- Stift Sankt Paul im Lavanttal
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Stift Sankt Paul ist ein Kloster der Benediktiner in der Gemeinde Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten in Österreich. Es wurde 1091 gegründet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Gelände beherbergte im frühen Mittelalter die Stammburg der Kärntner Herzöge. 1091 schickte der Graf Engelbert von Spanheim, der auf dieser Burg residierte, seinen Sohn zum Kloster Hirsau, um die Mönche dort um eine Klostergründung in St. Paul zu bitten. Sie willigten ein und so siedelten einige Mönche auf das neue Stift um. Es wurde auch eine Lateinschule gegründet, in der Paracelsus wahrscheinlich unterrichtet wurde. In den nächsten Jahren kam es zu einigen Verwüstungen des Klosters. 1367 war die Decke der Basilika in Feuer aufgegangen. 1439 und 1442 zogen die Soldaten des Grafen von Cilli über das Stift und die Ortschaft her. 1476 zogen die Türken mit schweren Verwüstungen durch das Lavanttal. Im 17. Jahrhundert wurde das Stift unter dem Abt Hieronymus Marchstaller zu seiner heutigen Form umgebaut. 1787 löste Kaiser Josef II. das Stift so wie viele weitere in Österreich auf, doch bereits 1809, einige Jahre nach seinem Tod, bezogen unter dem Fürstabt Dr. Berthold Rottler Mönche aus dem ebenfalls aufgelösten Kloster St. Blasien im Schwarzwald das Kloster in Sankt Paul. 1940 wurde das Stift von den Nationalsozialisten aufgehoben, es wurde erst 1947 wieder errichtet. Heute ist das Stift das älteste noch aktive Kloster in Kärnten.
Stiftskirche
Innerhalb der Klosteranlage befindet sich eine romanische Basilika, die Ende des 12. Jahrhunderts erbaut wurde. Nach einem Brand 1367 wurde ein gotisches Gewölbe eingefügt, das 44 Fresken der Südtiroler Meister Friedrich Pacher und Michael Pacher zeigt. Die Inneneinrichtung der Kirche vom steirischen Künstler Philipp Jakob Straub stammt aus dem 18. Jahrhundert. Unter dem barocken Hochaltar befindet sich eine Gruft, in der die Särge von 13 frühen Vertretern der Familie Habsburg liegen.
Kunstsammlungen und Bibliothek
Das Kloster ist im Besitz einer der größten Kunstsammlungen Europas. Sie umfasst Grafiken, Münzen, sakrale Kunst, eine Gemäldesammlung mit Werken von z. B. Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck, Albrecht Dürer, Hans Holbein und Kremser Schmidt sowie eine umfangreiche und bedeutende Bibliothek mit über 180.000 Bänden und 4000 Handschriften aus dem 5. bis 18. Jahrhundert.
Seit 26. April 2009 läuft in St. Paul die Europaausstellung unter dem Titel „Macht des Wortes – Benediktinisches Mönchtum im Spiegel Europas“. Sie kann noch bis 8. November 2009 besucht werden.
Stiftsgymnasium
Das Stiftsgymnasium der Benediktiner in Sankt Paul ist eine Allgemeinbildende Höhere Schule. 2001 wurde das Gymnasium renoviert.
Äbte
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- Hieronymus Marchstaller, im 16. Jahrhundert
- Albert Reichart
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- Fürstabt Berthold Rottler
- Bruno Rader, OSB
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- 57. Abt Heinrich Ferenczy, Abt-Administrator von 1999 bis 2008, seit 2008 Abt[1]
Literatur
- Schatzhaus Kärntens. Landesausstellung St. Paul 1991. 900 Jahre Benediktinerstift. Band I: Katalog. Universitätsverlag Carinthia, Klagenfurt 1991, ISBN 3-85378-376-7
- Schatzhaus Kärntens. Landesausstellung St. Paul 1991. 900 Jahre Benediktinerstift. Band II: Beiträge. Universitätsverlag Carinthia, Klagenfurt 1991, ISBN 3-85378-377-5
- Österreichische Kunsttopographie. Band 37: Die Kunstdenkmäler des Benediktinerstiftes St. Paul im Lavanttal und seiner Filialkirchen. Bearbeitet von Karl Ginhart. Wien 1969.
Einzelnachweise
- ↑ „Carinthian Benedictines Elect Abbot Dr. Heinrich Ferenczy OSB“, osb.org, September 2008
Weblinks
- Webauftritt des Stiftes
- Kärntner Medienzentrum: 900 Jahre Benediktinerstift St. Paul (PDF)
- Handbuch der historischen Buchbestände: Bibliothek des Benediktinerstiftes
46.70048888888914.872758333333Koordinaten: 46° 42′ 2″ N, 14° 52′ 22″ O
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