Stephan Dietrich

Stephan Dietrich
Stephan Dietrich, 1941 in Wildenthal

Stephan Dietrich genannt Saafenlob (* 17. Februar 1898 in Eibenstock; † 8. Mai 1969 in Hohenlimburg) war Lehrer und ein Heimatdichter des Erzgebirges.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Stephan Dietrich entstammt einer Bergmannsfamilie. Er besuchte von 1912 bis 1919 das Lehrerseminar in Schneeberg und war dann als Hilfsschullehrer, Lehrer und Schulleiter in Eibenstock und Wildenthal tätig. Auf seine Initiative wurde in Wildenthal die Grenzlandschule gebaut, die er ab Ostern 1940 leitete. Am 16. Oktober 1921 heiratete er in Eibenstock Edith Geithner. Nach dem Tod seiner Ehefrau verließ er 1967 Eibenstock und lebte bei seinem Sohn Winfried in Hagen. Dort wollte er sein künstlerisches Schaffen fortsetzen, aber ein altes Herzleiden setzte am 8. Mai 1969 seinem Leben ein Ende. Seinem letzten Wunsch folgend, wurde die Urne in der Grabstätte seiner Frau in Eibenstock beigesetzt.

Sein Spitzname lautete Saafnlob. So schrieb er sich selbst; verbreitet sind jedoch auch die Schreibweisen Saafenlob und Safnlob.

Ehrungen

Zum Wildenthaler Hammerfest 2003 wurde das Haus des Gastes, in dem sich früher die Schule befand, auf seinen Namen geweiht.

Werke (Auswahl)

  • Theaterstücke:
    • Hutzenobnd beim Saafnlob zer Fosndzeit, 1934
    • Grenzland
  • Erzählungen und Gedichte:
    • Erzählungen und Gedichte, Band I, Arzgebörg mei Hamitland! Schwarzenberg 1936, 2. Aufl. 1941
    • Erzählungen und Gedichte, Band II, Su is mei Haamit! Schwarzenberg 1936
    • E Liedl muß ich singe, Leipzig 1991
  • Musikstücke:
    • Eibenstocker Bergmannsmarsch
    • Mei Wildnthol

Zitat

Mei Hamit.

Dort wu de Walder singe ir uralt Hamitlied. Do wu an Bach in Sommer is wilde Rösl blüht. Do liegt in Barg un Waldern mei Hamit wunnerschie. Wann do is Harz nett aufgieht, denn ka ich nett verstieh. …

Ein lang gehegter Wunsch, den uns seine folgenden Worte verraten, ging mit seinem Einzug in das mit der Grenzlandschule neu gebauten Lehrerhauses in Wildenthal am 19. August 1940 in Erfüllung:

Ich brauchet wetter garnischt auf der Walt. Kaa Auto, kaa groß Ageziehg, kaa Gald. Bluß a klaa Heisel ach dos wär schuh schie. Dos mißt racht aasam uhm am Waldrand stieh.

Literatur

  • Horst Henschel: Singendes Land. 400 Mundartlieder aus der Erzgebirge. Hofmeister, Leipzig 1939 (Erzgebirgische Heimatkunde 19), S. 21–28.
  • Stephan Dietrich (Saafnlob): Das lustige Buch der Erzgebirger. Hofmeister, Leipzig 1954, mit Illustrationen von Wolfgang Mattheuer.
  • Manfred Blechschmidt u. a. (Hrsg.): Stimmen der Heimat. Dichtungen in erzgebirgischer und vogtländischer Mundart von den Anfängen bis zur Gegenwart. 2. durchgesehene Auflage. Hofmeister VEB, Leipzig 1965, S. 391.
  • Winfried Dietrich (Hrsg.): E Liedl muß ich singe. Gedichte und Erzählungen vom Saafnlob. Sachsenbuch, Leipzig 1991, ISBN 3-910148-19-0, S. 7–8.
  • Manfred Bachmann (Hrsg.): Stephan Dietrich - Mundartdichter. In: Kleine Chronik großer Meister - Erzgebirger, auf die wir stolz sind. Teil 1. Druckerei und Verlag Mike Rockstroh, Aue 2000, S. 123–125.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dietrich Stephan — Born August 25, 1969(1969 08 25) Pittsburgh, Pennsylvania Nationality American Occupation Human Geneticist Known for Co founde …   Wikipedia

  • Dietrich (Name) — Dietrich ist ein männlicher Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Namenstag 3 Varianten 4 Bekannte Namensträger …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich Gresemund — (auch: Dietrich Gresemund der Jüngere; * 1477 in Speyer; † 1512 in Mainz) war ein humanistischer deutscher Autor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich II. von Montfaucon — Dietrich II. von Montfaucon, auch von Montbéliard (frz. Thierry, lat. Theodericus, * um 1130; † 15. November 1190 vor Akkon), war von 1181 bis 1190 Erzbischof von Besançon. Er war ein jüngerer Sohn von Richard II., Herr von Montfaucon, und Sophia …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich Hrabak — Nickname Dieter …   Wikipedia

  • Stephan Lackner — (* 21. April 1910 als Ernest Gustave Morgenroth in Paris; † 26. Dezember 2000 in Santa Barbara (Kalifornien)) war ein deutschamerikanischer Autor, Kunstsammler und Freund Max Beckmanns. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Leistung 2 Werke (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Stephan Wald — (* 14. April 1951 in Gau Algesheim) ist ein deutscher Kabarettist, Schauspieler und Stimmenimitator, der vor allem durch die Imitation von Helmut Kohl Bekanntheit erlangte. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Jugend und Ausbildung …   Deutsch Wikipedia

  • Stephan von Dolein — OCart (auch Stephan von Dollein, Stephan Schram[m], Stephan von Dolany; manchmal auch Stephan von Olmütz[1]; tschechisch Štěpán z Dolan, auch Štěpán Šram; lateinisch Stephanus Dolanensis; Stephanus de Dolan; * um 1350; † 27. Juli 1421) gehörte… …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich II. von Luxemburg — († 1046) war Bischof von Metz von 1005 bis 1046. Nach Adalberts II. Tod bemühte sich Dietrich, Herzog von Oberlothringen, seinen noch unmündigen Sohn Adalbert auf den Bischofssitz von Metz zu bringen. Die Vormundschaft wurde Dietrich, dem Sohn… …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich Heinrich Ludwig von Ompteda — Born 5 March 1746(1746 03 05) Hoya Died 18 May 1803(1803 05 18) (aged 57) Regensburg …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”