- Stock (Stab)
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Als Stock, Stab oder Stecken bezeichnet man einen länglichen massiven zylindrischen, meist auch handhabbaren Gegenstand. Stöcke gelten zumeist als stabiler, gröber und anwendungsbezogener, als Stäbe werden grazilere, ebenmäßigere Ausführungen bezeichnet, die oft auch eher symbolische Verwendung haben.
Inhaltsverzeichnis
Stock und Stab
Anwendungsbeispiele
Aufgrund seiner Länge kann ein Stock als Stütze dienen (Beispiele Ski-, Spazier- oder Wanderstock sowie der Stab beim Stabhochsprung). Viele heute nur noch symbolisch gebräuchliche Stäbe leiten sich aus dieser Eigenschaft ab -
- so z. B. aus dem Hirtenstab der Krummstab römisch-katholischer Bischöfe,
- der Marschallstab,
- der Äskulapstab,
- der Hermesstab oder
- der Knotenstock
Aufgrund ihrer Länge und schnellen Beweglichkeit werden Stöcke im Stockkampf auch als Waffe gebraucht – kurze, verdickte Stöcke nennt man Keule, Knüppel, Prügel.
Zum Dritten können Stäbe/Stöcke als Verlängerung der Hand bzw. des Zeigefingers genutzt werden, beispielsweise als Zeigestab, Zauberstab, Trommel-/Schlagzeugstock oder Taktstock).
Abgrenzung
Ein Größenkriterium für einen Stock oder Stab ist, ob man ihn in die Hand nehmen könnte. So kann man zum Beispiel einen Speer noch als Stock oder Stab begreifen, größere lange zylindrische Gegenstände werden als Pfosten, Prügel, Mast oder Baum bezeichnet. Ist der Stab nicht massiv, sondern hohl, wird er im Allgemeinen als Rohr bezeichnet.
Sonderbedeutung „Stab“
Weitere Formen - die aber ausschließlich als Stab bezeichnet werden - sind der Drehstab (beim Stabdrehen), der Torsionsstab, der Massagestab (Vibrator), der Staffelstab oder der Jakobstab zur Winkelmessung.
Sonderbedeutung „Stock“
Vorzugsweise im Süddeutschen, aber auch in altertümlichen Redewendungen, hat das Wort „Stock“ eine Sonderbedeutung, die sich nicht mehr mit der Bezeichnung Stab deckt, nämlich ein feste Grundlage, als Beispiele seien genannt:
- Baumstock: Baumstumpf (vgl. die Redensart „über Stock und Stein“, „stockdunkel“)
- Bienenstock: als vom Imker gestellte künstliche Nisthöhle
- Eisstock: Wintersportgerät (gewiss nicht stabförmig, sondern breit und klobig)
- Heustock: Heuschober, festgestampfter Heuhaufen
- Schraubstock: Vorrichtung zum Feststellen von Werkstücken
- Stock als Fessel oder Pranger in den Verurteilte gespannt oder gelegt wurden
- Wortstock: im übertragenen Sinn der Wortstamm
Literatur
Vilém Flusser: Stöcke. In: Dinge und Undinge. Phänomenologische Skizzen. Hanser, München, 1993, ISBN 978-3-446-17321-7, S. 63–79.
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