umfangreiche Arbeiten ober- und unterirdisch zu tätigen, jedoch wäre diese mit einer Vorlaufzeit von ca. drei Jahren möglich.

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