Stephan Wackwitz

Stephan Wackwitz

Stephan Wackwitz (* 20. Januar 1952 in Stuttgart) ist ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Stephan Wackwitz studierte nach dem Abitur Germanistik und Geschichte in München und Stuttgart. Während des Studiums engagierte er sich zeitweise in der der DKP nahestehenden Studentengruppe MSB Spartakus. 1980 wurde er an der Universität Stuttgart mit einer Arbeit über Hölderlin zum Doktor der Philosophie promoviert. Anschließend wirkte er als Lektor für Deutsch am King’s College in London und von 1994 bis 1999 an Goethe-Instituten in Frankfurt am Main, New Delhi und Tokio. Ab 1999 war er Leiter des Goethe-Instituts in Krakau, seit Sommer 2007 ist er Programm-Leiter des Goethe-Instituts in New York City.

Stephan Wackwitz begann seine schriftstellerische Karriere als Essayist. In seinen erzählerischen Werken stützte er sich häufig auf seine Erfahrungen als Angehöriger des kulturvermittelnden Apparats der Goethe-Institute und des damit zusammenhängenden Literaturbetriebs. In dem Roman "Ein unsichtbares Land" behandelt Wackwitz (unter Verwendung von Aufzeichnungen seines Großvaters Andreas Wackwitz) die Geschichte seiner aus Oberschlesien stammenden Familie, in dem Band "Neue Menschen" sein inzwischen von ihm als Irrweg angesehenes politisches Engagement in den Siebzigerjahren, in dem Essayband "Osterweiterung" (S. Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 2008) die magischen, unbebauten Landschaften Osteuropas als "Terrain vague".

Stephan Wackwitz erhielt 1996 den Förderpreis zum Heimito von Doderer-Literaturpreis und 2010 den Wilhelm-Müller-Preis des Landes Sachsen-Anhalt.

Publikationen

Schriften
  • Trauer und Utopie um 1800, Stuttgart 1982
  • Friedrich Hölderlin, Stuttgart 1985
  • Tokyo, Zürich 1994
  • Walkers Gleichung, Göttingen 1996
  • Kleine Reisen, Göttingen 1997
  • Die Wahrheit über Sancho Pansa, München [u.a.] 1999
  • Selbsterniedrigung durch Spazierengehen, Frankfurt am Main 2002
  • Ein unsichtbares Land, Frankfurt am Main 2003
  • Neue Menschen, Frankfurt am Main 2005
  • Osterweiterung, Frankfurt am Main 2008
  • Fifth Avenue, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2010 ISBN 978-3-10-091059-2
Herausgeberschaft
  • Aus dem Blätterwald, München 1998
Übersetzungen
  • Wendy Beckett: Max Beckmann, München [u.a.] 1997
  • John Berger: Ist es, ist es nicht?, Frankfurt am Main 1996
  • Katya Berger Andreadakis: Tizian, Nymphe und Schäfer, München [u.a.] 1996

Weblinks


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