Strafvollzugsarchiv

Strafvollzugsarchiv

Das Strafvollzugsarchiv ist eine Institution zur Dokumentation von und Aufklärung über Recht und Rechtswirklichkeit in Gefängnissen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Strafvollzugsarchiv wurde an der Universität Bremen im Zusammenhang mit den Arbeiten an der ersten Auflage des (Alternativ-) Kommentars zum Strafvollzugsgesetz (AK StVollzG) gegründet. Erster Mitarbeiter des Archivs war Denis Pécic, der damals als Freigänger aus dem Moritz-Liepmann-Haus in Hamburg jeden Werktag anreiste. Ihm ist es zu verdanken, dass Kontakte zu den Gefangenenzeitungen hergestellt, sowie eine umfangreiche Korrespondenz mit einzelnen Gefangenen initiiert wurde (für Einzelheiten vgl. Strafvollzugsarchiv: Rückblick, Einblick, Ausblick, 2005).

Aufgabenbereich

Das Strafvollzugsarchiv befasst sich mit

  • dem Sammeln von Gesetzesmaterialien, Gerichtsentscheidungen und Literatur
  • Forschungsarbeiten zum Gefängniswesen
  • der Publikation von Informationen über Gefängnisse
  • der Beratung von Gefangenen in Fragen des Vollzugsrechts
  • der Belieferung der Gefangenenzeitungen mit Rechtsinformationen.

Das Strafvollzugsarchiv gehört zu den Trägern des Ingeborg-Drewitz-Literaturpreis für Gefangene.

Träger

Seit dem 6. Februar 2006 existiert der eingetragene Verein Strafvollzugsarchiv e.V., dessen Ziel die „Erhaltung und Förderung der wissenschaftlichen Arbeit des Strafvollzugsarchivs an der Universität Bremen“ ist. Gegenwärtig werden die oben genannten Tätigkeiten des Archivs überwiegend ehrenamtlich durchgeführt.

Zukunft

Das Strafvollzugsarchiv wird am 31. Dezember 2011 seine Tätigkeit an der Universität Bremen einstellen. Eine Fortführung ist jedoch an der Fachhochschule Dortmund geplant. vgl. In eigener Sache, Web Page des SVA

Ausgewählte Publikationen

  • Infos zu rechtlichen Fragen. In: Deutsche Aids-Hilfe e.V.(Hrsg.), positiv in Haft. Ein Ratgeber für Menschen in Haft. 7. Auflage, Berlin 2008, S. 52-123.
  • Johannes Feest, Strafvollzugsarchiv: Rückblick, Einblick, Ausblick. In: Sven Burkhardt, Christine Graebsch, Helmut Pollähne (Hrsg.) Korrespondenzen in Sachen: Strafvollzug, Rechtskulturen, Kriminalpolitik, Menschenrechte. Münster 2005, S. 276-286.
  • Bremer Institut für Kriminalpolitik (Hrsg.) Alternativsymposium zum Strafvollzug, anlässlich des Erscheinens der 4. Auflage des Alternativkommentars zum Strafvollzugsgesetz (AK-StVollzG). Redaktion: Kai Bammann. Bremen 2001.
  • Johannes Feest, Wolfgang Lesting, Peter Selling, Totale Institution und Rechtsschutz. Eine Untersuchung zum Rechtsschutz im Strafvollzug. Opladen 1997.
  • Wolfgang Lesting/Johannes Feest: Renitente Strafvollzug]sbehörden. Eine rechtstatsächliche Untersuchung in rechtspolitischer Absicht. In: Zeitschrift für Rechtspolitik 1987, S. 390ff.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Denis Pecic — Denis Pécic (* 8. Oktober 1928) ist ein staatenloser langjähriger Strafgefangener und Gefängniskritiker. Er hat 35 Jahre in deutschen Gefängnissen verbracht. Denis Pécic als Fotograf (2005) Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Pecic — Denis Pécic (* 8. Oktober 1928) ist ein staatenloser langjähriger Strafgefangener und Gefängniskritiker. Er hat 35 Jahre in deutschen Gefängnissen verbracht. Denis Pécic als Fotograf (2005) Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Pécic — Denis Pécic (* 8. Oktober 1928) ist ein staatenloser langjähriger Strafgefangener und Gefängniskritiker. Er hat 35 Jahre in deutschen Gefängnissen verbracht. Denis Pécic als Fotograf (2005) Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Denis Pécic — (* 8. Oktober 1928) ist ein staatenloser langjähriger Strafgefangener und Gefängniskritiker. Er hat 35 Jahre in deutschen Gefängnissen verbracht. Denis Pécic als Fotograf (2005) Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • U-Haft — Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Ländern zu schildern. Die Untersuchungshaft – häufig einfach U Haft genannt – ist eine verfahrenssichernde Ermittlungsmaßnahme im Rahmen der… …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Feest — (* 21.11.1939 in Berlin) is a penologist and sociologist of law.He studied law in Vienna (Austria) and Munich (Germany) and sociology at the University of California, Berkeley. From 1974 until his retirement in 2005 he was professor of criminal… …   Wikipedia

  • Christian Georg Alfred Klar — (* 20. Mai 1952 in Freiburg im Breisgau) ist ein ehemaliges Mitglied der sogenannten „Zweiten Generation“ der Rote Armee Fraktion (RAF), die von Mitte der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre aktiv war. Er wurde wegen gemeinschaftlich verübten,… …   Deutsch Wikipedia

  • Gefängniswesen — Zellentrakt in Alcatraz U.S. Marshal bei einem Gefangenentransport Unter Strafvollzug im weiteren …   Deutsch Wikipedia

  • Ingeborg-Drewitz-Literaturpreis für Gefangene — Der Ingeborg Drewitz Literaturpreis für Gefangene, begründet 1988 und benannt nach der am nachdrücklichsten für die Belange von Inhaftierten eintretenden deutschen Schriftstellerin Ingeborg Drewitz, hat das Ziel, die Gefangenen zu authentischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Feest — (* 21. November 1939 in Berlin) ist ein deutscher Kriminalwissenschaftler und Rechtssoziologe. Feest studierte Rechtswissenschaft in Wien und München sowie Soziologie in Tübingen und an der University of California, Berkeley. Von 1974 bis zu… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”