- Strahlungswichtungsfaktor
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Der Strahlungswichtungsfaktor oder Strahlenwichtungsfaktor, wR, ist ein Begriff aus dem Strahlenschutz. Er wird zur vereinfachten Berechnung der Organdosis und damit auch der effektiven Dosis herangezogen. Der Strahlenwichtungsfaktor hängt von der Strahlungsart und der kinetischen Energie der Teilchen ab. Er löste 1990 den Begriff „Qualitätsfaktor“ ab.
Inhaltsverzeichnis
Unterschied zur Relativen Biologischen Wirksamkeit
Die relative biologische Wirksamkeit (RBW) ist ein experimentell ermittelter Wert. Auf Grund der wissenschaftlich ermittelten relativen biologischen Wirksamkeit wird ein Strahlungswichtungsfaktor zur (vereinfachten) Anwendung in Gesetzen und Verordnungen festgelegt. Die Festlegung eines Strahlungswichtungsfaktors ist damit politischen Prozessen unterworfen. Die Werte für den Strahlungswichtungsfaktor werden per Rechtsnorm so festgesetzt, dass sie die relative biologische Wirksamkeit für praktische Zwecke genügend genau wiedergeben.
Typische Strahlungswichtungsfaktoren
Strahlungswichtungsfaktoren[1] Art der Strahlung Energiebereich Strahlungswichtungsfaktor wR Photonen, Strahlungsart γ (Gamma) alle Energien 1 Elektronen und Myonen alle Energien 1 Neutronen < 10 keV 5 10 keV – 100 keV 10 100 keV – 2 MeV 20 2 MeV – 20 MeV 10 > 20 MeV 5 Protonen, außer Rückstoßprotonen > 2 MeV 5 Alphateilchen, Spaltfragmente,
schwere Kerne, Rückstoßkernealle Energien 20 Für die Berechnung von Organdosen und der effektiven Dosis für Neutronenstrahlung kann die stetige Funktion
benutzt werden, wobei EN der Zahlenwert der Neutronenenergie in MeV ist. Für die nicht in der Tabelle enthaltenen Strahlungsarten und Energien kann wR dem mittleren Qualitätsfaktor Q in einer Tiefe von 10 mm in einer ICRU-Kugel gleichgesetzt werden.
Siehe auch
Quellenangaben
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