- Supercruise
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Als Supercruise bezeichnet man die Fähigkeit eines Flugzeugs, ohne Nachbrenner dauerhaft schneller als der Schall zu fliegen. Als Supersonic Cruise wird der zivile Überschallreiseflug bezeichnet.
Eines der ersten Düsenflugzeuge, das ohne Nachbrenner im Horizontalflug knapp Überschallgeschwindigkeit erreichte, war die English Electric Lightning (Erstflug 1954), die als Abfangjäger kompromisslos auf Höchstgeschwindigkeit ausgelegt war. Moderne Strahltriebwerke entwickeln auch ohne Nachverbrennung ausreichend Schub, so dass Düsenjäger der neuesten Generation (z. B. Suchoi T-50, F-22 Raptor, Eurofighter Typhoon, Saab JAS 39 Gripen) dadurch und dank optimierter Aerodynamik die Supercruise-Fähigkeit aufweisen.
Der Treibstoffverbrauch der leistungsstarken Strahltriebwerke der neuesten Generation im Überschallflug ist im Supercruise deutlich geringer als bei älteren Triebwerken, die den gleichen Schub nur mit Nachverbrennung erreichen. Daher wird der Fähigkeit zum Supercruise in der militärischen Luftfahrt eine große Bedeutung zugeschrieben. Absolut gesehen ist allerdings auch der Supercruise immer noch mit einem deutlich höheren Kraftstoffverbrauch verbunden als der Unterschallflug. Der Luftwiderstand und damit der Verbrauch steigen vor allem im Übergangsbereich vom Unterschall- zum Überschallflug stark an. Dieser Anstieg wird bei weiter steigender Geschwindigkeit wieder geringer, so dass ein günstigerer spezifischer Verbrauch erzielt werden kann, wenn beim Überschallflug die Fluggeschwindigkeit oberhalb des transsonischen Bereiches (etwa von Mach 0,8 bis 1,2) liegt.[1]
Flugzeuge mit Nachbrenner können von einem Langstreckenradar erfasst werden, da durch die auftretende Ionisation der Abgasstrahl im Ultrakurzwellen-Bereich reflektiert. Daher ist Supercruise auch ein wichtiger Bestandteil der Stealtheigenschaften eines Kampfflugzeugs.
Literatur
- J. F. Campbell, B. B. Gloss, J. E. Lamar: Vortex maneuver lift for super-cruise configurations. NASA Langley Research Center, 1976 Abstract (Nasa Technical Reports Server)
Einzelnachweise
- ↑ Sellenthin (Hrsg.), Fliegerkalender der DDR 1973, Militärverlag, S. 32
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