- Staatssoziologie
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Die Staatssoziologie kann als ein Sondergebiet der Soziologie angesehen werden, die sich wegen der besonderen Bedeutung des Staates ausdrücklich mit ihm befasst (vgl. auch: Staatstheorie).
Als Pionierschrift lässt sich Der englische Staat und der deutsche Staat. Eine Studie von Ferdinand Tönnies von 1917 ansehen (neu ediert 2008 in der Ferdinand Tönnies Gesamtausgabe, Bd. 10, S. 51-283). Die Staatssoziologie blühte dann - relativ - in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (vgl. Joseph Schumpeter, Franz Oppenheimer), als vor allem auch noch viele Juristen soziologisch arbeiteten. Dann wurde es aber einerseits von der Geschichtsschreibung angezweifelt, ob es im strengen Sinne in der Antike oder dem Mittelalter überhaupt „Staaten“ gegeben habe, während andererseits die soziale oder ethische Besonderheit des „Staates“ immer weniger selbstverständlich wurde. Heute erscheinen ihre Materien zumeist in der Politik- oder ggf. in der Verwaltungssoziologie, zumal auch unter dem Begriff Governance.
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