- Stardust (Lied)
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Stardust ist der Titel einer Komposition von Hoagy Carmichael aus dem Jahr 1927, die zu einem der meistgecoverten Songs aller Zeiten und zum Klassiker der Bigband-Ära wurde.
Inhaltsverzeichnis
Entstehungsgeschichte
Der Song mit seiner ungewöhnlichen Form (A-B-A-C) wurde 1927 als Pianosolo komponiert und zum ersten Mal von Hoagy Carmichael and His Pals am 31. Oktober 1927 für Gennett Records (Katalog #6311) als fetzige Jazz-Nummer in mittlerem Tempo als B-Seite eingespielt. Carmichael wurde nach eigener Aussage hierzu von den Improvisationen Bix Beiderbeckes inspiriert. Auch die A-Seite One Night In Havana stammt aus Carmichaels Feder. Zunächst wurde Stardust nach seiner Veröffentlichung im Januar 1928 nur mäßig rezipiert, hauptsächlich von befreundeten Musikern, von denen manche (u. a. Don Redman) ihre eigene Version einspielten. Die Idee hierzu kam Carmichael als Jurastudent auf dem Universitätscampus, als ihm die 32-taktige Grundstruktur einfiel[1].
Erste Coverversionen
1928 arbeitete Carmichael den Song zu einer langsamen Ballade um, und 1929 wurde von Mitchell Parish ein Text dazu verfasst. Carmichael wollte eine neue Aufnahme für Gennett Records machen, aber die Chefetage von Gennet Records lehnte diese Idee ab, da die frühere Fassung noch in den Regalen der Geschäfte lag. Irving Mills nahm mit seiner Hotsy Totsy Gang (mit Jimmy Dorsey -Klarinette- und Carmichael -Piano-) Carmichaels neues, bei seinem Verlag Mills Music nun als Star Dust publiziertes Arrangement des Songs am 20. September 1929 auf und kam damit nach Veröffentlichung im Januar 1930 bis auf Platz 20 der amerikanischen Hitparade. Am 15. Mai 1930 spielte der Bandleader Isham Jones ebenfalls den Song ein und erreichte damit am 18. April 1931 den Spitzenplatz der Hitparade. Seine Version machte Stardust zum Klassiker. Weitere Versionen wurden erfolgreich eingespielt von Bing Crosby (# 15, 1931), Louis Armstrong (#16, 1931), oder Jimmie Lunceford (# 10, 1935).
Bigband-Versionen
Stardust wurde zu einem Standard der Big-Band-Ära und von nahezu jedem namhaften Bandleader und Sänger dieser Generation gecovert. Glenn Millers Arrangement war ebenfalls sehr erfolgreich und kam bis Platz 3 der Charts. Auch Sammy Kaye (# 16, 1939), Artie Shaw (# 2, 1941) und Frank Sinatra (# 7, 1941) nahmen am Erfolg von Stardust teil. Erstmals erschien Stardust von zwei Bands auf einer Platte, nämlich die Version von Tommy Dorsey (aufgenommen am 15. April 1936) und Benny Goodman (23. April 1936), veröffentlicht im Mai 1936 auf Victor #25320 (# 8 für Dorsey, # 2 für Goodman). Artie Shaws Version war dann die erfolgreichste. Sie entstand am 7. Oktober 1940 (Victor #27230), wurde im Dezember 1940 veröffentlicht und erreichte den zweiten Platz der Hitparade. Das lyrische Trompetensolo von Billy Butterfield zu Beginn und Jack Jenneys brillantes Posaunensolo am Schluss geben dieser Aufnahme die besondere Note[2]. Der Song wurde auch von Billie Holiday, Nat King Cole, Harry Connick Jr., Ella Fitzgerald und von Instrumentalisten wie Django Reinhardt aufgenommen. Auch jüngere Musiker wie Lou Donaldson, Ernestine Anderson oder Wynton Marsalis haben den Song als Jazzstandard interpretiert. Manche Kritiker sehen in Stardust die schönste Liebes-Ballade, die je geschrieben wurde: Parishs eindringlicher Text, der Einsamkeit und Nostalgie heraufbeschwört, sei perfekt in den Verlauf von Carmichaels Melodie integriert.
Statistik
Er ist mit über 1800 Aufnahmen einer der am häufigsten eingespielten Songs des 20. Jahrhunderts und steht in den USA nach Silent Night und dem St. Louis Blues an dritter Stelle der am häufigsten produzierten Songs. Die ASCAP listet 152 Versionen hiervon auf[3].
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Dietrich Schulz-Köhn, I Got Rhythm, 1990, S. 297
- ↑ Dietrich Schulz-Köhn, I Got Rhythm, 1990, S. 298
- ↑ ASCAP-Eintrag für Stardust
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