- Hokkaido
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Karte Basisdaten Verwaltungssitz: Sapporo Region: Hokkaidō Insel: Hokkaidō Fläche: 83.456,25 km² %-Wasser: 6,4 % Einwohner: 5.602.437
(30. Sep. 2007)Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km² Landkreise: 68 Gemeinden: 180 ISO 3166-2: JP-01 Gouverneur: Harumi Takahashi Offizielle Website: http://www.pref.hokkaido.lg.jp Symbole Präfekturflagge: Präfekturbaum: Picea jezoensis Präfekturblume: Rosa rugosa Präfekturvogel: Mandschurenkranich Präfekturlied: Hokkaidō-min no uta
(„Lied der Bürger von Hokkaidō“)Gymnastik: Dosanko taisō Hokkaidō (jap. 北海道, dt. „Nordmeerbezirk“) ist die zweitgrößte Insel Japans. Bei den auf der Insel lebenden Ainu heißt die Insel Mosir. Zusammen mit mehreren umliegenden kleinen Inseln bildet sie die nördlichste Präfektur des Landes. Deckungsgleich mit der Präfektur bezeichnet Hokkaidō auch eine Region in Japan.
Die Präfektur zählte Ende 2005 etwa 5,7 Mio. Einwohner, darunter etwa 25.000 der indigenen Minderheit der Ainu. Die größte Stadt, zugleich Sitz der Präfekturverwaltung, ist Sapporo.
Die in Hokkaidō geborenen Japaner nennen sich Dosanko (道産子, dt. etwa: „In Hokkaidō geborenes Kind“).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Hokkaidō ist die Heimat des Volkes der Ainu, aus deren Sprache viele geographische Bezeichnungen auf der Insel, wie zum Beispiel auch der Name der Hauptstadt Sapporo, resultieren.
Erste japanische Siedlungen entstanden im 15. Jahrhundert im Süden der Insel als Handelsposten. Da die in Japan üblichen Formen der Landwirtschaft aber auf der Insel wegen des kühlen Klimas unbrauchbar waren, wurde der größte Teil der Insel erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Japanern besiedelt. Zu dieser Zeit ermöglichten westliche Neuerungen die Landwirtschaft auch hier, zugleich entstand zunehmend ein Bedarf für Verteidigungsstellungen gegen Russland. Die Insel erhielt erst in dieser Zeit ihren heutigen Namen. Die Hauptstadt Sapporo entstand in den 1860er Jahren; in den 1870ern vervierfachte sich die Einwohnerzahl der Insel von 58.000 auf 240.000.
Kurz nach dem Boshin-Krieg 1868 beanspruchte eine Gruppe von Tokugawa-Loyalisten, angeführt von Enomoto Takeaki, die Insel als Republik Ezo. Dieser Aufstand wurde im Mai 1869 niedergeschlagen.
Am 8. Juli 1869 wurde die Entwicklungsbehörde (開拓使, kaitakushi) eingerichtet und am 15. August Hokkaidō in 11 Provinzen untergliedert: Chishima, Hidaka, Iburi, Ishikari, Kitami, Kushiro, Oshima, Shiribeshi, Teshio und Tokachi. Am 8. Februar 1882 erfolgte die Auflösung der Entwicklungsbehörde und die Einteilung in 3 Präfekturen Hakodate, Nemuro und Sapporo. Die Präfekturen wurden am 1. Januar 1886 aufgelöst, zugunsten der neu gegründeten Hokkaidō-Behörde (北海道庁, Hokkaidō-chō) mit Sitz in Sapporo und Außenstellen (支庁, shichō) in Hakodate und Nemuro. Am 2. November 1897 wurden die heutigen 14 Außenstellen und die Außenstelle Shana eingerichtet. Im Dezember 1903 wird Shana Nemuro zugeschlagen. Am 3. Mai 1947 wurde die Hokkaidō-Behörde aufgelöst und die Präfektur Hokkaidō eingerichtet.
Am 28. Juni 2008 beschloss das Präfekturparlament die Ersetzung der 14 Außenstellen (Unterpräfekturen) für 2009 durch 9 Sōgō Shinkō-kyoku (総合振興局, dt. „Samtförderamt“) und 5 untergeordnete Shinkō-kyoku (振興局, dt. „Förderamt“).
Name
Bis zur Meiji-Restauration wurden die Ainu auch als Ezo (in deutsch veraltet: Jezo, Jesso[1] oder Iesso[2]) bezeichnet. Hokkaidō wurde damals folglich Ezochi (蝦夷地, dt. „Ezo-Land“) oder Ezo-ga-shima (蝦夷ヶ島, dt. „Insel der Ezo“) genannt.
Mit der Einrichtung der Entwicklungsbehörde, wollte die Meiji-Regierung den Namen ändern. Der Forscher Matsuura Takeshirō machte dieser 6 Namensvorschläge: Kitakaidō (北加伊道, dt. „Nord-Kai-Bezirk“), Kaihokudō (海北道, dt. „Meeresnordbezirk“), Kaitōdō (海東道, dt. „Meeresostbezirk“), Hitakamidō (日高見道), Tōhokudō (東北道, dt. „Nordostbezirk“) und Chishimadō (千島道, dt. „1000-Inseln-Bezirk“). Schließlich wurde als Kompromiss zwischen Kitakaidō und Kaihokudō, sowie in Anlehnung an die historischen Regionen des Gokishichidō Tōkaidō (dt. „Ostmeerbezirk“), Nankaidō (dt. „Südmeerbezirk)“ und Saikaidō (dt. „Westmeerbezirk“) der Name Hokkaidō gewählt. Matsuura schlug Kitakaidō vor, weil die Ainu die Region Kai nannten. Auch historisch wurden die Ainu und ihre Inseln als Kuyi, Kuye, Qoy, usw. bezeichnet, welche mit dem frühmodernen Kai in Verbindung stehen könnten. Kai ähnelt außerdem stark der sinojapanischen Lesung der Zeichen 蝦夷 /ka.i/ – Kun-Lesung /emisi/ – die über Tausend Jahre lang in China und Japan zur Bezeichnung der Ainu und verwandter Völker verwendet wurden. Es ist möglich dass Matsuuras Kai eine, durch diese sinojapanische Lesung beeinflusste, Variante des Niwchisch-Exonyms Qoy für die Ainu war.
Geographie
Die Präfektur bestand neben der Hauptinsel aus vielen vorgelagerten Inseln in den angrenzenden Meeren, dem Japanischen Meer, dem Pazifischen Ozean und dem Ochotskischen Meer. Die höchste Erhebung bildet der Asahi mit 2291 Meter über Normalnull. Im Süden grenzt Hokkaidō an die Tsugaru-Straße, die die Insel von der japanischen Hauptinsel Honshū trennt.
Hokkaido befindet sich in einer gemäßigten Monsunzone, jedoch mit recht kalten Wintern. Auf der Insel gibt es aktive Vulkane.
Von Hakodate und Tomakomai besteht eine Fährverbindung nach Honshū. Außerdem werden beide Inseln durch den längsten Tunnel der Welt verbunden, den 54 Kilometer langen Seikan-Eisenbahn-Tunnel unter dem Meer. Häfen an der Nordseite sind Wakkanai und Abashiri.
Erdbeben
Am 25. September 2003 (19:50 Uhr Ortszeit) wurde der Südwesten der Insel von einer Erdbebenserie – 54 Erdstöße bis zum 18. Oktober über Stärke 4,5 auf der Richter-Skala – getroffen. Das Beben am 25. September (Tokachi-oki Jishin, dt. „Tokachi-Seebeben“) hatte eine Stärke von 8,3. Es war das stärkste Beben in Japan seit Anfang 2001 und das insgesamt zweitstärkste in dieser erdbebenreichen Region.
Verwaltungsgliederung
Die Präfektur Hokkaidō ist in 14 Unterpräfekturen aufgeteilt. Diese Verwaltungsebene ähnelt den bundesdeutschen Regierungsbezirken und ermöglicht effektive Verwaltung mittels Außenstellen der Präfekturverwaltung, Shichō (支庁), auch in für japanische Verhältnisse sehr weitläufigen und im Winter unzugänglichen Teilen der Präfektur.
Unterpräfektur Sitz Sōgō Shinkō-kyoku und Shinkō-kyoku Name Kanji Name Kanji Sorachi 空知支庁 Iwamizawa Dōō („Hokkaidō-Mitte“) 道央総合振興局 Ishikari 石狩支庁 Chūō-ku, Sapporo - Ishikari
石狩振興局 Shiribeshi 後志支庁 Kutchan Shiribeshi 後志総合振興局 Iburi 胆振支庁 Muroran Nittan 日胆総合振興局 Hidaka 日高支庁 Urakawa - Hidaka
日高振興局 Oshima 渡島支庁 Hakodate Dōnan („Hokkaidō-Süd“) 道南総合振興局 Hiyama 檜山支庁 Esashi - Hiyama
檜山振興局 Kamikawa 上川支庁 Asahikawa Dōhoku („Hokkaidō-Nord“) 道北総合振興局 Rumoi 留萌支庁 Rumoi - Rumoi
留萌振興局 Sōya 宗谷支庁 Wakkanai Sōya 宗谷総合振興局 Abashiri 網走支庁 Abashiri Ochotsk オホーツク総合振興局 Tokachi 十勝支庁 Obihiro Tokachi 十勝総合振興局 Kushiro 釧路支庁 Kushiro Dōtō („Hokkaidō-Ost“) 道東総合振興局 Nemuro 根室支庁 Nemuro - Nemuro
根室振興局 Größte Orte
Gemeinde Einwohner
1. Oktober 2000Einwohner
1. Oktober 2005Einwohner
1. Oktober 2006Sapporo 1.822.368 1.880.875 1.888.953 Asahikawa 359.536 354.988 353.540 Hakodate 305.311 294.212 290.927 Kushiro 201.566 190.477 188.653 Tomakomai 172.086 172.755 173.013 Obihiro 173.030 170.586 170.064 Otaru 150.687 142.165 140.089 Kitami 132.125 129.365 128.630 Ebetsu 123.877 125.589 125.497 Muroran 103.278 98.373 97.322 Iwamizawa 96.302 93.677 93.155 Chitose 88.897 91.439 92.124 Eniwa 65.239 67.614 67.955 Siehe auch
Literatur
- Rolf-Harald Wippich: Japan als Kolonie? Max von Brandts Hokkaido-Projekt 1865/67. Abera Meyer, Hamburg 1997, ISBN 3-931567-53-2
- ↑ Brockhaus 14. Auflage, 1894-1896: Eintrag Jesso
- ↑ Brockhaus 14. Auflage, 1894-1896: Eintrag Japanisches Meer
Weblinks
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43.283333333333143.08333333333Koordinaten: 43° 17′ 0″ N, 143° 5′ 0″ O
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