- Synagoge von Priene
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37.65855555555627.295666666667Koordinaten: 37° 39′ 31″ N, 27° 17′ 44″ O
Die Synagoge von Priene datiert wahrscheinlich in das zweite Jahrhundert n. Chr. In dieser Zeit war Priene nur noch ein unbedeutender Provinzort. Die Synagoge wurde bei den Grabungen 1895 bis 1898 durch Theodor Wiegand und Hans Schrader entdeckt. Es handelt sich um einen zu einem Gotteshaus umgewandelten Wohnbau aus hellenistischer Zeit. Der Versammlungsraum wurde zunächst für eine christliche Kirche gehalten. Erst später setzte sich die Ansicht durch, dass es sich hier einst um eine Synagoge handelte.
Der eigentliche Versammlungsraum der Synagoge war 10 × 14 m groß mit einer Sitzbank an der Nordseite. An der Ostseite gab es einen Toraschrein. An der Westseite lag ein größerer Vorraum. Der Versammlungsraum wurde einst von zwei Reihen von Säulen gestützt und bildete somit eine Basilika. Nur noch die Reste einer Säule wurde bei den Ausgrabungen gefunden. Im Norden und Osten gab es diverse kleinere Räume unbekannter Funktion, die aber sicherlich auch von der jüdischen Gemeinde genutzt wurden. Verschiedene Befunde belegen die Deutung als Synagoge. Es fand sich ein grobes Relief mit der Darstellung einer Menora. Auf einem weiteren Relief fanden sich die jüdischen Symbole Etrog (Zitrusfrucht), Schofar (Horn) und Lulav (Palmzweig); in der Synagoge fand sich ein Marmorbecken, das wahrscheinlich als Ritualbad diente; über dem Toraschrein fand sich das eingeritzte Bild einer Menora.
Literatur
- Carsten Claußen: Versammlung, Gemeinde, Synagoge, das hellenistisch-jüdische Umfeld der frühchristlichen Gemeinden, Göttingen 1999, S. 194-95.
- Hans Schrader/ Theodor Wiegand: Priene. Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen in den Jahren 1895–1898. Berlin 1904, S. 480-481. (Volltext. Fotos und Lagepläne als Digitalisat)
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