- Stellarstatistik
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Die Stellarstatistik ist ein Teilgebiet der Astronomie und beschäftigt sich mit dem Aufbau der Sternsysteme, deren inneren Bewegungsverhältnissen und ihrer Verteilung im Raum.
Bei Hunderten von Milliarden Sternen in einem Sternsystem ist es nicht möglich, für jedes Objekt Geschwindigkeit und physikalische Eigenschaften einzeln zu untersuchen. Deshalb ist es notwendig, ein statistisches Verfahren einzusetzen, um mittlere Eigenschaften von Sterngruppen zu untersuchen.
Grundlage der Stellarstatistik sind die Sternkataloge, die jeweils eine große Anzahl an Sternen verzeichnen. Hieraus wählt man Gruppen mit einheitlichen physikalischen Eigenschaften (zum Beispiel absolute Helligkeit) aus und ermittelt ihre Anzahl pro Flächeneinheit. Die so bestimmten Sternzahlen bilden die Grundlage der Untersuchungen im Rahmen der Stellarstatistik.
Alle sichtbaren Sterne am Himmel zu untersuchen ist ebenfalls nicht möglich. Die verbesserten Beobachtungsmethoden erweitern zum einen die Grenzen des sichtbaren Bereichs im Raum und in der scheinbaren Helligkeit, die noch sinnvoll untersucht werden kann. So konnte man bereits vor Jahrzehnten mehr als 150 Millionen einzelne Sterne auflösen und theoretisch einer Einzeluntersuchung zuführen. Um diesen Aufwand zu begrenzen, bildet man so genannte Eichfelder, die eine repräsentative Auswahl des Sternenhimmels darstellen und dann einzeln untersucht werden können.
Auf den Erkenntnissen der Stellarstatistik beruhen u.a. die frühen Erkenntnisse zum Milchstraßensystem, dessen Aufbau erklärt werden konnte. Wichtige deutsche Beträge zur Stellarstatisitk stammen beispielsweise von Karl Schwarzschild.
Siehe auch
Literatur
- Rudolf Kurth: Introduction to stellar statistics. Pergamon, Oxford 1967
- G. Jogesh Babu, Eric D. Feigelson: Astrostatistics. Chapman & Hall, London 1997, ISBN 0-412-98391-5
- Jasper Wall, C. R. Jenkins: Practical statistics for astronomers. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-45416-6
Kategorie:- Methode der Astrophysik
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