- Takling
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Mit einem Takling wird ein Seil vor dem Aufdröseln seiner Kardeele und Litzen geschützt.
In der Seemannschaft werden der einfache Takling (auch: Bindetakling, Behelfstakling) und der genähte Takling unterschieden. Diese werden auch als flache Taklinge bezeichnet, weil sie die Stärke des Seilendes kaum erhöhen und das Ende frei durch Kauschen und Taljenblöcke laufen kann. Zum Aufbinden eines Taklings wird Takelgarn, gewachster Zwirn oder eine dünne feste Leine verwendet.
Tauwerk aus Kunstfasern wird meist nicht mit einem Takling, sondern durch Verschweißen oder durch Tränken in einer Kunststoffpaste oder mit selbstverschweißendem Klebeband gegen Aufdrehen geschützt.
Inhaltsverzeichnis
Einfacher Takling
Seil ohne Takling Eine große längliche Schlaufe auf das Seil legen (und mit dem Daumen festhalten) Das Seil fest umwickeln. Die Wicklung sollte ungefähr genauso breit sein, wie die die Dicke des Seiles Das Arbeitsende des Bindegarns durch die Schlaufe stecken, am anderen Ende ziehen so dass beide Enden des Bindegarnes sicher unter der Wicklung festgehalten (bekniffen) werden. Zum Schluss sollte man überprüfen, ob der Takling fest sitzt und dann beide Enden des Bindegarns kurz abschneiden. Geknüpfter Takling
Zuerst wird eine Hilfsschlaufe aus Takelgarn längs über das Tauende gelegt. Darauf wird ein Überhandknoten so um das Tauende gelegt, dass das kurze Ende des Takelgarns zur Hilfsschlaufe hin zeigt. In Richtung der Hilfsschlaufe folgt nun ein Halber Schlag, der das kurze Ende bekneift und festgezogen wird. Nun folgt eine Reihe von halben Schlägen (es entsteht ein mehrfacher Webeleinenstek) immer in gleicher Drehrichtung, hin zum Ende der Hilfsschlaufe. Die Schläge werden sehr fest gezogen. Wenn es richtig gemacht ist, entsteht ein kleiner Wulst, der spiralig um das Tauende herum läuft. Wenn der Takling etwa so lang ist wie das Tau dick (der Wulst läuft ein mal ganz herum), dann wird das Ende des Takelgarns in die Hilfsschlaufe gesteckt und mit starkem Ruck unter dem Takling ganz durchgezogen. Die beiden Enden des Takelgarns werden kurz abgeschnitten.
Genähter Takling
Der genähte Takling wird nur an geschlagenem Tauwerk gemacht.
Spanischer Takling
Ein spanischer Takling ist ein Rückspleiß. Die Kardeele an einem Seilende werden rückwärts gespleißt. Dadurch kann das Seilende nicht mehr ausfransen. Durch die dabei entstehende Verdickung des Seilendes wird ein Durchrauschen des Seils durch Blöcke verhindert (Stopperknoten).
Alternativen und Behelfe
- Überhandknoten oder Doppelter Überhandknoten
- Seile aus Polyamid oder Polypropylen können mit dem Heißschneider (oder hilfsweise mit dem Feuerzeug) verschweißt werden
- Seilenden können in einer Kunststoffpaste getränkt oder mit selbstverschweißendem Butylkautschuk-Klebeband umwickelt werden
- Gewebeklebebänder
- Konstriktorknoten bzw. Würgeknoten
Siehe auch
- Liste der Knoten
- Schifferknoten
- Knotenkunde
- Wurfknoten (gleiche Vorgehensweise)
Referenz
- Der „Einfache Takling“ ist Nr. 3442 im Ashley-Buch der Knoten
- Der „Geknüpfte Takling“ ist unter der Nr. 3450 eingetragen.
- Der „Genähte Takling“ ist unter der Nr. 3446 eingetragen.
Weblinks
Commons: Takling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Wipping PDF (engl.) verschiedene Methoden von Taklings. (443 kB)
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