Stadtkirche Neustrelitz

Stadtkirche Neustrelitz
Front der Stadtkirche Neustrelitz

Die Stadtkirche Neustrelitz ist eine rund 230 Jahre alte Kirche in Neustrelitz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sie wurde von 1768 bis 1778 nach Plänen des Hofarztes Johann Christian Verpoorten als rechteckiger Saalbau in Backstein mit umlaufenden Emporen errichtet. Die Innenmaße der Kirche betragen 20 × 37 Meter. Der Bau zeichnete sich durch eine Pilastergliederung, ein Walmdach und an den Schmalseiten übergiebelten Risaliten mit Treppenhäusern aus. Der Baubeginn datiert auf den 29. Juli 1768, am 4. November 1778 folgte die Weihe als Stadtkirche. Der Baumeister Friedrich Wilhelm Buttel fügte 1828 bis 1831 den massiven Turm und den Außenputz hinzu und prägte damit das heutige Aussehen der Kirche.

Ausstattung

Die Stadtkirche beherbergt einen barocken Altar mit einer Kopie des Gemäldes „Kreuztragung“ von Raffael, die Großherzogin Marie 1856 anfertigte und der Kirche stiftete, und ein Altarkreuz aus dem Jahr 1968 vom Erfurter Kunstschmied Griese. Im Januar 2009 wurde das Altarkreuz durch ein älteres, von dem Hofgoldschmied von Behmen der Stadtkirche gestiftetes Kreuz ersetzt. Dieser ließ es 1899 fertigen. Die wertvollen silbernen Altarleuchter sind Leihgaben der Neustrelitzer Schlosskirche und wurden von König Georg V. und Königin Marie von Hannover 1860 gestiftet. Den Lutherteppich erhielt die Kirche zum 400. Geburtsjubiläum Martin Luthers am 10. November 1883. Der Taufständer ist eine Arbeit des hiesigen Hoftischlers Bengelstorff, der auch den Orgelprospekt schuf.

Die mechanisch dreimanualige, mit 45 Registern ausgestattete Grüneberg-Orgel fertigte die Firma des Orgelbauers Barnim Grüneberg aus Stettin. Sie wurde am 28. Juni 1893 geweiht und ist nach gründlicher Instandsetzung so wieder hergestellt, wie sie von der Firma Grüneberg konzipiert wurde.[1]

I Oberwerk C–f3

1. Quintatön 16'
2. Principal 8'
3. Salicional 8'
4. Concertflöte 8'
5. Gedackt 8'
6. Octave 4'
7. Rohrflöte 4'
8. Flauto dolce 4'
9. Nasard 22/3'
10. Octave 2'
11. Mixtur III
12. Clarinette 8'
Tremolo
II Hauptwerk C–f3
13. Principal 16'
14. Bordun 16'
15. Principal 8'
16. Hohlflöte 8'
17. Gemshorn 8'
18. Gambe 8'
19. Rohrflöte 8'
20. Octave 4'
21. Flöte 4'
22. Hohlflöte 4'
23. Rauschquinte 22/3'
24. Cornett 2'
25. Mixtur III
26. Trompete 8'
III Schwellwerk C–f3
27. Liebl. Gedackt 16'
28. Geigenprincipal 8'
29. Zartflöte 8'
30. Flauto dolce 8'
31. Aeoline 8'
32. Liebl. Gedackt 8'
33. Fugara 4'
34. Flauto amabile 4'
35. Oboe 8'
Pedal C–d1
36. Principal 16'
37. Octavbass 8'
38. Subbass 16'
39. Stillgedackt 16'
40. Quintbass 102/3'
41. Violon 16'
42. Bassflöte 8'
43. Cello 8'
44. Octave 4'
45. Posaune 16'

Ihre wesentlich kleineren Vorgänger standen oberhalb des Altars auf der obersten Empore. Dort befinden sich heute vier allegorische Figuren (Glaube, Hoffnung, Liebe und Barmherzigkeit) vom Neustrelitzer Meister Simon Gehle. Die bleiverglasten Fenster rechts und links des Altarraumes stammen aus dem Jahr 1931 und stellen Geburt, Taufe, Kreuzigung und Auferstehung dar. Im hinteren Teil der Kirche befindet sich außerdem ein Lutherfenster, eine Gabe des Käthe-Luther-Bunds von 1930. Von den drei Glocken der Stadtkirche ist die mittlere aus Bronze und stammt von 1521, die beiden größeren sind Hartgussglocken und wurden 1955 von einer Neustrelitzer Familie gestiftet.

Nach umfangreichen Arbeiten für einen Zugang in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und mehrfache Instandhaltungsmaßnahmen können Besucher der Kirche und der Stadt den Turm als Aussichtsplattform nutzen und aus rund 45 m Höhe über die Straßen und die umliegenden Seen schauen.

Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen zur Grüneberg-Orgel

Weblinks

 Commons: Stadtkirche Neustrelitz – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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