Susenburg

Susenburg
Wohnsiedlung Kalkwerke in Susenburg, 1959

Susenburg ist ein Ortsteil von Rübeland als Teil der Stadt Oberharz am Brocken im Harz. Er ist nach der mittelalterlichen Burganlage Susenburg benannt, die heute eine Ruine ist.

Beschreibung

Der Ortsteil entstand in den 1950er Jahren südwestlich von Rübeland als Wohnplatz für Arbeiter der expandierenden Harzer Kalk- und Zementwerke.

Nach der Wende verließen mehr und mehr Menschen den Ortsteil, was sich auf den Zustand vieler (Betriebs-)Wohnungen und die eher bescheidene Infrastruktur zurückführen lässt.

Burg und Geschichte

Der Name des Ortsteils, der in der Frühen Neuzeit auch Sausenburg lautete, entstammt wohl der Sage, dass auf der oberhalb des Ortes sich befindenden Burg eine Prinzessin Suse gelebt habe. Fragmente der Burg, von der sich das Bodetal Richtung der Königshütter Talsperre (Überleitungstalsperre Königshütte) weit überblicken lässt, lassen sich noch heute erkennen (zum Beispiel alte Treppenstufen). Sie wurden bei neuzeitlichen Straßenarbeiten nordöstlich der entstehenden Siedlung entdeckt.

Die Burg wurde urkundlich nie erwähnt, der Name tauchte nur vereinzelt in Inventarlisten auf; so beinhaltet z. B. die Inventarliste der Hüttenwerke der Grafen zu Stolberg von 1555 folgenden Eintrag: sousenburgk, doruff ist ein Bergfried. Außerdem wird die Burg im 13. Jahrhundert als Holzstätte der Grafen zu Regenstein erwähnt.

Es wird vermutet, dass die Burganlage aus der Zeit Heinrich des I. (876–936) stammt. Ungeklärt sowie fraglich ist, ob die etwa 160 m lange und 60 m breite Anlage jemals komplett fertiggestellt wurde. Wahrscheinlich ist die Anlage seit spätestens um 1700 wüst.

Johann Wolfgang von Goethe schreibt auf seiner dritten Harzreise (die beherrscht war vom starken Interesse an geologischen Gegebenheiten) am 7. September 1784:

„Von Elbingerode heraus Marmor, eine halbe Stunde davon nach der Susenburg zu am Dukborns-Kopf, der auch Marmor ist, fand sich eine quarzige Gesteinsart, die weiterhin über Schnapphahns-Grund häufiger vorkommt; es ist ein graulicher Quarz, in den weiße Quarzkörner eingesprengt sind; in dem nächsten Wäldchen scheint wieder Schiefer zu wechseln. Auf der Susenburg steht dieses Gestein auf dem Schiefer und setzt mit einem Rücken bis an die Bude (Bode) hinab, die merklichen Trennungen desselben streichen hor. 7, und das Fallen der Bänke ist gegen Abend. Man hält diese Felsen gemeiniglich für die Mauern einer alten Burg.“

Die Burgruine ist heute eine Station auf dem historischen (Wander-)Weg der deutschen Kaiser und Könige des Mittelalters.

Weblinks

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