Tihama

Tihama
Küsten-Tihama

Die Tihama (arabisch ‏تهامة‎ Tihāma ‚heißes Land‘) ist eine schwülheiße Wüste, die sich auf der arabischen Halbinsel als etwa 60 km breiter Streifen entlang der West- und Südküste vom Hedschas in Saudi-Arabien über Asir bis in den Jemen zieht.

Man unterscheidet:

  • die Küsten-Tihama
    Ihr Klima wird vom Meer bestimmt. Der seltene Regen fällt im Sommer, meist in Form kurzer, aber heftiger Gewitter. Hirse, Mais und Luzerne bilden die Grundlage einer bescheidenen Landwirtschaft. Die Küstenorte dienen meist der Fischerei, der Schifffahrt und dem Handel.
  • die gebirgsnahe, trockene Tihama
    Sie gleicht einer schiefen Ebene von 50 bis 250 Metern Höhe. Hier ist zwischen Mai und September Regenfeldbau möglich. Auf terrassierten Hängen werden die Felder vornehmlich mit Wasser versorgt, das aus dem Gebirge stammt. Am Gebirgsfuß ist das Kulturland am ergiebigsten und die Besiedlung am dichtesten.
  • die Gebirgs-Tihama
    Sie umfasst die tief eingeschnittenen Flusstäler vom Gebirgsfuß bis zu den Kerbtälern in einer Höhe von ca. 700 Metern. Ganzjährig fließende Gewässer ermöglichen den Anbau vielfältiger tropischer Erzeugnisse und eine dichte Besiedlung.

Die Tihama ist insgesamt gesehen eines der heißesten und schwülsten Gebiete der Erde.

Die Bevölkerung der Tihama zeigt Einflüsse aus dem nicht weit entfernten Horn von Afrika:[1] schwarzafrikanisch aussehende Menschen, die teilweise Nachfahren ehemaliger Sklaven sind, unverschleierte und farbenfroh gekleidete Frauen und typische Rundhütten aus Stroh.

Einer der wichtigsten Märkte der Tihama ist der von Bayt al-Faqīh. Hier lassen sich Züge der äthiopischen Herrschaft ablesen, die auf das 5. und 6. Jahrhundert zurückgehen.

Einzelnachweise

  1. Gerhard Heck, Manfred Wöbcke, Arabische Halbinsel

Weblinks

Literatur

  • André Gingrich, Johann Heiss, Josef Zötl, Tribale Gesellschaften der südwestlichen Regionen des Königreiches Saudi Arabien: sozialanthropologische Untersuchungen, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2006 - 713 Seiten.

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