Stokes-Mörser

Stokes-Mörser
Der Entwickler Wilfred Stokes neben seinem Mörser

Der Stokes-Mörser (engl. Stokes Mortar) war ein im Jahr 1915 entwickelter britischer Mörser.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Stokes-Mörser wurde von Sir Wilfred Stokes KBE im Jahr 1915 entwickelt, von dessen Namen sich auch die Waffenbezeichung ableitet. Der Mörser war zwar keine wirklich neue Waffe in der britischen Armee, jedoch versuchte diese einen, dem deutschen Minenwerfer gleichwertigen, Mörser zu entwickeln. Zudem sollte der Mörser leichter als das deutsche Gegenstück sein. Ursprünglich hatte man nur den deutschen Minenwerfer kopieren wollen, aber die Neukonstruktion ergab einen völlig neuen Weg für modernere Infanterieunterstützungswaffen. Das Grundkonzept des Stoke-Mörsers trifft man auch heute noch bei modernen Granatwerfern an.

Einsatz

Die Waffe wurde in der 2. Hälfte des Ersten Weltkriegs von der britischen Armee, britischen Commonwealth Staaten und den USA eingesetzt. Er wurde von zwei Soldaten bedient und hatte eine Reichweite von 700-800 Meter. Innerhalb einer Minute konnten bis zu 25 Schüsse abgegeben werden. Zum Zeitpunkt des Waffenstillstands wurden von der britischen Armee 1636 Stokes-Mörser eingesetzt. Während der Kämpfe im Jahr 1918 zeichnete sich der Mörser besonders aus. Während die deutschen Truppen ihr schweres Gerät teilweise zurücklassen mussten, konnten die Briten den leichten Mörser bequem mitführen und hatten so stets artilleristische Unterstützung.

Technik

Die Waffe bestand aus einem kurzen Lauf der auf ein Zweibein gesetzt wurde, eine Bodenplatte gab der Waffe Stabilität beim Feuern und fing den Rückstoß ab. Zum Seitenrichten wurde der gesamte Mörser bewegt. Zum Höhenrichten war am Zweibein ein Gewinde angebracht. Durch einfaches Kurbeln wurde die Waffe entsprechend gerichtet. Die Größe der Waffe erlaubte es, den Mörser auch aus den beengten Verhältnissen eines Schützengrabens abzufeuern. Die Reichweite gegenüber dem deutschen Pendant war deutlich verbessert worden. Es wurde eine Granate mit Aufschlagzünder verwendet, während andere Artillerie noch mit Einstellzündern arbeitete. Das hatte den Vorteil, dass der Zünder der Granate wesentlich einfacher herzustellen war. Zudem war die Munition einteilig. Das wiederum bedeutete, das wesentlich weniger oder kleinere Transportmittel zum Munitionstransport Verwendung finden konnten als bei der herkömmlichen Artillerie.

Technische Daten

  • Kaliber: 81mm (3.2 Inch)
  • Höhenrichtbereich: 45° - 75°
  • Schussfolge: max. 25 Schuss/Minute (In der Regel wurden 6 - 8 Schuss/Minute verfeuert)
  • Geschoss: hochexplosiv/ 4,54 - 5 kg (10 - 11 Pfund) Gewicht

Weblinks

 Commons: 3 inch Stokes Mortar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Ian Hogg: Artillerie des 20.Jahrhunderts. Gondromverlag, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1878-6.

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