- Stüver
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Stüber ist die Bezeichnung für Kleingroschenmünzen, die im Nordwesten Deutschlands (also besonders in den Territorien des heutigen Nordrhein-Westfalen) etwa vom ausgehenden 15. Jahrhundert bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts geprägt wurden.
Der Wert der Münze betrug 4 Pfennige oder 2 Deut und entsprach damit auch nominal einem Groten bzw. einem englischen groat. Es handelte sich dabei um Nachprägungen einer ursprünglich niederländischen Münze, dem Stüver oder Stuiver (bis 1815). Diese war ihrerseits wiederum eine Nachahmung des mittelalterlichen Groschens. 20 Stuiver galten einen Gulden, und so wird in Holland das 5-Cent-Stück gelegentlich noch immer als Stuiver bezeichnet.
Der Name „Stuiver“ leitet sich vom niederländischen stuiven (Funken „stieben“) ab, da auf frühen flämischen Stuivern „funkensprühende Feuersteine der Kette des goldenen Vlieses“ abgebildet waren.
Der Name Stüber war auch als Teileinheit des 1924 neu eingeführten österreichischen Schillings im Gespräch, letztlich wurde aber die Bezeichnung Groschen gewählt.
Literatur
- Heinz Fengler; Gerhard Gierow; Willy Unger: Numismatik, Berlin 1988.
- Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005.
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