Surikate

Surikate
Erdmännchen
Erdmännchen (Suricata suricatta)

Erdmännchen (Suricata suricatta)

Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Familie: Mangusten (Herpestidae)
Gattung: Suricata
Art: Erdmännchen
Wissenschaftlicher Name
Suricata suricatta
(Schreber, 1776)
Suricat.ogg
Erdmännchen in der Natur
Suricat 2.ogg
Erdmännchen in der Natur
Erdmännchen bei der Wache
Erdmännchen
Erdmännchen
Erdmännchen beim Spiel
Erdmännchen

Das Erdmännchen (Suricata suricatta) ist eine nur im südlichen Afrika beheimatete Manguste. Den Namen hat es, da es nach Menschenart oft auf zwei Beinen steht, um die Umgebung zu beobachten. Erdmännchen sind auch als Surikaten bekannt. Im Englischen heißen sie nach ihrem Afrikaans-Namen „Meerkat“, was manchmal ins Deutsche als Meerkatze übersetzt wird – dieser Name ist aber eigentlich für eine Primatengattung reserviert, die mit Erdmännchen überhaupt nichts zu tun hat.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Erdmännchen sind sehr kleine Mangusten. Ihre Kopfrumpflänge beträgt 30 Zentimeter, hinzu kommen 25 Zentimeter eines glatten, nicht buschigen Schwanzes. Die Fellfarbe ist, je nach Unterart, grau, beige oder hellbraun. Acht bis zehn schwarze Querstreifen laufen von der Wirbelsäule zu den Flanken, bedecken aber nicht den Kopf und den Schwanz. Die Augen sind von einer schwarzen Fellzeichnung umgeben. An den Vorderbeinen haben Erdmännchen besonders verlängerte Krallen, die ihnen das Graben im Sand ermöglichen.

Lebensraum

Erdmännchen sind in der Republik Südafrika sowie in den südlichsten Teilen Namibias und Botswanas verbreitet. Ihr bevorzugter Lebensraum ist die Savanne, aber sie leben auch in Halbwüsten.

Lebensweise

Als sehr gesellige Tiere leben Erdmännchen in Kolonien mit bis zu dreißig Individuen. Ein Familienverband besteht aus einem dominanten Paar und seinen Nachkommen, aber mehrere Familienverbände können friedlich in einer Kolonie zusammenleben. Gemeinsam unterhält eine Kolonie einen Bau. Obwohl sie selbst graben können, ersparen sie sich lieber diese Arbeit und nehmen die Bauten von Erdhörnchen in Besitz, die sie dann nur noch zu erweitern brauchen. Im Zuge der Arbeitsteilung hocken mehrere Mitglieder der Gruppe vor den Eingängen, nur auf den Hinterbeinen sitzend, und halten Ausschau nach Feinden. Als Alarmzeichen wird ein charakteristisches Bellen von sich gegeben, das für alle Tiere der Kolonie das Zeichen ist, schnellstmöglich Zuflucht im Bau zu suchen. Die Aufgabe des Wachehaltens wechselt unter den Tieren während des Tages mehrmals. Während einige Gruppenmitglieder Wache halten, suchen andere nach Nahrung. Diese besteht zu fast 90 Prozent aus Insekten, und zu kleineren Anteilen aus Vögeln, Eidechsen und Eiern. Erdmännchen sind tagaktiv; bei Nacht, aber auch an regnerischen Tagen und bei besonders extremer Mittagshitze, verbergen sie sich in ihrem Bau.

Ein Wurf umfasst etwa zwei bis vier Junge. Die Tragezeit beträgt im Schnitt 77 Tage. Bei der Geburt sind Augen und Ohren der Jungen geschlossen. Sie öffnen sich erst nach zwei Wochen. Die ersten zwei Monate werden die Jungtiere gesäugt. Erdmännchen sind nach etwa einem Jahr geschlechtsreif. Pro Jahr können Erdmännchen bis zu dreimal Junge großziehen. Dies ist möglich, da sich alle Mitglieder der Kolonie gegenseitig bei der Aufzucht unterstützen. Erdmännchen werden etwa sechs Jahre alt.

Das Beutemachen, also das Fangen und Töten, wird den Jungen schrittweise beigebracht. So legen sie etwa den Jungen bei den Jagdausflügen erst einen toten Skorpion vor. Dann legen sie einen lebenden Skorpion vor, dem sie aber den Giftstachel ausgerissen haben. Erst wenn die Jungen älter werden und die Erwachsenen längere Zeit beobachten konnten, wird weniger tote und kampfunfähige Beute vorgelegt. Orientierung bietet vermutlich der Bettelruf der Jungen, der sich mit dem Alter verändert.[1]

Sonstiges

In der Republik Südafrika sind Erdmännchen nicht immer gern gesehen. Mit ihrer Bautätigkeit zerstören sie manchmal Farmland. Außerdem können sie die Tollwut übertragen, und in mehreren Fällen wurden Menschen von tollwütigen Erdmännchen gebissen und infiziert.

Trotz gelegentlicher Verfolgung ist das Erdmännchen nicht bedroht.

Im Disney-Film Der König der Löwen ist eine der Hauptfiguren ein Erdmännchen namens Timon (siehe auch: Abenteuer mit Timon und Pumbaa). Um eine Familie von Erdmännchen dreht sich die Handlung im Kinofilm Wächter der Wüste von James Honeyborne aus dem Jahre 2008.

Manchmal werden Erdmännchen mit den in Nordamerika lebenden Präriehunden verwechselt. Diese sind allerdings Nagetiere und mit den Erdmännchen nicht näher verwandt.

Einzelnachweise

  1. Herbert Cerutti: Von Tieren Eine ehrenwerte Familie. In: NZZ Folio, August 2007, S. 66

Weblinks


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