T-Aktie

T-Aktie

Der Begriff T-Aktie steht für die Aktie der Deutschen Telekom AG .

Das ehemalige Staatsunternehmen Deutsche Telekom hat bislang drei Börsengänge absolviert. Im November 1996 kamen erstmals T-Aktien in den Handel. Die Telekom inszenierte dafür eine bis dahin beispiellose Werbekampagne mit Manfred Krug als Galionsfigur. Die T-Aktie wurde vor allem den Privatanlegern als Volksaktie angepriesen. Die Werbeaktion hatte einen durchschlagenden Erfolg. Selbst Menschen, die vorher noch nie etwas mit Aktien zu tun hatten, orderten die T-Aktie. Es war der Beginn einer Aktieneuphorie in Deutschland, die über mehrere Jahre anhielt.

In einer ersten Tranche wurden 713 Millionen Papiere im Zuge einer Kapitalerhöhung platziert. Bei einem Emissionskurs von 28,50 DM (14,57 EUR) nahm die Telekom rund zehn Milliarden Euro ein. Eine weitere Kapitalerhöhung erfolgte im Juni 1999. Zum Preis von 39,50 EUR wurden 281 Millionen Aktien ausgegeben und 10,8 Milliarden EUR eingenommen.

Ein Jahr später dann, im Jahr 2000, verkaufte der Bund über die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 200 Millionen T-Aktien zum Preis von 66,50 EUR. Aus diesem dritten Börsengang flossen rund 13 Milliarden EUR in die Staatskasse. Die Börseneuphorie war auf ihrem Höhepunkt angelangt. Die Telekom-Aktie notierte über 100 EUR, ihrem Allzeithoch[1].

Die riskanten Firmenzukäufe des damaligen Konzernchefs Ron Sommer vor allem in den USA setzten der Aktie stark zu. Fehlerhafte Unternehmensstrategien, der überteuerte Kauf der UMTS-Lizenzen, ein enormer Schuldenstand und ein zu hoher Preis für den Erwerb des US-Mobilfunkanbieters VoiceStream, lauten die häufigsten Vorwürfe an den Telekom-Chef. Am 16. Juli 2002 trat Ron Sommer zurück, die T-Aktie notierte am 30. September 2002 auf ihrem vorübergehenden Tiefststand von 8,42 Euro.[2] Im Jahresmittel September 2010 bis 2011 lag die Aktie bei 9,631 Euro, mit fallender Tendenz. [3]


Inhaltsverzeichnis

Aktionärsstruktur

Es gibt 4.321.319.206 T-Aktien.[4]

Anteil Anteilseigner Sitz
16,87 % KfW Bankengruppe Frankfurt am Main
14,83 % Bundesrepublik Deutschland Berlin
4,50 % The Blackstone Group LP New York
2,96 % TDSI Corporation Chicago
2,96 % Brandes Investment Partners LP San Diego
57,88 % Streubesitz

Stand: November 2009[5]

Prozesse

Im April 2008 begann ein Verfahren vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main aufgrund angeblicher fehlerhafte Bewertung des Immobilienvermögens der Deutschen Telekom und unkorrekter Angaben in ihren Verkaufsprospekten zum dritten Börsengang der T-Aktie. [6] Es klagen in einem Musterprozess über 17.000 Aktionäre auf Schadenersatzzahlungen in Höhe von rund 80 Millionen Euro. Bei einem ähnlichen Prozess in den USA hatte die Telekom sich 2005 im Rahmen eines Vergleichs auf eine Zahlung von 120 Millionen US-Dollar eingelassen.[7]

Weblinks

Referenzen

  1. http://www.epochtimes.de/articles/2006/11/10/65117.html Der Höhenflug endete am 6. März
  2. telekom.com, Deutsche Telekom - Geschäftsbericht 2002, abgerufen am 20. März 2008
  3. boerse-frankfurt.de, Xetra-Orderbuch, abgerufen am 22. September 2011
  4. http://www.onvista.de/aktien/snapshot.html?ISIN=DE0005557508
  5. www.sueddeutsche.de: Wer gehört zu wem?, 8. Februar 2010
  6. ARD: Waren Telekom-Aktionäre nur Zocker?
  7. [1]

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