- Stilwandel
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Der Stilwandel ist eine ständige Erscheinung in allen Bereichen der Kunst und Kultur. Er hängt allgemein zumeist mit einer Änderung des Zeitgeistes oder der politisch-wirtschaftlichen Lage zusammen.
Im persönlichen Bereich ändert sich der Arbeitsstil oder die Stilrichtung des einzelnen Künstlers / der Künstlerin oft durch tiefe emotionale Erlebnisse, durch überraschende Erfolge oder den Wunsch nach größerer Anerkennung. Eine abrupte oder fragwürdige Stiländerung wird Stilbruch genannt. Manche Künstler riskieren ihn kurzzeitig, um z. B. eine stärkere Aufmerksamkeit des Publikums zu erzielen.
Stilwandel in der Kunst am Beispiel Frühklassik
Besonders markante Zeiten eines Stilwandels in den "Schönen Künsten" werden auch als Umbruch oder künstlerische Revolution bezeichnet.
Die deutlichsten Beispiele dafür finden sich in der Architektur und der Malerei. In der Musik läuft eine solche Änderung meist langsamer ab. Sehr markant war sie jedoch am Übergang vom Barock zum Rokoko, wie beispielsweise der Style galant, der auch als Vorklassik bezeichnet und allgemein mit dem Tod von Johann Sebastian Bach angesetzt wird: Innerhalb von etwa 20 Jahren wechselten fast alle Komponisten vom strengen, polyphonen Stil des Spätbarock zu leichteren, dynamischeren Melodien und Satzformen der frühen Klassik.
Als "Klassik" in der Bildhauerei und der Architektur fand unter ein vergleichbarer Stilwechsel in der Griechischen Kunst zwischen etwa 500 v. Chr. statt, der dann für fast 200 Jahre wirksam war. In der Neuzeit wechselten die großen Linien der Kunststile meist in weniger als 100 Jahren, wobei im 20. Jahrhundert eine Beschleunigung der Stilwechsel zu verzeichnen ist.
Siehe auch:
- Stil
- Eigenart, Ductus, Stilmittel, Stilisierung, Stilanalyse
- Stilrichtungen in der Architektur, Baustil
- Lebensform, Paradigma, Paradigmenwechsel
- Führungsstil, Gesprächsstil, Sprachstil, Stilistik
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