- Systemaufstellung
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Werden aus einem System einzelne Entitäten, Entitätsgruppen oder auch einzelne (abstrahierte) Aspekte oder abstrahierte System-Strukturen (z.B.: Immunsystem), mittels repräsentierender Positionsmarkierungen (Platzhalter) in den Raum gestellt, um eine visuelle Darstellung von Gruppierung(en), Isolation, Konflikt, Ausgrenzung, etc. - ein Bild gegenseitiger Bezüge - zu erhalten, wird dies als Systemaufstellung verstanden.
Ab 1993, als Gunthard Weber das erste Buch über das Stellen von Familien-Systemen („Zweierlei Glück“) herausgab, begann die Aufstellungsarbeit auch in andere Bereiche verstärkt einzuziehen. Zuerst erkannten Gunthard Weber und Klaus Grochowiak aus den Gesetzmässigkeiten und Parametern, die in Familiensystemen wirken, Parallelen zu Organisationssystemen und entwickelten daraus die Organisationsaufstellung.
Aus der Abstraktion von Entitäts-Aspekten, wie die „Krankheit“ (des Klienten), eines inneren Organs wie seine kranke „Niere“ oder der bevorstehende „Tod“, und der Repräsentation (durch einen menschlichen Stellvertreter), wurde das Aufstellen abstrahierter Systeme (Strukturen, Wertekonzepte, Nominative) modern - durch Matthias Varga v. Kibed und Insa Sparrer wurden weitere Aufstellungsformate entwickelt.
Systemische Aufstellungen
Die Begrifflichkeit Systemaufstellung ist den unterschiedlichsten Aufstellungsformaten hinsichtlich unterschiedlicher Systeme übergeordnet. Grundsätzlich kann Systemaufstellung (Aufstellungsarbeit) hinsichtlich der Art des betreffenden Systems wie folgt unterschieden werden:
- Familiensystem: Familienaufstellung
- Organisationssystem: Organisationsaufstellung
- Abstrahiertes System: Strukturaufstellung
Systemischer Zugang
Aufstellungsarbeit entspricht dem systemischen Zugang - sowie Eckard König auch meint: „Man kann ein soziales System, wie ein Unternehmen, eine Abteilung oder eine Gruppe nur verstehen, wenn man die Regeln kennt, die das Verhalten der Personen in diesem System leiten.“ Im Bezug auf das private Individuum könnte systemisch hinzugefügt werden: „Des Individuums Verhalten und subjektives Erleben könne nur nachzuvollziehen sein, wenn diesbezüglicher Zusammenhang in der Art seines subjektiven Loyalitätsbezuges zu seinem persönlichen System wahrgenommen wird.
Naheliegende Konzepte
- Synchronizität (Konzept C.G. Jungs über Ereignisse, die nicht über eine Kausalbeziehung verknüpft sind)
- Autopoietisches System (sich „aus sich selbst heraus“ erschaffende bzw. entwickelnde Systeme)
- Kybernetik zweiter Ordnung (Erzeugung subjektiver Realitäten im Nervensystem bzw. Beobachtung der Beobachtung)
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