Steinbeere

Steinbeere
Steinbeere
Eine Steinbeere mit reifen Früchten

Eine Steinbeere mit reifen Früchten

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Rosoideae
Gattung: Rubus
Art: Steinbeere
Wissenschaftlicher Name
Rubus saxatilis
L.

Die Steinbeere (Rubus saxatilis) ist eine krautige Art aus der Gattung Rubus. Die Früchte werden in der klassischen russischen Küche unter anderem im Tortengelee verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Es handelt sich bei der Steinbeere um einen Pseudophanerophyt, d.h. einen Scheinstrauch, bei dem die oberirdischen Teile ein oder auch zweijährig sind, spätestens dann aber absterben. Die Pflanze erneuert sich aber ständig aus den unterirdischen Organen. Die kriechenden Triebe der Pflanzen können Längen von bis zu 2 m erreichen und wurzeln. An diesen Trieben stehen aufrechte, bis 30 cm hohe Blütentriebe.

Die kaum behaarten Blätter sind dreizählig. Der Endfieder ist nur kurz gestielt. Die rhombisch bis ovalen Fieder sind am Rand grob doppelt gesägt. Die Nebenblätter sind nicht verwachsen, und an den aufrechten Trieben oval bis elliptisch, an den kriechenden Trieben schmaler. Die Stängel sind lediglich mit vereinzelten, weichen und nicht stechenden Stacheln besetzt.

Die Blüten der Steinbeere stehen in wenigblütigen doldigen Rispen. Die weißen schmalen Kronblätter stehen aufrecht und sind kaum länger als die Kelchblätter. Während die Endblüte des Blütenstandes meist 6 Fruchtblätter hat, haben die seitlichen Blüten deutlich weniger (meist 1 bis 3).

Die Frucht, eine Sammelsteinfrucht, besteht folglich auch nur aus sehr wenigen Steinfrüchtchen, oft nur aus einem einzigen. Die Steinfrüchtchen sind bei der Steinbeere nur sehr lose verbunden und trennen sich leicht. Sie sind leuchtend rot und klar bis glasig.

Verbreitung und Standortansprüche

Die Steinbeere kommt in den kühlen bis gemäßigten Regionen Eurasiens vor - im Westen bis Süd-Grönland, in Europa von Skandinavien bis in die Bergregionen des Mittelmeergebietes, und nach Osten über Sibirien bis Nord-Japan.

Sie wächst auf steinigen, kalkhaltigen Böden in Gebüschen und in lichten Wäldern.

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz Deutschland. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen, 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-06-012539-2.
  • Otto Schmeil, Jost Fitschen, Werner Rauh: Flora von Deutschland und seinen angrenzenden Gebieten. 84. Auflage. Quelle & Meyer, Heidelberg 1968.
  • Urania Pflanzenreich. Band 4: Blütenpflanzen 2, 1. Ausgabe. Urania-Verlag, Leipzig 1994, ISBN 3-332-00497-2.
  • Elena Molokhovets: Classic Russian Cooking: Elena Molokhovets' a Gift to Young Housewives. Indiana University Press, 1998. ISBN 0-253-21210-3 S. 441.

Weblinks

 Commons: Rubus saxatilis – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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