Sulaihiden

Sulaihiden

Die Sulaihiden, arabisch ‏بنو صليح‎, DMG Banū Ṣulaiḥ, waren eine schiitische Dynastie im Jemen (10471138).

Inhaltsverzeichnis

Herrscher

Geschichte der Sulaihiden

Nachdem bereits 881 die ersten Missionare der Fatimiden in den Jemen gekommen waren, verbreitete sich deren Lehre zu Beginn des 10. Jahrhunderts unter den Stämmen des Berglandes. Mit diesen gelang Al-Fadl 905 die Eroberung Sanaas und des zentralen Berglandes. Allerdings wurde diese Herrschaft von den Dschufiriden 916 wieder zerschlagen, nachdem Al-Fadl ermordet worden war.

Trotz dieses Rückschlags dauerte die Mission der Fatimiden weiter an. 1046 bekannte sich Alī bin Muḥammad al-Ṣulayhī (1047-1066, möglicherweise auch 1080)[1] zur fatimidischen Lehre und begründete die Dynastie der Sulaihiden (1047-1138). Er stammte aus der südwestlich von Sanaa gelegenen Bergregion ḥarāz und unterwarf den gesamten Jemen. Er konnte seinen Einfluss bis nach Mekka im Hedschas ausdehnen. Sanaa kontrollierte er ab 1063, nachdem er Schlachten gegen zayditische und nadschahidische Truppen erfolgreich zum Abschluss bringen konnte.

Nach seiner Ermordung durch Angehörige der Nadschahiden folgte ihm sein Sohn Al-Mukarram Ahmad auf den Thron. Seine Herrschaftszeit, die hinsichtlich ihres Beginnes nicht verlässlich dokumentiert ist, endete jedenfalls 1086. Zwar konnte er den Abfall der Nadschahiden in der Tihama nicht verhindern, doch blieben die Sulaihiden weiter die stärkste Macht im Jemen. Nachfolgerin wurde seine Frau Arwa bint Ahmad (1086-1138). Diese verlegte die Hauptstadt von Sanaa nach Jiblah. Mit ihrem Tod erlosch die Dynastie der Sulaihiden.

Einzelnachweise

  1. hierüber gibt es erheblichen Quellenstreit, s. G. Rex Smith Politische Geschichte des islamischen Jemen bis zur ersten türkischen Invasion S. 136-154 (S. 139)

Literatur

  • G. Rex Smith: Politische Geschichte des islamischen Jemen bis zur ersten türkischen Invasion. In: Werner Daum: Jemen. Umschau-Verlag, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-7016-2251-5, S. 136–154.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Arwa bint Ahmad — (arabisch ‏أروى بنت أحمد‎, DMG Arwā bint Aḥmad; * 1050; † 1138) – as Saiyida al hurra (‏السيدة الحرة‎, DMG as saiyida al ḥurra, ‚die freie [unabhängige, edle] Herrin‘) – war eine berühmte, jemenitische Königin (malika) aus der muslimischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Al-Mustansir (Fatimiden) — Abū Tammīm Maʿad al Mustansir (* 2. Juli 1029; † 1094; arabisch ‏معد المستنصر بالله‎, DMG Maʿadd al Mustanṣir bi ʾllāh) war der achte Kalif der Fatimiden. Seine Regentschaft dauerte von 1036 bis 1094. Abū Tammīm Maʿad al Mustansir wurde am 2.… …   Deutsch Wikipedia

  • Ali as-Sulaihi — Abi l Hasan Ali ibn Muhammad as Sulaihi (arabisch ‏أبي الحسن علي بن محمد الصليحي‎, DMG Abī l Ḥasan ʿAlī b. Muḥammad aṣ Ṣulaiḥī; † 1067) war der Begründer der schiitischen Sulaihiden Dynastie (1047 1067). Als Sohn eines Kadis ließ sich Ali… …   Deutsch Wikipedia

  • Fünf Imame — Als Zaiditen wird sowohl eine islamische Rechtsschule als auch eine jeminitische Herrscherdynastie bezeichnet, die dieser Rechtsschule anhing. Die Zaiditen oder Fünfer Schiiten führen ihre Lehre auf Zaid ibn Ali Zain al Âbidin zurück, einen… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte Jemens — Inhaltsverzeichnis 1 Die antiken Königreiche 2 Das muslimische Mittelalter 3 Kolonialzeit und Unabhängigkeit 4 Wiedervereinigung 5 Quellen // …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte der Zaiditen — Als Zaiditen wird sowohl eine islamische Rechtsschule als auch eine jeminitische Herrscherdynastie bezeichnet, die dieser Rechtsschule anhing. Die Zaiditen oder Fünfer Schiiten führen ihre Lehre auf Zaid ibn Ali Zain al Âbidin zurück, einen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Herrscherlisten — Inhaltsverzeichnis 1 Herrscher, Staatsoberhäupter und Regierungschefs 1.1 A bis F (außer Deutschland) 1.2 Deutschland 1.3 G bis L 1.4 M bis R 1.5 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Referenztabellen/Herrscher und Regierungschefs — Inhaltsverzeichnis 1 Herrscher, Staatsoberhäupter und Regierungschefs 1.1 A bis F (außer Deutschland) 1.2 Deutschland 1.3 G bis L 1.4 M bis R 1.5 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Herrscherlisten — Inhaltsverzeichnis 1 Herrscher, Staatsoberhäupter und Regierungschefs 1.1 A bis F (außer Deutschland) 1.2 Deutschland 1.3 G bis L 1.4 M bis R 1.5 …   Deutsch Wikipedia

  • Nadschahiden — Die Nadschahiden (auch: Najahiden; arabisch ‏بنو نجاح‎, DMG Banū Naǧāḥ) war eine negride Sklaven Dynastie[1] äthiopischer Mameluken in der Tihama im westlichen Jemen (1021–1156).[2] Die Dynastie wurde Anfang 1021 von Nadschah (Nadschāḥ),… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”