- Suprasegmentale Phonetik
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Suprasegmentale Merkmale (Suprasegmentalia) sind neben Prosodie und Intonation bestimmte Eigenschaften des Sprechaktes. Sie überlagern lautübergreifend die segmentalen Merkmale, sind jedoch zeitlich nicht auf diese begrenzt und kommen beispielsweise über Erscheinungen wie Akzent, Intonation und Rhythmus zum Ausdruck.
Extralinguistisch sind Suprasegmentalia von Bedeutung, weil sie Gefühle, Krankheiten und individuelle Besonderheiten andeuten.Inhaltsverzeichnis
Phonetische Merkmale
Suprasegmentale Merkmale sind nicht einzelnen Segmenten, sondern ganzen Segmentketten zugeordnet, und haben folgende phonetischen Merkmale:
- grundfrequenzabhängige Erscheinungen (Ton, Intonation). Der Sprachton dient als Unterscheidungskriterium in Tonsprachen.
- die von Grundfrequenz und Intensität abhängige Akzentstruktur (Akzent, dynamischer Akzent, musikalischer Akzent, Intensität)
- sowie die temporale Ausprägung phonologischer Quantitätsrelationen und Pausen unter den verschiedenen Ausprägungen des Akzents und unter Variation des Sprechtempos
Phonologie
Die Phonologie arbeitet mit syntagmatischen Relationen. Die Prominenz spielt die wichtigste Rolle. Auf segmentaler Ebene äußert sich die phonetische Prominenz als Sonorität, auf suprasegmentaler Ebene wiederum als Akzent.
Unterschied zur Prosodie
Suprasegmentalia sind Merkmale, welche lautübergreifendend (Laut) sind, sich also nicht an der sequentiellen Abfolge der Segmente von lautsprachlichen Äußerungen ausrichten. Die Äußerungen kommen zum Ausdruck a) signalphonetisch im Verlauf von Grundfrequenz und Intensität, sowie b) temporal bezüglich der Segmente und Pausen. Bei der Prosodie wiederum verlaufen segmentale Ebene und suprasegmentale Ebene synchron und können unanbhängig voneinander wirken. Prosodie bezieht sich auf die Menge von suprasegmentalen Einheiten innerhalb eines bestimmten Bereiches im Sprechakt.
Transkribierung
Die Tabelle zum Internationalen Phonetischen Alphabet (IPA) führt in einem eigenen Abschnitt Transkriptionszeichen zur Kennzeichen der Betonung für die wichtigsten suprasegmentalen Merkmale auf, welche in Unicode-Tabellen implementiert sind.
Literatur
- D. Crystal, R. Quirk: Systems of Prosodic and Paralinguistic Features in English. 1964.
- Georg Heike: Suprasegmentale Analyse. Braun-Elwert, 1969, ISBN 3770800834.
- I. Lehiste: Suprasegmentals. 1970.
- Helmut Glück (Hrsg): Metzler-Lexikon Sprache. 2000.
- A. Spencer: Phonology. 1996.
- E. Ternes: Einführung in die Phonologie. 1999.
- A. Elsner: Erkennung und Beschreibung des prosodischen Fokus. 2000.
- Magnús Pétursson, Joachim Neppert: Elementarbuch der Phonetik. 1996.
- Daniel Hirst, Albert Di Cristo: Intonation systems. A survey of twenty languages. 1998.
Siehe auch
- Segment
- Sprechausdruck
- Lautschrift
- Prominenzgefälle
- Schallanalyse
Weblinks
- Grundlagen der Phonetik (PDF-Format)
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