- Baiu
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Tsuyu, auch Baiu (jap.: 梅雨; wörtlich Pflaumenregen) heißt die japanische Regenzeit, die je nach Region im Juni und Juli vorherrscht. Während sie in Okinawa etwa von Mitte Mai bis Mitte Juni dauert, beginnt und endet sie in Kansai etwa 3 Wochen später, in Kantō gut eine weitere Woche später. Hokkaidō wird von den sich abschwächenden Regenfronten nicht erreicht.
Die Regenfronten bilden sich, wenn im Frühjahr feuchte Luft über dem Pazifik auf die kühlere kontinentale Luftmasse trifft. Mit dem Ansteigen des Luftdrucks über dem Pazifik wird die Front nordwärts abgedrängt. Tiefdruckgebiete bilden sich entlang der Front und bringen Regen nach Japan, Korea und das Becken des Yangtze in China.
Für das Wachstum der Reispflanzen spielt die Regenzeit eine wichtige Rolle, gilt aber bei den meisten Japanern als die unbeliebteste Zeit des Jahres. Typischerweise wird sie als „fünfte Jahreszeit“ bezeichnet.
Vor der Verbreitung von Klimaanlagen und Aspekten der Verstädterung wie der Überdachung vieler wichtiger Fußwege in den Städten, war es in den tieferen Lagen schwer, Wäsche, Futons und manchen Hausrat zu trocknen, beziehungsweise trocken zu halten und vor dem Verderben zu bewahren.
Im Juni hat Tōkyō durchschnittliche Niederschläge von 176mm [1]. Die September- und Oktober-Werte sind in der Stadt nur wegen der Auswirkungen der Taifune im Spätsommer höher.
Für „Tsuyu“ ist die Schreibweise „梅雨“ - an sich „Baiu“ gelesen - ein Ateji. Sie werden verwendet, da die japanische Regenzeit gleichzeitig die Reifezeit der japanischen Pflaume ist. Im Chinesischen werden die gleichen Zeichen meiyu gesprochen und aus dem gleichen Grund in Bezug auf die Regenzeit in Jiangnan verwendet.
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