- Suchoj Su-35
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Suchoi Su-35
Russische Fallschirmjäger vor der Su-35 „Flanker-E“Typ: Luftüberlegenheitsjäger Entwurfsland: UdSSR Hersteller: Suchoi Erstflug: Mai 1988 Indienststellung: Wurde nie in Dienst gestellt Produktionszeit: Wurde nie in Serie produziert Stückzahl: 12 Die Suchoi Su-35 (NATO-Codename: „Flanker-E“) ist ein in der Sowjetunion entwickelter einsitziger Luftüberlegenheitsjäger, welcher die direkte Weiterentwicklung der Su-27S darstellt. Die Maschine, die nie in Serienproduktion ging, wird auch als Super Flanker bezeichnet.
Die Su-35 wird oftmals mit der Suchoi Su-35BM verwechselt.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Noch bevor die Su-27 „Flanker“ in Dienst gestellt wurde, dachte man bei Suchoi darüber nach, aus diesem Typ eine ganze Flugzeugfamilie zu entwickeln. Diese sollte aus einem Langstreckenabfangjäger, einem Luftüberlegenheitsjäger, einem Jagdbomber und einem Mehrzweckkampfflugzeug bestehen. Suchoi nannte die Serie 30, wobei die Su-35 den Luftüberlegenheitsjäger darstellt.
Mit den Arbeiten an der Super Flanker (noch als Su-27M oder intern T-10M bezeichnet) begann man 1984, so dass bereits am 28. Juni 1988 der erste (T-10M-1) von insgesamt zehn Prototypen zu seinem Jungfernflug aufbrach. Den ersten öffentlichen Auftritt hatte die nun Su-35 bezeichnete Maschine (dies war der dritte Prototyp T-10M-3) 1992 bei der Farnborough International Airshow.[1]Dabei stellte sich heraus, dass die Maschine in allen Bereichen weiterentwickelt worden war. So unterscheidet sich die Super Flanker äußerlich von ihren Vorgängern durch die Entenflügel und ein viel größeres Radom. Bei der Weiterentwicklung wurde der Schwerpunkt auf eine größere Wendigkeit gelegt, um so die Kampfkraft zu steigern. Deshalb wurde die Stabilität der Maschine reduziert und gleichzeitig erstmals eine digitale, elektrische Steuerung eingebaut. In Kombination mit den Entenflügeln wurde die Maschine deutlich agiler als die sehr stabil fliegende Su-27. Die Triebwerke wurden im Bereich des Trockenschubs verbessert, was allerdings nicht zum sogenannten Supercruise führte, sowie der allgemeine Treibstoffverbrauch gesenkt, welcher dennoch im Vergleich zu amerikanischen und europäischen Triebwerken sehr hoch blieb. Die Begrenzung des Anstellwinkels konnte auf 30° erhöht werden und die Verwendung von Verbundmaterialien und Aluminium-Lithium-Legierungen konnte das Gewicht in annehmbaren Grenzen halten.
In dem stark vergrößertem Radom ist das Mehrbereichsradar N-011 untergebracht, dessen Reichweite für Ziele mit einer Radarrückstrahlfläche von 3 m² mit 160 km angegeben wird. Es können bis zu 20 Ziele geortet werden und sechs gleichzeitig bekämpft werden. Die Super Flanker ist auch mit einem nach hinten gerichteten Radar ausgestattet, dessen Reichweite mit bis zu 50 km angegeben wird, wobei die Zielgröße unklar bleibt. Theoretisch könnten damit auch nach hinten abgefeuerte Lenkwaffen gesteuert werden. An den Flügelspitzen sind erneut die ECM-Systeme untergebracht.
Von der Super Flanker sind bisher nur zehn Prototypen gebaut worden, deren letzter Prototyp T-10M-11 die Bezeichnung Su-37 erhielt. Auch die anderen Prototypen können bei Bedarf zu Su-37 umgerüstet wurden. Obwohl die russische Luftwaffe mehrfach bekräftigt hatte, diesen Typ in Dienst zu stellen, ist es bis heute nicht geschehen. Angesichts der finanziellen Probleme der russischen Luftwaffe wird dies auch nicht mehr realisiert werden. 2003 hatte die Super Flanker zur gleichen Zeit eine Ausschreibung in Brasilien gewonnen, allerdings ist bis heute keine Bestellung erfolgt. Im September 2008 meldete RIA Novosti Verhandlungen mit Venezuela über die Lieferung von SU-35.[2]
Technische Daten
Kenngröße Daten Typ: Luftüberlegenheitsjäger Länge: 22,18 m Flügelspannweite: 14,70 m Tragflügelfläche: 62,04 m² Flügelstreckung: 3,48 Tragflächenbelastung: - Minimal (Leergewicht): 297 kg/m²
- Nominal (normales Startgewicht): 430 kg/m²
- Maximal (maximales Startgewicht): 548 kg/m²
Höhe: 6,32 m Leergewicht: 18.400 kg Normales Startgewicht: 26.700 kg Maximales Startgewicht: 34.000 kg Maximale Treibstoffkapazität: 7.500 kg (intern) Kraftstoffverhältnis: 0,29 Belastungen: -3 g bis +9 g Höchstgeschwindigkeit: Dienstgipfelhöhe: ca. 18.000 m Maximale Flugreichweite: 3.680 km Triebwerke: Zwei Saturn/Ljulka-AL-31FM Mantelstromtriebwerke Schubkraft: - mit Nachbrenner: 122,60 kN
- ohne Nachbrenner: 79,43 kN
Schub-Gewicht-Verhältnis: - Maximal (Leergewicht): 1,36
- Nominal (normales Startgewicht): 0,94
- Minimal (maximales Startgewicht): 0,74
Bewaffnung
- eine Grjazew-Schipunow 30mm-Kanone GSch-301 (9A-4071K) mit bis zu 150 Schuss
- Waffenzuladung von 8.000 kg an vierzehn Aufhängepunkten; unter anderem R-27ER/ET oder R-77 Langstrecken-Luft-Luft-Raketen, R-27R/T Mittelstrecken-Luft-Luft-Raketen, Kurzstrecken-Luft-Luft-Raketen R-73, Ultralangstrecken-Luft-Luft-Raketen KS-172, Luft-Boden-Raketen Ch-29L/T (laser- bzw. fernsehgelenkt), Antiradar-Raketen Ch-31P, Antischiffs-Raketen Ch-31A oder Ch-35, laser- bzw. fernsehgelenkte KAB-500L/KR Bomben, Zusatztanks, EloKa- und Aufklärungsbehälter
Einzelnachweise
- ↑ FliegerRevue August 2008, S.20, Endlich flügge: Su-35
- ↑ RIA Novosti - Milliardenschwerer Waffenhandel zwischen Russland und Venezuela(17.09.2008,12:52)
Weblinks
- Yury Zaitsev: The Sukhoi Su-35 Packs A Punch (Spacewar.com, 25. September 2007)
- airpower.at - Überblick der Su-27-Familie
- Waffenhq.de - Artikel über Su-27 mit Abschnitt über die Su-35
Liste der Flugzeugtypen des Herstellers SuchoiZivile Baureihen Su-26 - Su-29 - Su-31 - Su-38 - Su-49 - Su-80 - RRJ Militärische Baureihen Su-2 - Su-7 - Su-9 - Su-11 - Su-15 - Su-17 - Su-20 - Su-22 - Su-24 - Su-25 - Su-27 - Su-30 - Su-33 - Su-34 - Su-35 - Su-35BM - Su-37 - Su-39 - UTB-2 Versuchsreihen P-1 - Su-1 - Su-3 - Su-4 - Su-5 - Su-6 - Su-8 - Su-9(K) - Su-12(RK) - Su-15(P) - Su-17 - Su-47 - T-3 - T-4 - T-47 - T-50
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