- T.C.Mendenhall
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Thomas Corwin Mendenhall (* 4. Oktober 1841 in Hanoverton, Ohio; † 23. März 1924 in Ravenna (Ohio)) war ein US-amerikanischer Physiker, Meteorologe und autodidaktischer Shakespeareforscher.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Mendenhall wurde in Hanoverton, Ohio als Sohn des Farmers Stephen Mendenhall und seiner Frau Mary Thomas geboren. Er heiratete 1870 Susan Allan Marple. Aus der Ehe ging ein Kind hervor. 1852 zog die Familie nach Marlboro, Ohio, wo er 1858 Direktor der Volksschule wurde. 1861 verbesserte er seine Lehr-Qualitäten an der „Southwest Normal School“ durch eine „IN“ Instructor Normalis Qualifikation an einer Schule in Lebanon (Ohio)[1], als einziger je von ihm „erworbenen“ akademischer Grad. Er unterrichtete an verschiedenen Gymnasien und erwarb sich hohe Anerkennung als Lehrer und Erzieher. Obwohl er keine konventionelle akademische Ausbildung durchlaufen hatte, wurde er 1873 an die Ohio Agricultural and Mechanical School (später Ohio State University) als Professor für Physik und Mechanik berufen.
1878 wurde er, wahrscheinlich auf Empfehlung von Morse dazu ausersehen, die Modernisierung der Meteorologie in der japanischen Meiji-Zeit voranzutreiben, wo er als o-yatoi gaikokujin an der Kaiserlichen Universität Tokio den meteorologischen Dienst der japanischen Regierung mitentwickelte. Daneben hielt er während seines dreijährigen Japanaufenthaltes (1878-1880) Vorlesungen über verschiedene wissenschaftliche Themen und bestieg den Fuji, auf dessen Gipfel er im August 1880 Gravitationsmessungen durchführte. Nach seiner Rückkehr 1881 nach Ohio war er maßgeblich am Aufbau des staatlichen Wetterdienstes beteiligt, bevor er 1884 eine Professor am US Signal Corps erhielt. 1886 gab er diese Position auf und übernahm die Präsidentschaft des Rose Polytechnic Institute in Terre Haute (Indiana) [2] 1886-1889.-
1889 wurde er Superintendent des U.S. Coast and Geodetic Survey. In dieser Zeit verfasste er 1893 die sog. Mendenhall Order[3] und überwachte den Übergang der US-Gewichts und Maßsysteme vom bestehenden System Englands auf das metrische Einheitssystem mit Einführung von Meter und Kilogramm als Standard-Einheiten in USA. In diese Zeit (1889) fällt auch sein Vorsitz als Präsident der American Association for the Advancement of Science (AAAS). Er war damals verantwortlich für die exakte Grenzlegung zwischen USA und Kanada. Von 1894 bis 1901 war er Präsident des Worcester Polytechnic Institute(WPI). Danach zog er sich mit seiner Frau für 11 Jahre nach Europa zurück mit ausgedehnten Reisen (Europa Ägypten, Japan u.a.), um 1912 nach USA zurückzukehren . Er starb 1922 in Ravenna/Ohio.
Wissenschaftliche Bedeutung
Seine wissenschaftlichen Leistungen lagen mehr auf der integrativ-organisatorischen als der rein wissenschaftlichen Seite. Er adaptierte Kater's pendulum [4] und entwickelte ein neues Ring Pendel zur Gravitationsbestimmung. Er arbeitete auch auf dem Gebiet der Seismologie und der atmosphärischen Elektrizität. Mit seinem Assistenten „MC Adie“ führte er Untersuchungen zum Blitzeinschlag auf dem 1884 errichteten, damals höchsten Gebäude der Welt, dem Washington Monument durch. Er gilt als ein Pionier der amerikanisch-japanischen Wissenschaftskooperation.
Stylometrie und Shakespeare Urheberschaftsdebatte
1887 veröffentlichte er als einer der ersten quantitative wissenschaftliche Untersuchungen zur Messung von literarischen Stilkriterien(Stylometrie), d.h. zu einer Form der statistischen Stil-Analyse, die zur Urheberschafts-Bestimmung von historischen Texten beitragen sollte. [5],[6]. Er war hierzu bereits 1851 von dem englischen Mathematiker Augustus de Morgan angeregt worden[7]. Er versuchte insbesondere, Stilcharakteristiken unterschiedlicher Autoren durch statistische Analysen der Häufigkeitsverteilungen von unterschiedlichen Wortlängen herauszuarbeiten. Auf Grund seiner Untersuchungen kam er innerhalb der Forschungen um die Shakespeare'sche Urheberschaftsdebatte zu dem Schluss, dass Francis Bacon nicht der vermutete Autor der Shakespeareschen Werke sein könne. Während 1975 C.B. Williams[8] Mendenhalls Ergebnisse wegen statistische Fehler der Datengruppierung in Frage stellte, kam Peter Farey[9] mit Computer-Verfahren zu ähnlichen Ergebnissen wie Mendenhall, wonach Christopher Marlowes Werke stilistisch mit dem Beginn des Shakespeareschen Werkekanons übereinstimmten. [10]
Ehrungen
- Ehrendoktor Ph.D. von Ohio 1878
- Mitglied der National Academy of Sciences 1887
- Doctor of Juridical Science, LL.D, der Universität Michigan 1887
- Präsident der “American Association for the Advancement of Science”,1889)
- Das Mendenhall-Tal[11] sowie der Mendenhall-Gletscher in Juneau, Alaska wurden 1892 nach ihm benannt.
- Franklin Medaille 1918 [12]
- The Mendenhall Laboratorium auf dem Campus der The Ohio State University trägt seinen Namen, 1926)
Literaturangaben
- ↑ http://www.ci.lebanon.oh.us/
- ↑ http://en.wikipedia.org/wiki/Terra_Haute
- ↑ http://en.wikipedia.org/wiki/Mendenhall_Order
- ↑ http://en.wikipedia.org/wiki/Katers_pendulum
- ↑ T.C.Mendenhall, The Characteristic Curve of Composition, Science, 1887
- ↑ T.C:Mendenhall, A mechanical solution of a literary problem, Popular Science Monthly. 1901
- ↑ A. De Morgan, A budget of Paradoxes. London 1872 (2. Ausgabe) 1915
- ↑ C. B. Williams, Mendenhall's Studies of Word-Length Distribution in the Works of Shakespeare and Bacon, Biometrika 1975
- ↑ http://www2.prestel.co.uk/rey/
- ↑ http://www2.prestel.co.uk/rey/chap8.htm
- ↑ http://en.wikipedia.org/wiki/Mendenhall_Valley
- ↑ http://www.fi.edu/winners/detail.faw?winner_id=3492
Schriften
- T. C. Mendenhall und O.H.Tittmann, The Geographical Work of the United States Coast and Geodetic Survey, The Geographical Journal 1898
Quellen
- C. W Carey. (1999) "Mendenhall, Thomas Corwin", Oxford University Press, 15
- Nachruf in Science, 1924
- T.C.Mendenhall, Report on Studies in Athmospheric Electricity Nat.Acad.Sciences Memoirs 1891
- H. Crew "Thomas Corwin Mendenhall", Biographical Memoirs of the National Academy of Sciences (1934)
- R.Rubinger (Hrsg.). An American Scientist in Early Meiji Japan: The autobiographical Notes of Thomas C.Mendenhall., Univ.of Hawai Press 1989
- T. C Mendenhall,. (Jr.) (1989) American Scientist in Early Meiji Japan: The Autobiographical Notes of Thomas C. Mendenhall, ISBN 0-8248-1177-1
- P.Grzybek, (Hrsg.) (2006): Contributions to the Science of Text and Language. Word Length Studies and Related Issues. Dordrecht, Springer2006
PND: Datensatz zu Thomas Corwin Mendenhall bei der DNB – Keine Treffer im DNB-OPAC, 14. Januar 2008 Personendaten NAME Mendenhall, Thomas Corwin KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Physiker, Meteorologe und Shakespeareforscher GEBURTSDATUM 4. Oktober 1841 GEBURTSORT Hanoverton, Ohio STERBEDATUM 23. März 1924 STERBEORT Ravenna (Ohio)
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