- Talweg
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Der Talweg ist die Verbindungslinie der tiefsten Punkte aller Querprofile in der Längsrichtung eines Flusses, Bachs, Kanals oder Tals. In gewässerfreien Tälern ist er mit der „Wassersammellinie“ identisch und wird oft auch von Wegen benutzt.
Die Lage dieser Linie ist in Gewässern nicht feststehend, da wechselnde Wasserstände und Sedimente Schwankungen und Verlagerungen des Flussbettes und der Lage des Talweges bewirken. Der Talweg pendelt zwischen den beiden Ufern hin und her, so dass seine Lage in der Regel nicht mit der Mittellinie und meist auch nicht mit dem Stromstrich übereinstimmt. Abhängig vom Abflussverhalten und dem Gewässergrund muss er bei verzweigten Gewässern (Inseln) nicht im breitesten Flussarm verlaufen, sondern da, wo die Strömung das Flussbett am tiefsten erodiert hat. Die Lage des Talweges wird durch Lotungen (Peilung) festgestellt und in Vermessungsprotokollen und großmaßstäbigen Karten dargestellt.
Der Talweg wird bei Flüssen, auf denen politische Grenzen verlaufen, in der Regel in den Grenzverträgen als Grenzlinie verwendet, so dass so auch die Zugehörigkeit von Inseln eindeutig geregelt werden kann. Da der Talweg ständigen Veränderungen unterworfen ist, sind daher in regelmäßigen Abständen Grenzvermessungen notwendig. Diese werden meist von beiden angrenzenden Staaten in gemeinsamen Verfahren durchgeführt und in zwischenstaatlichen Vereinbarungen und Protokollen festgehalten.
Siehe auch
Kategorie:- Fluviale Landschaftsform
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