Survival International

Survival International
Survival International
Survival Logo.png
Typ Menschenrechtsorganisation
Gründung 1969
Sitz Berlin u.a.
Aktionsraum weltweit
Schwerpunkt Indigene Völker
Methode Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit
Motto Wir helfen indigenen Völkern ihr Leben zu verteidigen, ihr Land zu schützen und ihre Zukunft selbst zu bestimmen.
Website www.survivalinternational.de

Survival International ist eine internationale Nichtregierungsorganisation, die indigene Völker weltweit unterstützt. Survival arbeiten mit indigenen Gemeinschaften und Organisationen für den Schutz der Land- und Menschenrechte indigener Völker. Die Menschenrechtsorganisation wurde unter anderem mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Survival International wurde im Jahr 1969 in London gegründet. Auslöser war ein Artikel von Norman Lewis in der britischen Sonntagszeitung Sunday Times über die Massaker, Landenteignungen und Völkermorde an indigenen Gruppen im brasilianischen Amazonasgebiet.

Heute hat Survival International nach eigenen Angaben Unterstützer in 82 Ländern weltweit. Survival bearbeitet zurzeit etwa 90 Fälle in 35 verschiedenen Staaten.

Organisation

Das Hauptbüro von Survival befindet sich in London. Es gibt weitere Einrichtungen in Mailand, Madrid, Paris und Amsterdam. Das im Jahr 2004 eingerichtete Büro in Deutschland befindet sich im Haus der Demokratie und Menschenrechte in Berlin.

Ziele und Arbeitsweise

Survival International leistet keine Entwicklungshilfe im klassischen Sinne, sondern unterstützt indigene Völker durch Aufklärung, Lobbyarbeit und Kampagnen im Kampf um ihre Landrechte, ihre selbstbestimmte Zukunft und ihr Leben. Außerdem bietet Survival International den indigenen Völkern eine Plattform, auf der sie ihre Anliegen direkt an die Außenwelt tragen können.

Sie arbeitet nur an Fällen, die von den betroffenen indigenen Völkern selbst an sie herangetragen werden. Fälle werden nicht auf eigene Initiative gesucht. Survival verlässt sich auf sekundäre Informationsquellen, um jene Völker zu unterstützen, die vom Verlust ihres Landes, ihrer Lebensgrundlagen und Lebensweise und zuweilen des eigenen Lebens bedroht sind. Zu den Informationsquellen gehören einerseits einheimische Organisationen, die generell von den indigenen Völkern selbst gebildet werden, andere Nichtregierungsorganisationen und Journalisten, andererseits die eigenen Mitarbeiter, die bei den meisten großen Kampagnen direkt vor Ort sind. Oberster Grundsatz für Survival ist, keine Entscheidungen über die Köpfe der Betroffenen hinweg zu fällen, sondern sie lediglich dabei zu unterstützen, ihr Leben und ihr Land zu schützen und über ihre eigene Zukunft selbst zu entscheiden.

Survival International macht Fälle von Menschenrechtsverletzungen an indigenen Völkern – zum Beispiel an den San in Botswana – publik, um öffentlichen Druck zugunsten der Betroffenen zu erzeugen und die verantwortlichen Regierungen und Unternehmen zu verantwortungsvollem Handeln zu bewegen. Die Organisation arbeitet mittels weltweiter und lokaler Aktionen. Sie organisiert Briefkampagnen, die sich an Firmen, Banken und Regierungen richten (aber auch an extremistische Missionare, Guerilla-Armeen oder Naturschützer), sowie Petitionen an staatliche Stellen und betreibt intensive Medienarbeit. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die bearbeiteten Fälle zu richten und durch öffentlichen Druck Veränderungsprozesse herbeizuführen.

Außerdem bietet Survival durch Lobbyarbeit indigenen Völkern und ihren Organisationen (wie zum Beispiel First People of Kalahari) selbst ein Forum, über das sie sich international Gehör verschaffen können.

Daneben finanziert Survival auch angemessene Projekte in indigenen Gemeinden, wie etwa einen „Medizinischen Hilfsfonds der Yanomami“, ein Projekt zur Gesundheitsversorgung in Brasilien. Survival hat zum Beispiel Brunnen für zwei Aboriginesgemeinden finanziert und sich an einem Projekt zur Förderung von Tourismus und Beschäftigung bei den Innu in Kanada beteiligt. In der Regel benötigten indigene Völker diese Art von Projekten jedoch nicht, so Survival, da sie sich selbst versorgten, wenn ihre Landrechte respektiert würden. Solche Projekte würden nur gefördert, wenn sie von den Betroffenen ausdrücklich erwünscht und geplant seien. Survival versteht sich nicht als Organisation der Entwicklungszusammenarbeit, sondern als Menschenrechtsorganisation. Hilfsprojekte machen daher nur einen kleinen Teil der Arbeit aus.

Parallel dazu fördert Survival International Aufklärungsarbeit. Besonders das Vorurteil, indigene Völker seien „primitiv“ oder „steinzeitlich“ und ihre Lebensweise müsse an die des Westens angepasst werden, soll dabei abgebaut werden. Das soll durch Bildungsprojekte, Pressemitteilungen, Informationsmaterial und Internet-Nachrichten erreicht werden. Survival erarbeitet auch Lernmaterialien für Schulen, um einen respektvollen kulturellen Austausch zu vermitteln.

Erfolge

Survival hat mehrere Regierungen überzeugt, Landrechte von indigenen Völkern anzuerkennen, zum Beispiel die der Yanomami in Brasilien, der Nukak in Kolumbien und der Jarawa in Indien. Survival hat Unternehmen dazu gebracht, sich aus schädlichen Projekten auf Gebieten indigener Völker zurückzuziehen, beispielsweise Holzfirmen im Land der Udege in Sibirien. Survival hat außerdem dazu beigetragen, dass die Situation und die Rechte von indigenen Völkern weltweit mehr Anerkennung finden.

Prominente Unterstützer

Zu den prominenten Unterstützern zählen Colin Firth, Damien Hirst und Richard Gere.

Botschafter für Survival International sind Quentin Blake, Julie Christie, Kurt Jackson, Mark Rylance und Pippa Small.

Auszeichnungen

Survival International erhielt 1989 den Right Livelihood Award, außerdem den spanischen Premio Leon Felipe und die italienische Medaglia della Presidenza della Camera dei Deputati.

Weblinks

 Commons: Survival International – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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