Bahnstrecke Ploieşti–Braşov

Bahnstrecke Ploieşti–Braşov
Ploieşti–Braşov
Bahnhof in Sinaia
Bahnhof in Sinaia
Strecke der Bahnstrecke Ploieşti–Braşov
Kursbuchstrecke: 300
Streckenlänge: 113,9 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 25 kV / 50 Hz ~
Legende
Strecke – geradeaus
von Bukarest
Haltepunkt, Haltestelle
56,0 Ploieşti Triaj
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach rechts
nach Galaţi/Roman
Bahnhof, Station
62,5 Ploieşti Vest
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links und rechts
nach Măneciu und nach Târgovişte
Haltepunkt, Haltestelle
69,4 Buda
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Slănic
Haltepunkt, Haltestelle
81,2 Floreşti
Brücke über Wasserlauf (groß)
Prahova
Haltepunkt, Haltestelle
89,9 Bobolia
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Telega
Bahnhof, Station
95,4 Câmpina 430 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
Prahova
Haltepunkt, Haltestelle
101 Breaza
Haltepunkt, Haltestelle
105,2 Nistoreşti
Brücke über Wasserlauf (groß)
Prahova
Haltepunkt, Haltestelle
106,2 Gura Beliei
Brücke über Wasserlauf (groß)
Prahova
Haltepunkt, Haltestelle
109 Comarnic
Haltepunkt, Haltestelle
114,1 Posada
Brücke über Wasserlauf (groß)
Prahova
Haltepunkt, Haltestelle
119,3 Valea Largă
Haltepunkt, Haltestelle
123,1 Sinaia Sud
Bahnhof, Station
124,7 Sinaia 820 m
Haltepunkt, Haltestelle
129,4 Poiana Ţapului
Haltepunkt, Haltestelle
132,3 Buşteni
Haltepunkt, Haltestelle
136,2 Azuga
Bahnhof, Station
143,6 Predeal 1.054 m
Tunnel (104 m)
Tunnel (937 m)
Haltepunkt, Haltestelle
153,6 Timişu de Sus
Haltepunkt, Haltestelle
158,8 Timişu de Jos
Haltepunkt, Haltestelle
163,7 Dârste
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach rechts
nach Intorsura Buzăului und nach Târgu Secuiesc
Bahnhof, Station
169,9 Braşov 565 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Făgăraş und nach Zărneşti
Strecke – geradeaus
nach Teiuş

Die Bahnstrecke Ploieşti–Braşov ist eine Hauptbahn in Rumänien. Sie führt aus der Walachei über die Karpaten in den Südosten Siebenbürgens.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert gehörte Siebenbürgen zum Königreich Ungarn. Zwischen Ungarn und Rumänien existierte bis 1879 noch keine Bahnverbindung.

Zu Beginn der 1870er Jahre kamen beide Regierungen überein, zunächst zwei grenzüberschreitende Bahnlinien zu bauen, und zwar bei Orşova und über Predeal. Rumänien favorisierte erstere, Ungarn letztere Verbindung, so dass vereinbart wurde, beide Strecken gleichzeitig zu eröffnen. 1874 schlossen Ungarn und Rumänien einen konkreten Vertrag hinsichtlich des Baus der Linie über Predeal. Als Eröffnungstermin wurde der 15. August 1878 vereinbart.[1]

Die Voraussetzungen auf beiden Seiten waren mit der Inbetriebnahme der Strecken Bukarest–Roman 1872 in Rumänien und Teiuş–Braşov 1873 in Ungarn gegeben.

Auf ungarischer Seite konnten die Bauarbeiten für die von Braşov (deutsch Kronstadt, ungarisch Brassó) ausgehende Strecke und durch das Timiş-Tal führende Strecke bis 1878 abgeschlossen werden.[2] Kernstück des Abschnittes waren zwei Tunnel auf der Nordseite der Predeal-Passes.

In Rumänien ging der Bau mit einem Skandal einher: Die Konzession für den Bau erhielt der englische Unternehmer George B. Crawley. Dieser nahm umgehend die Arbeiten auf, musste sie aber 1877 wegen ausbleibender Zahlungen der in massiven finanziellen Schwierigkeiten steckenden rumänischen Regierung einstellen. Der Konzessionsvertrag wurde 1877 gelöst; trotz einer Entschädigungszahlung wurde Crawley in den Bankrott getrieben. Nach weiteren Verzögerungen durch den Russisch-Osmanischen Krieg (1877–1878) übernahm eine französische Gesellschaft den Weiterbau, den der Ingenieur Léon Guilloux leitete.[3] Auf dem rumänischen Teil der Strecke wurden drei kleinere Tunnel gebaut, die bei späteren Erneuerungs- und Ausbauarbeiten aufgelassen wurden. Am 10. Juni 1879 wurde die Verbindung von Ploieşti nach Predeal offiziell eröffnet, wobei der Abschnitt von Câmpina nach Sinaia noch bis zum 1. Dezember 1879 in einer Art „Schienenersatzverkehr“ mit Pferdefuhrwerken bewerkstelligt werden musste.[1] Predeal bekam die Funktion eines Grenzbahnhofes zwischen Österreich-Ungarn und Rumänien.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde Siebenbürgen ein Teil Rumäniens, so dass die hier beschriebene Bahnstrecke vollständig auf rumänischem Territorium lag. 1940 erfolgte der doppelgleisige Ausbau; die beiden Tunnel auf der Nordseite mussten jeweils durch parallel verlaufende Tunnel ergänzt werden.[1]

In den Jahren 1965–1969 erfolgte die schrittweise Elektrifizierung und Aufnahme des elektrischen Betriebs zwischen Braşov und Bukarest mit Wechselstrom (25 kV, 50 Hz). Der Abschnitt zwischen Braşov und Predeal war jedoch schon seit 1960 (der erste Fahrleitungsmast wurde am 27. Dezember 1960 in Predeal gesetzt) elektrifiziert worden, weil man auf dieser schwierigen Gebirgsbahn, die schon früher als Teststrecke gedient hatte, Versuche mit elektrischen Lokomotiven verschiedener Hersteller durchführen wollte. Aus dem Wettbewerb ging die schwedische Firma ASEA mit zwei eigens angepaßten Gleichrichterlokomotiven Rb 1001 und 1002 der SJ als Sieger hervor, aus denen die 1965 gelieferten Prototypen der in Rumänien (Electroputere Craiova) in Lizenz gefertigten LE 5100 (Reihen 40, 41, 42) und die 1967 gelieferten Prototypen der in Jugoslawien (Rade Koncar Zagreb) ebenfalls in Lizenz gebauten LE 3400 (Reihe 441 der ehemaligen Jugoslawischen Eisenbahnen, bei der CFR die Reihen 43 und 44) abgeleitet wurden.

Aktuelle Situation

Die gesamte Strecke ist zweigleisig und mit Wechselstrom (25 kV, 50 Hz) elektrifiziert. Sie ist sowohl vom Personen- als auch vom Güterverkehr stark frequentiert.

Derzeit wird die Strecke im Abschnitt Câmpina–Predeal größtenteils mit EU-Mitteln umfassend saniert. Im Abschnitt Câmpina–Valea Largă liegt derzeit (Stand März 2009) nur noch ein Gleis, da der Unterbau umfassend auf Betonschwellen und – wo nötig – Betonrohre/-brücken verlegt wird. Die Züge fahren daher planmäßig langsamer. Der Bahnhof Câmpina wird im Zuge dieses Projekts um mindestens ein Bahnsteig- und ein Durchfahrtgleis erweitert.

Einzelnachweise

  1. a b c Website der CFR, abgerufen am 11. April 2009
  2. Michael Wedekind: Der Siebenbürgische Karpatenverein (1880–1944). Ein Beitrag zur Sozialgeschichte Siebenbürgens. Westfälische Wilhelms Universität Münster 2004. S. 7
  3. Lothar Maier: Rumänien auf dem Weg zur Unabhängigkeitserklärung 1866–1877: Schein und Wirklichkeit liberaler Verfassung und staatlicher Souveränität. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1989. S. 227–179

Weblinks/Quellen


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