Stadtmauer von Xi'an

Stadtmauer von Xi'an
Blick auf die Stadtmauer.

Die Stadtmauer von Xi'an (chinesisch 西安城墙 Xī'ān chéngqiáng) ist die größte und heute vollständigste Stadtmauer in der Volksrepublik China. Dank umfangreicher Renovierungsmaßnahmen seit den 1980er Jahren ist die Stadtmauer heute auf der gesamten Länge begehbar und bildet einen rechteckigen Ring um die Altstadt Xi'ans (früher Chang'an).

Die Mauer umschließt eine Fläche von ca. 12 km². Die Mauern um Norden und Süden sind ca. 3,5 Kilometer lang, das östliche und westliche Teilstück etwa 2,5 Kilometer. Die Mauern sind vom Aufbau her ein ummauerter Erdwall, 12 Meter hoch, am Boden 15 bis 18 Meter, an der Krone 12 bis 14 Meter breit. Auf der Außenseite der Mauer befinden sich insgesamt 5894 Zinnen. Der Graben außerhalb der Mauer ist noch an einigen Stellen erhalten und mit Wasser gefüllt.

Die Stadtmauer hat vier große Tore, zu jeder Seite eines: Das Anyuan-Tor (安远门) im Norden, das Changle-Tor (长乐门) im Osten, das Yongning-Tor (永宁门) im Süden, sowie das Anding-Tor (安定门) im Westen. Zu den ursprünglichen Toren sind 14 weitere hinzugekommen um die Verkehrssituation in der Innenstadt zu verbessern. Neben den 98 Türmen entlang der Mauer sind drei der vier Eck-Türme erhalten. Früher gelangte man über Zugbrücken zu diesen Toren, morgens wurden die Tore nach einem Signal des Glockenturmes geöffnet, abends wurden die Zugbrücken nach einem Signal des Trommelturmes hochgezogen.

Geschichte

Alle 120 Meter befand sich ein Turm, der über die Stadtmauer herausragte. Heute sind nicht mehr alle erhalten.

Zwar wurde bereits im zweiten Jahr der Sui-Dynastie (582) mit dem Bau einer Stadtmauer in Chang'an begonnen, die heutige Form wurde jedoch erst zu Beginn der in der Ming-Dynastie (1374–1378) gebaut, als die Stadt zur Residenzstadt für den Sohn des Kaisers Hongwu ernannt wurde. In der Tang-Dynastie diente Chang'an erneut als Hauptstadt des chinesischen Kaiserreiches, und so führte die Stadtmauer um den Kaiserpalast, der in der Südwest-Ecke der heutigen Stadtmauer lag, entlang. In der Ming-Dynastie wurde die Mauer und Toranlagen mehrfach verbessert und verstärkt, unter Kaiser Qianlong kam im Jahr 1781 ein 20 Meter breiter und bis zu 7 Meter tiefer Wassergraben hinzu.

Zu Beginn Republik-Zeit wurden einige Teile der Mauer, darunter viele der Türme abgerissen oder verfielen. Im Zweiten Weltkrieg dienten Teile der Befestigung als Schutz vor japanischen Luftangriffen. Nach Gründung der Volksrepublik wurde die Mauer nach 1949 an mehreren Stellen unterbrochen um mit neuen Straßen die Verkehrssituation zu verbessern.

Im Jahr 1961 wurde die Mauer vom Staatsrat der Volksrepublik China als eines der ersten Objekte in die Denkmalliste der Volksrepublik China aufgenommen. Ab 1983 wurde ein Park entlang der Mauer angelegt und umfangreiche Arbeiten zur Restauration der Mauer durchgeführt, so dass ab 2005 die gesamte Mauer wieder begangen werden kann. Viele Touristen leihen sich für die 13,74 km lange Runde Fahrräder aus, um die Altstadt einmal zu umfahren.

Siehe auch

Weblinks


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