Neustrelitz

Neustrelitz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Neustrelitz
Neustrelitz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Neustrelitz hervorgehoben
53.36472222222213.06361111111175
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Höhe: 75 m ü. NN
Fläche: 138,15 km²
Einwohner:

21.207 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 154 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17235
Vorwahl: 03981
Kfz-Kennzeichen: MST
Gemeindeschlüssel: 13 0 71 110
Stadtgliederung: 13 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
17235 Neustrelitz
Webpräsenz: www.neustrelitz.de
Bürgermeister: Andreas Grund
Lage der Stadt Neustrelitz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Brandenburg Landkreis Rostock Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Vorpommern-Greifswald Landkreis Vorpommern-Greifswald Landkreis Ludwigslust-Parchim Beggerow Borrentin Hohenbollentin Hohenmocker Kentzlin Kletzin Lindenberg (Vorpommern) Meesiger Nossendorf Sarow Schönfeld (bei Demmin) Siedenbrünzow Sommersdorf (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) Utzedel Verchen Warrenzin Datzetal Eichhorst (Mecklenburg) Friedland (Mecklenburg) Galenbeck Genzkow Glienke Basedow (Mecklenburg) Basedow (Mecklenburg) Duckow Faulenrost Gielow Kummerow (am See) Malchin Neukalen Alt Schwerin Fünfseen Göhren-Lebbin Malchow (Mecklenburg) Nossentiner Hütte Penkow Silz (Mecklenburg) Walow Zislow Mirow Priepert Roggentin (bei Neustrelitz) Wesenberg (Mecklenburg) Wustrow (Mecklenburgische Seenplatte) Blankensee (Mecklenburg) Blumenholz Carpin Godendorf Grünow (Mecklenburg) Hohenzieritz Klein Vielen Kratzeburg Möllenbeck (bei Neustrelitz) Userin Wokuhl-Dabelow Beseritz Blankenhof Brunn (Mecklenburg) Neddemin Neuenkirchen (bei Neubrandenburg) Neverin Sponholz Staven Trollenhagen Woggersin Wulkenzin Zirzow Ankershagen Krukow (Amt Penzliner Land) Lapitz Mallin Möllenhagen Penzlin Puchow Altenhof (Mecklenburg) Bollewick Buchholz (bei Röbel) Bütow Fincken Gotthun Grabow-Below Groß Kelle Kieve Lärz Leizen Ludorf Massow Melz Priborn Rechlin Röbel/Müritz Schwarz (Mecklenburg) Sietow Stuer Vipperow Wredenhagen Zepkow Grabowhöfe Groß Dratow Groß Gievitz Groß Plasten Hinrichshagen (Mecklenburg) Hohen Wangelin Jabel Kargow Klink Klocksin Lansen-Schönau Moltzow Neu Gaarz Schloen Schwinkendorf Torgelow am See Varchentin Vielist Vollrathsruhe Burg Stargard Cammin (bei Neubrandenburg) Cölpin Groß Nemerow Holldorf Lindetal Pragsdorf Bredenfelde Briggow Grammentin Gülzow (bei Stavenhagen) Ivenack Jürgenstorf Kittendorf Knorrendorf Mölln (Mecklenburg) Ritzerow Rosenow Stavenhagen Zettemin Altenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) Altentreptow Bartow (Vorpommern) Breesen Breest Burow Gnevkow Golchen Grapzow Grischow Groß Teetzleben Gültz Kriesow Pripsleben Röckwitz Siedenbollentin Tützpatz Werder (bei Altentreptow) Wildberg (Vorpommern) Wolde Groß Miltzow Helpt Kublank Mildenitz Neetzka Petersdorf (bei Woldegk) Schönbeck Schönhausen (Mecklenburg) Voigtsdorf Voigtsdorf Woldegk Dargun Demmin Feldberger Seenlandschaft Neubrandenburg Neustrelitz Waren (Müritz)Karte
Über dieses Bild

Neustrelitz ist eine Mittelstadt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die frühere Residenzstadt ist heute eines der 18 Mittelzentren des Landes.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Neustrelitz liegt inmitten der wald- und wasserreichen Mecklenburgischen Seenplatte am Zierker See, der über den Kammerkanal und den Woblitzsee mit der Oberen Havel-Wasserstraße verbunden ist. Innerhalb oder nahe der Stadt liegen 29 größere und kleinere Seen, wie der Glambecker See, Zierker See, Großer Fürstenseer See, Langer See, Krebssee, Domjüchsee, Kluger See und Buttersee.

Stadtgliederung
Dorfkirche von Zierke

Neben der Kernstadt gehören zum Stadtgebiet:

  • Domjüch
  • Drewin
  • Fürstensee (am 22. April 1992 eingemeindet)
  • Groß Trebbow
  • Hohenlanke
  • Klein Trebbow (am 22. April 1992 eingemeindet)
  • Langhagen
  • Lindenberg
  • Prälank
  • Rudow
  • Sophienhof

Geschichte

Zur Geschichte des heutigen Stadtteils Strelitz Alt bis 1931 – siehe dort!

Name

Der Name Neustrelitz (in älteren Schriften auch: Neu-Strelitz, N. Strelitz oder missverständlich einfach nur Strelitz) leitet sich vom Ortsnamen der nahegelegenen (Mutter-) Stadt Strelitz her. Als Name tauchte Neuenstrelitz bereits am 20. März 1732 in einer Quittung auf, die der Hofgärtner und herzogliche Baumeister Christoph Julius Löwe einem Arbeiter ausstellte.[2] Seit dem Entstehen der sich entwickelnden neuen Residenz Neustrelitz wurde die alte Mutterstadt Strelitz zur besseren Unterscheidung umgangssprachlich immer häufiger als Alt-Strelitz bezeichnet, ohne dass es jedoch zu einer offiziellen Umbenennung gekommen wäre.[3] Erst seit der Eingemeindung führt Strelitz den Stadtteilnamen Strelitz-Alt.

Vorgeschichte

Die Entstehung von Neustrelitz ist in gewisser Weise eine Folge politischer Entwicklungen innerhalb des mecklenburgischen Ständestaates seit Beginn des 18. Jahrhunderts. 1701 hatte die dritte mecklenburgische Hauptlandesteilung die (Teil-) Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz formiert. Damit war die Notwendigkeit entstanden, für Mecklenburg-Strelitz, den kleineren der beiden Landesteile, eine fürstliche Residenz und Hauptstadt zu finden. Nachdem die ursprünglich beabsichtigte Übertragung der Residenzstadtfunktion an Neubrandenburg am dortigen Bürgerstolz gescheitert war, erfolgte zunächst der Ausbau der Stadt Strelitz zur Residenz. Dort hatte Herzog Adolf Friedrich II., der erste Regent des neuen Landesteils, in einer jahrhundertealten Burganlage schon vorher seinen Wohnsitz gehabt. Die Ansiedlung der notwendig werdenden neuen Hofbehörden des neuen mecklenburgischen Landesteils an diesem Ort war folgerichtig. Die Lage änderte sich jedoch, als 1712 in Strelitz das alte Residenzschloss abbrannte und die selbstbewussten Bürger auch dort ihre Unterstützung für einen Wiederaufbau verweigerten. Damit setzte eine Entwicklung ein, die ab den 1730er Jahren zum Entstehen einer neuen Residenzstadt – eines neuen Strelitz wenige Kilometer nördlich der bestehenden Stadt Strelitz führte.

Zwischenzeitig bewohnte der Herzog mit seiner Familie verschiedene seiner kleineren Schlösser. Eines von ihnen war das von Herzog Adolf Friedrich III. auf dem Gelände der Meierei Glienecke errichtete Jagdhaus. Schließlich wurde dieses Jagdhaus schrittweise zu einem Schloss erweitert und anschließend aus praktischen Gründen in unmittelbarer Nachbarschaft eine neue Siedlung für Hofbedienstete angelegt, wohin man bald auch die Verwaltungsbehörden des Strelitzer Landesteils verlagerte.

Residenzstadt, Landeshauptstadt, Kreisfreie Stadt

Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Neustrelitzer Residenzschloss auf einer Postkarte von 1912

Da die Entwicklung der neuen Stadt (Neu-Strelitz) dem Herzog Adolf Friedrich III. nicht zügig genug voranschritt, erließ er am 20. Mai 1733 einen Aufruf an alle, die gewillt waren, sich dort anzusiedeln und gewährte jedem Bauwilligen einen kostenfreien Bauplatz, kostenloses Bauholz und Steuerfreiheit für zehn Jahre. Diese Urkunde wird seit langem als Gründungsurkunde für Neustrelitz angesehen, obwohl die ersten Wohngebäude schon Jahre zuvor entstanden waren. Noch um die Jahrhundertmitte gab man sich unentschlossen, ob Neustrelitz nur ein Stadtteil von Strelitz werden sollte oder eine eigene Stadt. Auf die Ursprungsidee eines neuen Stadtteils deutet hin, dass für Neustrelitz die sonst im Stadtgründungsakt übliche Übertragung von kommunalen Selbstbestimmungs- und Selbstverwaltungsrechten an die neugegründete Stadt unterblieben war. Damit blieb Neustrelitz auch weiterhin Teil des fürstlichen Grundbesitzes (des Domaniums), es gab keine gewählten Repräsentanten und die Bürger hatten auch sonst keinerlei Mitspracherechte. Folge davon war auch, dass Neustrelitz im politischen System des mecklenburgischen Staates bis zum Ende der Monarchie 1918 bedeutungslos blieb, während die benachbarte Mutterstadt Strelitz landtagsfähig war und damit (wenigstens de jure) an politischen Entscheidungen mitwirken konnte.

Besonders baufreudige Landesherren waren Herzog Adolf Friedrich IV. und Großherzog Georg. In Georgs Diensten konnte der von der Schinkelschule geprägte Friedrich Wilhelm Buttel von 1821 bis 1869 seine architektonischen und landschaftsgestalterischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Das Stadtbild wurde von ihm im Stil des Klassizismus und der Neogotik entscheidend geprägt.

Nach dem Ende der Monarchie war Neustrelitz von 1919 bis 1933 Landeshauptstadt des gleichnamigen Freistaates Mecklenburg-Strelitz. Nach Eingemeindung der Stadt Strelitz 1931 war Neustrelitz bis 1945 kreisfrei.

Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945

Mit der Vereinigung der beiden mecklenburgischen Freistaaten verlor Neustrelitz ab 1934 die Funktion einer Landeshauptstadt. Die Aufgaben ehemaliger Landesbehörden wurden fortan nach Schwerin verlagert. Die Kultureinrichtungen des Landes – das erst in den 1920ern entstandene Neustrelitzer Landesmuseum und die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichende Neustrelitzer Landesbücherei – gerieten immer mehr ins Abseits. Das Hauptarchiv des früheren Landes hatte man bereits 1934 nach Schwerin überführt, wo es den Zweiten Weltkrieg überstand und bis heute im Landeshauptarchiv Schwerin einen eigenen Bestand bildet.

Seit 1935 war Neustrelitz wieder Garnisonsstadt, und zwar für das ehemalige Infanterieregiment Döberitz, das spätere Infanterieregiment 48. Dafür wurden neue Kasernen am Ende der Penzliner Straße sowie ein neues Offizierskasino (später Haus der Werktätigen) im Gelände der Schlosskoppel errichtet.

Neustrelitz gehörte zu den Städten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern, in denen es 1933 Bücherverbrennungen gab; diese fand auf dem heutigen Buttelplatz statt. In der Landesanstalt Strelitz wurden ungezählte kranke und psychisch gestörte Menschen in den nationalsozialistischen Krankenmorden unter anderem in Schwerin-Sachsenberg getötet. Für diese Opfer gibt es kein Erinnerungszeichen. Ebenso erinnert nichts in der Stadt an die Lager für Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene und aus verschiedenen von Deutschland besetzten Ländern. In dem seinerzeit selbständigen Dorf Fürstensee (heute Ortsteil von Neustrelitz) befand sich eine Lufthauptmunitionsanstalt, wo einheimische Arbeiterinnen beschäftigt wurden und Häftlinge des Konzentrationslagers Ravensbrück arbeiten mussten. Die seit 1704 ansässigen Juden gerieten unter Druck und wurden von den antisemitischen Maßnahmen getroffen. Zunächst setzte eine Auswanderungswelle ein. Die Synagoge in Alt-Strelitz, 1764 eingeweiht, wurde beim Novemberpogrom 1938 zerstört. Die Ruine wurde bald darauf eingeebnet. Am 12. November 1942 wurden die letzten 20 bis 24 Juden unter entwürdigenden Umständen nach dem KZ Theresienstadt verbracht. Der jüdische Friedhof blieb während des Nationalsozialismus erhalten. 1956 verkaufte ihn die Jüdische Landesgemeinde,1958 wurde er auf Veranlassung der DDR-Behörden dem Erdboden gleich gemacht. Einer der verbliebenen Grabsteine wurde zum Gedenkstein für die jüdischen Opfer des Faschismus umgearbeitet. Ein Teil des Friedhofes wurde inzwischen restauriert.

Am 29. April 1945 besetzte die Rote Armee die Stadt und blieb in mehreren Standorten verteilt bis zum Abzug der sowjetischen Truppen in der Garnison. In der darauf folgenden Nacht brannten das Residenzschloss teilweise, das Theater, ein Pavillon auf dem Schlossplatz, das Alte Palais und das Kollegiengebäude durch Brandstiftung ab. Der Stadtteil Alt-Strelitz wurde durch Kampfhandlungen und Brandstiftung zu etwa 85 % vernichtet, womit sämtliche ursprünglich wirkende Bausubstanz im alten Stadtkern ein Opfer der Flammen wurde.

Sowjetische Besatzung und DDR (1945–1990)

Seit 1945 war Neustrelitz sowjetische Garnison. Insgesamt soll sie ca. 25.000 Personen umfasst haben und zählte damit etwa so viele Einwohner wie die deutsche Bevölkerung Neustrelitz'.

Für wenige Monate 1945/46 hatte der Stadtteil Strelitz [Alt] eine eigene Selbstverwaltung. Diese wurde durch die sowjetischen Besatzungstruppen jedoch aufgehoben, als der Strelitzer Stadtrat die Rückübertragung der bis 1931 zu der Stadt Strelitz gehörenden Flächen von der Stadt Neustrelitz forderte. Der Neuaufbau vernichteter Häuser wurde den Strelitzer Eigentümern verboten, was noch heute im dortigen Straßenbild erkennbar ist. Im Mai 1945 übernahm der sowjetische NKWD das seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts bestehende Zuchthaus als Gefängnis Nr. 5 Strelitz der Abteilung Speziallager. Hier waren Sowjetbürger zur Repatriierung und eine zunehmende Zahl von Deutschen in Haft, bis über 1000 Personen. Zahllose starben unter den schlechten Bedingungen. 1946 wurden die Häftlinge in das Speziallager Nr. 7 (Sachsenhausen) verlegt. Das Gefängnis kam wieder in deutsche Hände.[4] Heute ist es geschlossen. Die neue Jugendanstalt befindet sich am Kaulksee.

In mehreren Abschnitten wurden bis 1952 die Reste des zuletzt 1907 erweiterten Residenzschlosses der strelitzschen (Groß-) Herzöge auf dem Schlossberg gesprengt, von dem nach dem Großbrand bei Kriegsende nur die Umfassungsmauern übrig geblieben waren. Die Keller des Schlosses dienten der Neustrelitzer Kreisverwaltung als Lager und als Müllkippe; sie sind noch heute vorhanden.

Seit 1952 war Neustrelitz Kreisstadt sowie Verwaltungssitz des gleichnamigen Kreises. Bis in die 1970er Jahre hinein blieb Neustrelitz Sitz verschiedener Behörden des 1952 gebildeten Bezirkes Neubrandenburg. Mit der Verwaltungsreform von 1994 blieb Neustrelitz Kreisstadt, nunmehr jedoch für den neugebildeten Landkreis Mecklenburg-Strelitz, zu dem Teile des einstigen Freistaates Mecklenburg-Strelitz gehören. Mit der Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011 verlor Neustrelitz den Kreissitz.

Durch den Neubau einer Großwohnsiedlung abseits der Stadt, der erst 1989 seinen Abschluss fand, wurden über 2650 Wohnungen zumeist in Plattenbauweise für rund 7000 Menschen geschaffen. Da etwa hier vordem nur brachliegende Flächen mit unregelmäßig vorhandenen Kiefernbeständen die Landschaft prägten, nannte man dies Neubaugebiet Kiefernheide. Auch eine angrenzende, in den 1930er Jahren entstandene Straße trägt diesen Namen. Außerdem entstand innerhalb der Stadt in nördlicher Richtung am Rande eines großen, alten Kasernenkomplexes das Wohngebiet Dr.Schwentner-Straße mit circa 630 Wohnungen.

Die Ingenieurfachschule Strelitz Alt, 1875 in Buxtehude gegründet, 1890 nach Strelitz verlegt und als Technikum Strelitz wiedereröffnet, ging 1991 in der Fachhochschule Neubrandenburg auf.

Bundesrepublik seit 1990

Seit der Wende im Herbst 1989 nahm die Bevölkerung um etwa 5000 Einwohner ab – das sind etwa 25 Prozent der vormaligen Einwohnerzahl. Ab 1990 wurden zahlreiche Neustrelitzer Betriebe und Einrichtungen geschlossen, wie Poliklinik, Elektroanlagenbau (EAB), Eisengießerei, Bekleidungswerke, Landtechnischer Anlagenbau (LTA), Maschinenfabrik Rogge, oder sie wurden in der Größe und Mitarbeiterzahl stark verkleinert wie das Bahnbetriebswerk von 1000 auf 70 Mitarbeiter. Einige Schulen mussten wegen Schülerrückgang geschlossen werden und wurden abgerissen, so die ehemalige Oberschule VII (Jawaharlal-Nehru-Oberschule) und die Schule der sowjetischen Garnison. Bis 1993 war Neustrelitz Standort der 16. Panzerdivision der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland.

Seit 1991 werden im Rahmen der Städtebauförderung große Teile des historischen Stadtkerns der Residenzstadt mit der sternförmigen Stadtanlage saniert. Restauriert wurden auch die Orangerie und die Schlosskirche. Das Wohnumfeld im Stadtteil Kiefernheide wird seit 1993 verbessert und durch einen Stadtumbau seit 2000 neu strukturiert. Gänzlich neue Wohnsiedlungen entstanden in Folge von staatlich gefördertem Eigenheimbau in den Jahren nach 1990 unter anderem zwischen Schlangenallee und Wesenberger Chaussee (Wohngebiet Kalkhorst), auf den ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen zwischen der Woldegker Chaussee und Strelitz-Alt (Wohngebiet Woldegker Chaussee, in Zierke, am Heinrich-Schliemann-Weg und am Sandberg.

Der Tourismus hat nach 1989 wieder deutlich zugenommen.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1875
8.525
1880
9.407
1890
9.481
1925
12.260
1933
19.226
1939
23.807
1950
26.780
1971
27.806
1981
27.047
1988
27.168
Jahr Einwohner
1990
26.586
1992
25.652
1994
24.709
1996
24.544
1998
23.993
2000
23.333
2002
22.863
2004
22.453
2006
22.152
2008
21.669

Politik

Wappen

Wappen der Stadt Neustrelitz

Das Wappen wurde unter der Nr. 216 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „Gespalten; vorn in Rot ein aus einer silbernen Wolke am Spalt wachsender silberner Arm mit Ärmel, an dessen Saum eine fliegende Schleife, in der Hand ein goldener diamantenbesetzter Ring; hinten in Gold ein hersehender schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, abgerissenem Halsfell, dessen Randung bogenförmig ausgeschnitten ist und sieben Spitzen zeigt und mit silbernen Hörnern, auf der Stirn eine goldene Fürstenkrone, von der fünf mit Blattornamenten und Perlen abwechselnd besteckte Zinken sichtbar sind.“ [5]

Partnerstädte

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Rathaus am Marktplatz
Die Stadtkirche auf dem Marktplatz
Orangerie
erbaut 1755, Umbau 1840 bis 1842
Schlosspark
Blick zum Hebetempel
Die Katholische Kirche
erbaut 1871 bis 1875 nach Plänen des Landbaumeisters Rahne
Carolinenstift

Bauwerke

In der Liste der Baudenkmale in Neustrelitz stehen die in der Denkmalliste des Kreises Mecklenburg-Strelitz eingetragenen Baudenkmale.

Marktplatz

Neustrelitz wurde als barocke Residenzstadt um einen quadratischen Marktplatz angelegt. Von diesem führen sternförmig acht gerade Straßen in die Haupt- und Nebenhimmelsrichtungen ab. Im Jahr 1866 wurde das Rondell in der Mitte des Platzes angelegt und ein Denkmal für den Großherzog Georg errichtet. Das Denkmal wurde 1956 abgebaut und deponiert. Erst 1989 konnte es auf dem Wilhelm-Buttel-Platz neu aufgestellt werden. Der alte Standort auf dem Markt wurde für ein Ehrenmal für die Gefallenen der Sowjetischen Armee genutzt, welches im Mai 1995 wieder entfernt wurde. Der Marktplatz wurde 2003/4 neu gestaltet.

Das klassizistische Rathaus wurde nach Plänen des Schinkelschülers Friedrich Wilhelm Buttel von 1841 bis 1843 in spätklassizistischen, an den Tudorstil angelehnten Formen erstellt. Es befindet sich im Stadtkern direkt am Markt in unmittelbarer Nähe zur Stadtkirche.

Die Stadtkirche am Markt entstand als Saalbau zwischen 1768 und 1778. Der Kirchturm wurde erst 1831 nach Plänen des Architekten Friedrich Wilhelm Buttel vollendet.

Schlossbezirk

Das ehemalige Residenzschloss von Neustrelitz existiert seit 1945 nicht mehr. Die Konturen des einstigen Baus auf dem Schlossberg am Rande des Stadtzentrums wurden vor einigen Jahren markiert.

Östlich des früheren Schlossbezirks findet sich die Schlosskirche, welche von 1855 bis 1859 nach Plänen von Friedrich Wilhelm Buttel entstand. Der kreuzförmige Backsteinbau, einschiffig ausgeführt im Stil der Neogotik, wurde um 1970 von der Evangelisch-Lutherischen Stadtkirchgemeinde aufgegeben und bietet als Plastikgalerie Schlosskirche nach einer grundlegenden Sanierung seit 2001 Raum für Ausstellungen figürlicher Bildhauerei. Die hölzerne Decke und die Empore ergeben einen besonderen Rahmen. Von der Inneneinrichtung sind Reste der Grüneberg-Orgel aus dem Jahr 1859 vorhanden. Bemerkenswert sind die Figuren der vier Evangelisten am Portal, die von Albert Wolff für diese Kirche geschaffen wurden.

Die Orangerie, am östlichen Rand des Schlossgartens gelegen, wurde 1755 als eingeschossiger Bau errichtet und von 1840 bis 1842 zum Gartensalon ausgebaut. Das Gebäude dient heute als Konzertsaal und Restaurant. Dort ist ein Modell des ehemaligen Schlosses ausgestellt. Der angrenzende Schlossgarten mit der barocken Mittelachse, der Gedächtnishalle für Königin Luise von Preußen, dem Hebetempel und verschiedenen Statuen und Büsten ist ebenfalls sehenswert.

Südöstlich des Schlosses wurde 1721 ein Tiergarten angelegt. Der damalige Eingang führte durch das Hirschportal, das 1824 bis 1826 entstand und heute noch zu besichtigen ist. Außerdem erhalten sind verschiedene, zum Schloss gehörende Gebäude wie der Marstall (Reitstall) (Entwurf von Buttel, vollendet von Baurat Richard) und das Carolinenstift (Krankenhaus als Stiftung der Herzogin Caroline 1860 erbaut), das Marienpalais (ehemaliger Wohnsitz der Großherzogin-Witwe Marie, ab April 1950 Erweiterte Oberschule EOS Clara Zetkin, 1997 bis 2009 leer stehend und teilweise vom Landestheater genutzt, jetzt in mehrere Wohneinheiten umgebaut) und das Carolinenpalais (1850 von Buttel im Tudorstil erbaut, gewidmet der Herzogin Caroline). Gegenüber dem Landestheater befindet sich das Hobe-Haus (auch „weißes Herrenhaus“ genannt, 1740 erbaut), in dessen Saal das Standesamt untergebracht ist.

Sonstige Bauwerke

Luisenstift in Neustrelitz
  • ehemaliges Schliemann-Gymnasium, vorher Gymnasium Carolinum, Glambecker Straße, erbaut 1803 - 07 von Dunkelberg, jetzt Musikschule kon.centus
  • Mädchenschule hinter der Stadtkirche von 1831
  • Lyzeum, ehemalige Mädchenschule, jetzt Evangelische Grundschule, am Chr.-Daniel-Rauch-Platz
  • Postgebäude, künftig Kulturhistorisches Zentrum Mecklenburg-Strelitz
  • Landgericht, Töpferstraße, 1865 von Buttel erbaut,
  • ehemalige MfS-Untersuchungshaftanstalt im Hof des Amtsgerichts, Töpferstraße
  • Luisenstiftung, erster Kindergarten im Land Mecklenburg-Strelitz, jetzt Privathaus, Mühlenstraße
  • ehemalige Kaserne mit Reithalle an der Strelitzer Straße
  • katholische Kirche und Denkmal für den 1944 hingerichteten Neustrelitzer Pfarrer Dr. Bernhard Schwentner
  • ehemaliges Haus der Werktätigen (HDW) unweit des Theaters, jetzt zu Wohnungen umgebaut und verändert
  • Bahnbetriebswerk mit fast original erhaltenem Ringlokschuppen
  • Wasserturm in Neustrelitz, zur Wohnung ausgebaut
  • Wasserturm in Strelitz-Alt, restauriert, ungenutzt
  • Großes Wandbild im Stil des Sozialistischen Realismus als Intarsienarbeit in der ehemaligen Kantine des Bahnbetriebswerks

Hafengebiet

Am neuen Hafen in Neustrelitz

Der Hafen am Zierker See wurde zwischen 1841 und 1846 angelegt. Die ersten Speichergebäude kamen 1842 und 1846, erbaut durch den Kornhändler Stüver und durch den Kaufmann Behn, dazu. Den dritten Speicher ließ Bentzien erbauen. Sie wurden zum Teil nach 1990 zu Wohnhäusern umgebaut. Auf dem Wasserweg wurde von hier aus vorwiegend Getreide und Holz transportiert. Ein Gleisanschluss an die Bahnstrecke Berlin–Stralsund verhalf dem Hafen zu erneutem Aufschwung. Nach einigen Jahren des Erliegens aller Verladetätigkeiten wurden um 1995 neue Anlagen erstellt. Der Hafen bietet nach dem Umbau zum Wasserwanderrastplatz 29 Liegeplätze für Boote, eine Hafenmeisterei mit Besucher-Infrastruktur und eine gut ausgerüstete Anlegestelle für Ausflugsschiffe. In Nachbarschaft des Hafens befindet sich ein Reisemobilstellplatz.

Neben der ehemaligen Dampferanlagestelle findet sich an der Weißen Brücke der Chinesische Pavillon, der 1821 als großherzogliches Wäschespülhaus für den Herzog errichtet wurde. Am Rande des Zierker Sees befindet sich außerdem das Slawendorf (Familienfreizeit- und Erlebnisstätte).

Kulturstätten

Theater

Das Landestheater Neustrelitz (ehemals Friedrich-Wolf-Theater) mit 400 Zuschauerplätzen im Großen Haus wird von der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz als Mehrspartenhaus betrieben. Während der Sommermonate bildet der benachbarte Schlossgarten die Kulisse für die beliebten Festspiele im Schlossgarten mit Freilicht-Operetten-Inszenierungen und Schauspielinszenierungen.
Am heutigen Standort befand sich seit 1755 ein Reithaus, erbaut von Martin Seydel, das 1775 zum Komödien- und Redoutenhaus umfunktioniert wurde und ab 1779 die Bezeichnung Mecklenburgisch-Strelitzsches Hoftheater trug. Am Morgen des 15. Januar 1924 brannte das 150 Jahre alte Neustrelitzer Hoftheater bis auf die Grundmauern ab.[7] Nach Plänen des Münchners Max Littmann wurde dann von 1925 bis 1928 ein neues Gebäude errichtet. 1945 brannte es erneut nieder. 1954 konnte das Theater unter dem Namen Friedrich-Wolf-Theater wiedereröffnet werden.
Vor dem Theater befindet sich eine Bronzeplastik zu Ehren Friedrich Wolfs. Seit 1991 wird das Theater wieder als Landestheater betrieben und ist seit 2000 Intendanzsitz der Theater und Orchester GmbH.

Ein kleines, privat betriebenes Theater befindet sich am Hafen von Neustrelitz – das Inseltheater Helgoland.

Museen und Galerien

Das Museum der Stadt Neustrelitz dokumentiert die Geschichte der ehemaligen Residenzstadt Neustrelitz und die Regionalgeschichte von Mecklenburg-Strelitz. Es zeigt unter anderem Gemälde, Abbildungen und Einrichtungsgegenstände des Schlosses, Plastiken des Bildhauers Christian Daniel Rauch und im monatlichen Wechsel Expositionen von Künstler der Region.

Die Plastikgalerie in der Schlosskirche zeigt von April bis Oktober in jährlich wechselnden Ausstellungen Plastiken und Skulpturen.

Weitere Kulturstätten

  • Karbe-Wagner-Archiv, heimatkundliche Sammlung
  • Deutsche Tanzkompanie Neustrelitz: Stiftung für traditionellen Tanz im Land Mecklenburg-Vorpommern
  • Frauenchor „Freundschaft“, Konzertchor Neustrelitz, Männerchor „Liedertafel 1846“, Singakademie Neustrelitz (gegr. 1840)
  • Hans-Fallada-Klub
  • Gebäude der ehemaligen Großherzoglichen Strelitzer Bank (ehem. Landeshypothekenbank, zu DDR-Zeiten zeitweilig Sitz der Staatsbank der DDR im Bezirk Neubrandenburg)

Musik

Der Fanfarenzug des Feuerwehrvereins Neustrelitz e.V. wurde 1996 gegründet. Er nahm am Pokalwettkampf der Fanfaronade 2000, 2001 und 2002 und am Spielleutetreffen von Mecklenburg-Vorpommern 2000, 2001, 2002 und 2006 sowie seit 1998 am Feuerwehrmusiktag in Mecklenburg-Vorpommern teil.

Gedenkstätten, Kunst-Denkmäler und Gedenktafeln

Siehe auch: Liste der Denkmäler, Brunnen und Skulpturen in Neustrelitz

Kaserne an der Strelitzer Straße von Neustrelitz
erbaut 1843 bis 1846 nach Plänen von F. W. Buttel

Regelmäßige Veranstaltungen

Meist am letzten Maiwochenende findet seit dem Jahr 2000 jährlich das Indiefestival Immergut in Neustrelitz statt. Im Rahmen der Festspiele im Schlossgarten wurden seit 2001 jeden Sommer Freiluft-Operetten und Schauspielinszenierungen im Schlossgarten aufgeführt. Die Orangerie, die Schlosskirche und die Stadtkirche sind häufig Spielorte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. In der Plastikgalerie Schlosskirche sind in den Sommermonaten Ausstellungen figürlicher Bildhauerei zu sehen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Neben dem Binnenhafen und der Landwirtschaft sind in Neustrelitz Fabriken des Maschinen- und Anlagenbaus ansässig. Die NETINERA Werke GmbH betreibt hier ein Instandhaltungswerk für Eisenbahnfahrzeuge[8]. Die Deutsche Post AG DHL betreibt hier das Frachtpostzentrum 17. Im Norden der Stadt hat die Firma IBC Solar einen 25 Hektar großen Solarpark errichtet.

Eine zunehmende Rolle im wirtschaftlichen Leben der Stadt spielt nach einer strukturellen Umwandlung der Einrichtungen seit 1989 wieder der Tourismus.

Ein weiterer namhafter Arbeitgeber in der Region ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (siehe unter Abschnitt "Bildung und Forschung").

Medien

Die zum Nordkurier gehörende Strelitzer Zeitung ist die Lokalzeitung der Stadt Neustrelitz und erscheint als Tageszeitung. Zweiwöchentlich erscheint das amtliche Bekanntmachungsblatt Strelitzer Echo.

Verkehr

Neustrelitz bildet für den Eisenbahn-, Straßen- und Binnenschifffahrtsverkehr einen wichtigen Knotenpunkt im südlichen Mecklenburg-Vorpommern.

Straßenverkehr

In Neustrelitz kreuzen sich die Bundesstraßen 96, 193 und 198. Die Bundesautobahn 20 (RostockStettin) ist 36 km entfernt (Anschlussstellen Neubrandenburg-Ost und Neubrandenburg-Nord), die Bundesautobahn 19 (Berlin – Rostock) 52 km (Anschlussstelle Röbel/Müritz).

Schienenverkehr

Neustrelitz ist über zahlreiche (teils stillgelegte) Eisenbahnstrecken mit den umliegenden Städten und Gemeinden verbunden. Diese treffen im Hauptbahnhof zusammen, an den ein Güterbahnhof (Südbahnhof) angegliedert ist. Im Einzelnen sind dies die Preußische Nordbahn Berlin - Neustrelitz - Neubrandenburg - Stralsund, die Lloydbahn Neustrelitz - Rostock sowie die nur noch auf dem Abschnitt bis Mirow betriebene Bahnstrecke Wittenberge–Strasburg. Seit dem 10. Juni 2007 hält außerdem ein ICE-Zugpaar der Linie 28 auf der Relation Rostock–Berlin im Neustrelitzer Hbf.

ÖPNV

In Neustrelitz treffen am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) vor dem Hauptbahnhof eine Vielzahl regionalener Buslinien zusammen, welche Neustrelitz mit den abgelegeneren Stadtteilen und dem Umland verbinden. Fast alle Buslinien werden von der Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Strelitz (VMS) mit Sitz in Neustrelitz betrieben, einige Linien dienen jedoch vor allem dem Schülerverkehr und verkehren in den Schulferien nur an bestimmten Tagen in der Woche.

Zudem verkehren in Neustrelitz 4 Stadtbuslinien, welche von B.B.-Reisen, einem Tochterunternehmen der Netinera Deutschland GmbH, betrieben werden. Eine Linie ist jedoch nur eine Verstärkerlinie im Schülerverkehr.

Schiffsverkehr

Über den Kammerkanal besteht eine Verbindung an das überregionale Wasserstraßennetz.

Bildung und Forschung

Bildungseinrichtungen und Schulen

Gymnasium Carolinum am Glambecker See

In Neustrelitz gibt es ein allgemein bildendenes Gymnasium, das Gymnasium Carolinum, die Regionalschule (UNESCO-Schule) „Jawaharlal Nehru“, die Integrierte Gesamtschule „Walter Karbe“ und vier Grundschulen: Grundschule Kiefernheide, Grundschule Sandberg, Grundschule „Daniel Sanders“ und die Evangelische Grundschule. Des Weiteren befinden sich in Neustrelitz noch die Berufliche Schule und die Volkshochschule des Kreises Mecklenburg-Strelitz, ein sonderpädagogisches Förderzentrum, die Schule für geistig Behinderte „Tom Mutters“ und die Musikschule „Kon.centus“.

Das Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrum Neustrelitz der Bundespolizei (Abkürzung: BPOLAFZ NZ) hat ca. 250 Mitarbeiter und ständig ca. 300 Auszubildende bzw. Seminarteilnehmer.

Forschung

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unterhält in Neustrelitz Zweigstellen des in Oberpfaffenhofen ansässigen Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums sowie der Institute für Kommunikation und Navigation bzw. für Methodik der Fernerkundung. Annähernd 60 Wissenschaftler, Ingenieure und Angestellte sind am Neustrelitzer DLR-Standort beschäftigt, welcher unter anderem maßgeblich an der Entwicklung des europäischen Satellitennavigationsprogramms Galileo beteiligt ist.[9]

Bibliotheken und Archive

Die Stadtbibliothek Neustrelitz umfasst einen Bestand von rund 40.000 Medieneinheiten.

Das Karbe-Wagner-Archiv beherbergt eine heimatkundliche Sammlung über Geschichte, Kunst, Natur, Persönlichkeiten, Druck- und Literaturwesen der Region sowie die Nachlässe oder Nachlassteile einzelner südostmecklenburgischer Heimatforscher wie Walter Karbe, Annalise Wagner, Walter Gotsmann, Hermann Schüßler, Reinhard Barby, Konrad Hustaedt und Friedrich Winkel.

Neben dem Stadtarchiv befindet sich das Kreisarchiv Mecklenburg-Strelitz in Neustrelitz.

Gesundheit

Krankenhaus

1855 wurde nach Renovierung des vorhandenen Gebäudes die Krankenanstalt am Hafen mit 8 - 10 Betten eröffnet, nachdem das Haus zuvor von Herzogin Caroline zu Mecklenburg-Strelitz gekauft wurde. Rasch wurde ein Neubau mit 60 Betten notwendig. Weitere Ausbauten waren nötig, so dass Mitte der 1930er Jahre 150 Betten verfügbar waren.

Ab 1947 erfolgte die Aufteilung in eine Chirurgische und Innere Abteilung. Später wurde um Gynäkologie-Geburtshilfe und Kinderheilkunde erweitert. In den 1980er Jahren kam ein neues Bettenhaus mit einer Gesamtzahl von rund 160 dazu.

Der Krankenhausneubau in Trägerschaft des DRK mit 144 Betten und den Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie-Geburtshilfe, Anästhesie, einer Intensivstation sowie Belegabteilungen für Urologie und HNO an der Penzliner Straße wurde im April 2010 eröffnet.

In enger Nachbarschaft befindet sich seit 2003 eine Wachkomastation in der Trägerschaft des DRK.

Rettungshubschrauber

Neben dem Krankenhaus befindet sich seit 1996 ein Luftrettungsstandort. Zunächst wurde durch den Bundeswehrhubschrauber SAR 93, eine Bell UH-1D die Versorgung gesichert, seit 2006 werden die Einsätze durch Christoph 48, einen Eurocopter EC 135 des ADAC geflogen.

Sportstätten und Sportvereine

Die drei Stadien, Rudolf-Harbig-Stadion, Parkstadion und Jahnsportpark Strelitz-Alt werden von verschiedenen Sport- und Fußballvereinen genutzt. Folgende Vereine sind in Neustrelitz vertreten:

  • Die TSG Neustrelitz, welche in der Oberliga Nordost (Staffel Nord) vertreten ist.
  • Die Fußballvereine SpVgg Victoria Neustrelitz, WSV Einheit Neustrelitz, ESV Lok Neustrelitz, Blau-Weiß 93 und FSV Rot-Weiss Neustrelitz. Frauenfußball wird in Neustrelitz beim ESV Lok Neustrelitz gespielt.
  • Der PSV Neustrelitz (u.a. Volleyball)
  • Der Tennisverein TC Neustrelitz.
  • Der Wassersportverein WSV Einheit Neustrelitz.
  • Der ESV Lok Neustrelitz mit der Abteilung Leichtathletik .

Persönlichkeiten

Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Neustrelitz

Sonstiges

  • Kfz-Zeichen: 01/1991 bis 05/1994 NZ (für Neustrelitz), seitdem MST (für Mecklenburg-Strelitz); in der DDR: CT für Motorräder, CM für LKW, Busse und Traktoren, CL, CZ und später CIB bis CIZ für Pkw.
  • Im ehemaligen Kühlhaus sind ein Kino und eine Diskothek, seit 2009 das "DIXX", untergebracht. Es ist die größte Diskothek Mecklenburg-Vorpommerns.
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR): Am Rande von Neustrelitz, in der Kalkhorst, befand sich jahrzehntelang eine Satelliten-Bodenstation. Heute ist hier die Außenstelle Neustrelitz des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt angesiedelt.
  • Seit dem 25. Oktober 2008 trägt ein ICE 2 der Deutschen Bahn den Namen „Neustrelitz“[10]
  • Auf dem Gelände des Bahnbetriebswerks steht einer von drei Zügen der DB-Baureihe 403

Belege

Literatur

  • Carolinum – Historisch-literarische Zeitschrift–Sonderheft: Neustrelitz Straßen-Häuser-Menschen. 63. Jg., Göttingen 1999
  • Carl August Endler: Die Geschichte der Landeshauptstadt Neustrelitz. 1733-1933. Rostock, 1933
  • Otto Wagner: Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung. 1926, S. 31 f.
  • Harald und Christiane Witzke: Strelitz-Alt und Neustrelitz. Sutton Verlag, Erfurt 2002, ISBN 978-3-89702-415-1
  • Harald Witzke: Neustrelitz. Sutton Verlag, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-109-7

Einzelnachweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. Annalise Wagner: Aus dem alten Neustrelitz. S. 7
  3. Museum der Stadt Neustrelitz (Hrsg.): Neustrelitz. Eine Stadtgründung des 18. Jahrhunderts. 1978
  4. A. Kaminsky: Orte des Erinnerns. Bonn 2007, S. 259 f.
  5. Hauptsatzung der Stadt Neustrelitz vom 28. April 2005 – § 1 Abs. 1
  6. Partnerstädte auf www.neustrelitz.de
  7. Kölnische Zeitung, (1924) Nr. 39 (16. Januar 1924, Abendausgabe)
  8. Webpräsenz der NETINERA Werke GmbH - Neustrelitz
  9. DLR: Standort Neustrelitz
  10. http://de.biz.yahoo.com/25102008/336/ice-zug-erhaelt-namen-stadt-neustrelitz-0.html

Weblinks

 Commons: Neustrelitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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