Sterbeforschung

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Der Ausdruck Thanatologie (gr. θανατολογία, von θάνατος thánatos „Tod“ und -logie) bezeichnet die Wissenschaft vom Tod, vom Sterben und der Bestattung. Das Augenmerk dieser Wissenschaft liegt auf den psychologischen und soziologischen Aspekten des Todes und des Sterbens.

Inhaltsverzeichnis

Anfänge

Als erster Thanatologe gilt der Soziologe und Ethnologe Robert Hertz mit seiner Studie zur kollektiven Repräsentation des Todes (1907). In den 1950er und 1960er Jahren öffneten Soziologen den Weg zu einer sozialpsychologischen Betrachtungsweise des Todesphänomens. Sie schufen mit der Erforschung soziologischer Aspekte des Todes Grundlagen zur Erstellung von Betreuungs- und Therapieprogrammen, die bei der Bewältigung von Verlust durch Tod hilfreich sein würden. Besonders das Buch „Tod und Sterben“ (1969) der in der Schweiz geborenen Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross leistete Aufklärungsarbeit und verschaffte dem Thema Todesbewältigung in der modernen Gesellschaft eine breite Öffentlichkeit.

Als Begründer der Thanatologie in Frankreich gilt Louis-Vincent Thomas.

Praktische Thanatologie

Vor allem in den USA und England kommt in den Bestattungsinstituten die praktische Thanatologie (oder auch Thanatopraxie genannt) zur Anwendung. Die hygienische Totenversorgung mit Hilfe des Modern Embalming ermöglicht den Hinterbliebenen am offenen Sarg des Verstorbenen Abschied zu nehmen. Das Embalming ist mit einer Dialyse vergleichbar, bei der das Blut durch den mit einem verwesungshemmenden Wirkstoff (meist auf Formalin basierend) ausgetauscht wird.

Eine Thanatologische Behandlung läuft in der Regel in folgenden Schritten ab:

  • Hygienische Totenversorgung (Grundversorgung) (Desinfektion, Waschung, Verschluss der Körperöffnungen etc.)
  • Embalming (Austausch der Körperflüssigkeiten durch Einbalsamierungsflüssigkeit)
  • (bei Entstellungen) Restauration/Rekonstruktion des Gesichtes und des Körpers
  • Ankleiden des Verstorbenen
  • Kosmetische Behandlung/Frisieren des Verstorbenen

Literatur

  • E. Kübler-Ross (Hrsg.): Reif werden zum Tode. Kreuz Verlag 1983.
  • Kübler-Ross: Interviews mit Sterbenden. Kreuz Verlag, Stuttgart 1971.
  • K. Feldmann: Tod und Gesellschaft. Sozialwissenschaftliche Thanatologie im Überblick. Vs Verlag, Wiesbaden 2004.
  • R. Ochsmann: Angst vor Tod und Sterben. Beiträge zur Thanato-Psychologie. Hogrefe-Verlag, Göttingen 1993.
  • J.-C. Student (Hrsg.): Sterben, Tod und Trauer – Handbuch für Begleitende. 2. Auflage. Herder, Freiburg 2006.
  • J. Wittkowski: Psychologie des Todes. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990.
  • P. Ariès: Geschichte des Todes. DTV, München 1982.

Siehe auch

Weblinks


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