- Sömmerung
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Mit Sömmerung (Alpbestossung) wird der sommerliche Weidegang von Nutztieren (Schafe, Ziegen, Kühe, Rinder, Pferde) auf einer Alp bezeichnet.
Die Bestossung der meist im Kollektiveigentum (Allmenden) befindlichen und als Genossenschaften organisierten Alpen ist seit Jahrhunderten in Alpordnungen geregelt und wird vom Alpvogt kontrolliert, um eine gerechte Nutzung zu gewährleisten und eine Übernutzung zu vermeiden. Ein Normalstoss entspricht der Sömmerung einer Milchkuh während 100 Tagen.[1]
Die Abwesenheit der Tiere ermöglicht dem Talbetrieb den Vorrat für den Winter zu schaffen. Der Alpaufzug und –abzug erfolgt vielfach in Etappen (Dreistufenform der Transhumanz), im Frühling und Herbst in tieferen Lagen (Maiensäss) und im Sommer auf den höheren Lagen (Oberstaffel).
Das Sömmerungsgebiet ist ein bedeutender Teil der Kulturlandschaft und befindet sich in den Alpen, Voralpen und im Jura. Schutz und Pflege der Weiden im Sömmerungsgebiet helfen Naturkatastrophen (Lawinen, Erdrutsche, Erosion) zu verhüten, dienen dem Tourismus und werden den Bauern durch staatliche Direktbeiträge entschädigt. [2]
Literatur
- Elinor Ostrom: Die Verfassung der Allmende: jenseits von Staat und Markt. Mohr, Tübingen 1999, ISBN 3-16-146916-X. Ostrom untersuchte unter anderem die Nutzung der Törbeler Allmende, die durch die Satzung von 1483 geregelt wurde.
Weblinks
- Verfügungsrechte und Wirtschaftsweisen in Alpbetrieben Graubündens
- Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL: Weshalb sömmern sie ihre Tiere?
Einzelnachweise
Kategorien:- Almwirtschaft
- Form der Landwirtschaft
- Rinderhaltung
- Geschichte (Tierhaltung)
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