- Strahlungswiderstand
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Der Strahlungswiderstand ist eine physikalische Größe, die bei Wellenabstrahlungsvorgängen eine Rolle spielt. Die Einführung des Begriffes bietet zum einen eine Rechenvereinfachung, weil die komplizierten Felder im Raum auf den Speisepunkt zurückgerechnet werden. Vom Standpunkt des Energielieferanten (Generator, Oszillator, Verstärker usw.) gesehen interessiert für den Energiefluss nur der Strahlungswiderstand an diesem Punkt. Zum anderen erlaubt der Begriff eine Separierung der Effekte von Abstrahlung, sowie weiteren Verlusten oder Energiespeichervorgängen. Im Frequenzbereich ist der Strahlungswiderstand eine komplexe Größe, es gibt also einen Wirkanteil und einen Blindanteil. Der Wirkanteil beschreibt den nutzbringenden Effekt der Energieabstrahlung. Er ist also nicht als Verlust zu interpretieren, wie zum Beispiel bei einem ohmschen Widerstand. Der Blindanteil beschreibt Energiependelungen, die nur im Nahfeld sichtbar sind. Im Zeitbereich wird aus diesem Wirkanteil ein Dämpfungsterm, aus dem Blindanteil ein Masse- oder Induktionsterm.
Beispiele
Bekannte Beispiele treten bei elektromagnetischen Wellen in der Antennentechnik auf sowie bei den mechanischen Wellen in der Akustik (Akustischer Strahlungswiderstand).
Der Strahlungwiderstand einer Antenne ist an deren Anschlusspunkt zu denken. Die Belastung des Verstärkers besteht dann aus der Zuleitung, die mit diesem Widerstand abgeschlossen ist. Die komplizierte räumliche Abhängigkeit des Strahlungsfeldes ist in diesen hineingerechnet und nicht mehr direkt sichtbar.
Der Strahlungswiderstand eines dynamischen Lautsprechers wirkt als Gegenkraft auf die Membran des Chassis. Im Vergleich zu den anderen mechanischen Kräften sowie den elektromagnetischen Motorkräften ist dieser Anteil meist völlig vernachlässigbar.
Der Strahlungswiderstand ermöglicht also, durch exakte Rechnung eine begründete und wohlfundierte Näherung einzuführen, welche die Zusammenhänge besser verstehbar macht als die vollständige Lösung der Feldgleichungen zusätzlich zu den mechanischen und elektrischen Gleichungen. Trotzdem ist der Strahlungswiderstand nicht nur eine reine Rechengröße. Fehlt dieser Anteil zum Beispiel im Chassismodell, so ist die Impedanzkurve nicht mit den Messungen übereinstimmend, es kann daher durch Variation der anderen Parameter kein überzeugender Fit von Messkurve und theoretischer Kurve erzielt werden.
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