- Städtische Straßenbahn Schleswig
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Die Städtische Straßenbahn Schleswig verband von 1881 bis 1936 die ehemalige Provinzhauptstadt von Schleswig-Holstein mit dem Bahnhof der Staatsbahn.
Die König Friedrik VII.- Südschleswigsche Eisenbahn führte ihre 1854 eröffnete Strecke Husum–Rendsburg rund zwei Kilometer westlich der heutigen Hauptbahnstrasse an Schleswig vorbei, für das die Station Klosterkrug-Schleswig eingerichtet wurde. Von dort zweigte seit dem 1. Juni 1858 die fast 5 Kilometer lange Strecke der Schleswig-Klosterkruger Eisenbahn zur Stadt hin ab. Nachdem die Hauptstrecke begradigt worden war, befand sich ab 29. Dezember 1869 der Schleswiger Bahnhof im Stadtteil Friedrichsberg etwa drei Kilometer Luftlinie vom Zentrum der Altstadt entfernt.
Zwar war ein Teil der alten Trasse der Schleswig-Klosterkruger Eisenbahn liegen geblieben, jedoch wurden hier erst ab 15. Mai 1881 durch die Schleswigsche Eisenbahn-Gesellschaft wieder Personenzüge auf der „Schleibahn“ von Friedrichsberg zur Altstadt gefahren, die bald nicht mehr den steigenden Bedürfnissen nach häufigen Verbindungen zwischen Stadt und Bahnhof genügten. Der Fahrplan vom 1. Mai 1897 wies täglich fünf Zugpaare auf.
So eröffnete die Schleswiger Straßenbahn-Gesellschaft am 5. Juli 1890 eine Pferdebahn vom Rathaus in der Altstadt zum Bahnhof. Dafür waren Gleise und Wagen der 1888 stillgelegten Pferdebahn der Stadt Oldenburg in Oldenburg angekauft worden.
Da sich der Verkehr gut entwickelte, machte die Stadt, die nun fast 20.000 Einwohner zählte, nach zwölf Jahren von ihrem in der Konzession vereinbarten Ankaufsrecht Gebrauch und übernahm ab 17. Juli 1902 selbst den Betrieb der Bahn. Entsprechend dem technischen Fortschritt stellte sie die Bahn auf elektrischen Betrieb um, der am 1. Januar 1910 aufgenommen wurde. Die Trasse wurde lediglich nahe dem Bahnhof etwas verändert. Die normalspurige Strecke war eingleisig mit vier Ausweichen angelegt und nunmehr 4,1 Kilometer lang. Den Betrieb führte bis Ende 1924 die AEG, die auch ein E-Werk in der Stadt errichtet hatte.
Die Städtische Straßenbahn mit sieben Triebwagen und zwei Beiwagen erwies sich auf die Dauer als unwirtschaftlich und mehr und mehr als Verkehrshindernis in den teilweise engen Straßen; daher wurde sie am 26. Mai 1936 durch Omnibusse ersetzt, die alsbald zwei Linien befuhren.
Literatur
- Henrik Karl Nielsen: Die Entwicklung des Stadtverkehrs in Schleswig. In: Straßenbahnmagazin. Heft 82, November 1991
- Dieter Höltge: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland, Band 8 Schleswig-Holstein. EK-Verlag, Freiburg 2002, ISBN 3-88255-339-1
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