- Tanichthys albonubes
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Kardinalfisch Systematik Überordnung: Ostariophysi Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes) Familie: Karpfenfische (Cyprinidae) Unterfamilie: Bärblinge (Rasborinae) Gattung: Tanichthys Art: Kardinalfisch Wissenschaftlicher Name Tanichthys albonubes Lin, 1932 Der Kardinalfisch (Tanichthys albonubes) ist ein beliebter Zierfisch aus der Ordnung der Karpfenartigen (Cypriniformes). Er gehört zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) und zur Unterfamilie der Bärblinge (Rasborinae). Er wird im Deutschen auch als Kardinal oder Kardinälchen bezeichnet.
Er wurde in Deutschland erstmals 1938 durch das Aquarium Hamburg eingeführt und stammt ursprünglich aus dem Süden Chinas, wo er in der Gegend von Hongkong vorkommt / vorkam. Nach mittlerweile bestätigten Berichten ist der Kardinalfisch in freier Natur durch ein chinesisches Staudammprojekt inzwischen ausgerottet worden.
Inhaltsverzeichnis
Erscheinung
Kardinäle werden 2,5 - 3,5 cm groß. Der Körper ist braungrün bis graugrün gefärbt mit hellerem Bauch. Die Männchen sind deutlich dunkler und intensiver gefärbt als die Weibchen. Die Flossen sind grünlich gefärbt mit veränderlich starken roten Anteilen und weiß-grünen Flossenspitzen. Die Schwanzflosse enthält an der Basis einen auffälligen schwarzen Fleck. Der Körper enthält in Längsrichtung ein auffälliges Leuchtband.
Lebensweise
In freier Natur bewohnt / bewohnte der Kardinalfisch, teils stark fließende, verkrautete Bäche mit dichter Randbepflanzung und freien Schwimmflächen. Kardinalsfische leben in großen Schwärmen und fressen jede pflanzliche und tierische Nahrung die sie bewältigen können. Der Kardinal bevorzugt kühle Temperaturen bis 20 Grad und Wasserwerte von 6-8 pH und <30 Wasserhärte. Während die Kardinalsfische eine relative Unempfindlichkeit gegen Schwankungen der Wasserwerte zeigen, bereiten ihnen hohe Temperaturen Probleme. Werden sie länger einer Wassertemperatur von über 23 Grad ausgesetzt, neigen sie schnell zu Erkrankungen. Bei passenden Wasserwerten und abwechslungsreicher Ernährung können die Tiere bis zu 9 Jahre alt werden.
Probleme
Der Kardinal soll in freier Natur durch den Bau eines Staudamms ausgerottet worden sein. Zwar wird die Art weltweit gezüchtet, allerdings entfernen sich viele Zuchtstämme mehr und mehr von der ursprünglichen Erscheinungsform der Art, zumal sich die Schleierform mehr und mehr durchsetzt. Mittlerweile wird es zunehmend schwer, Tiere aus gesunden Zuchten zu bekommen. Leider werden viele Tiere in sogenannten Dampfzuchten aufgezogen. D.h. sie werden bei zu hohen Temperaturen aufgezogen um schnelleres Wachstum zu erzielen. Um Krankheiten zu vermeiden wird das Aufzuchtwasser dabei oft mit Antibiotika versetzt. Diese Tiere versterben nach der Überführung ins Halterbecken häufig.
Haltung im Aquarium
Kardinäle werden bereits seit vielen Jahren weltweit erfolgreich gezüchtet. Neben der Stammform existiert auch eine langflossige Schleierform. Da die Tiere genügsam, robust und fast überall für wenig Geld verfügbar sind, sind sie eine sehr gute Alternative zum Roten Neon (Paracheirodon axelrodi) und Neonsalmler (Paracheirodon innesi), wenn das Wasser für diese Salmler zu hart ist. Dadurch hat die Art auch den Beinamen "Arbeiterneon" bekommen. Kardinäle sollten nicht in Gruppen unter 10 - 12 Tieren und Becken unter 60 cm Länge gehalten werden. Bei zu kleinen Becken oder zu vielen Männchen, neigen die Männchen zeitweise zu ausgeprägten Rangkämpfen. Die Art sollte nur mit anderen kleinen und friedlichen Arten vergesellschaftet werden. Kardinälchen zeigen selber keine Aggressionen gegen andere Fische, außer Jungtieren, die eventuell als Futter betrachtet werden könnten. Sie benötigen neben den oben genannten Wasserwerten, sowohl stark bewachsene Zonen im Aquarium als auch freien Schwimmraum für ihr Wohlbefinden. Sie akzeptieren pflanzliche und tierische Kost ebenso wie Futterflocken, Futtergranulat und jedes Frostfutter, welches sie bewältigen können. Aufgrund der geringen Maulgröße empfehlen sich Cyclops und kleine Wasserflöhe. In warmen Sommermonaten können gesunde Populationen sogar in ausreichend tiefen Gartenteichen übersommern. Die Zucht erfolgt fast von allein. Bereits kurzfristiges Erhöhen der Wassertemperatur kann die Paarung auslösen. Aus den Eier schlüpfen nach 36 bis 72 Stunden die Jungen, die erst mit Infusorien oder Staubfutter und dann (nach 12 - 14 Tagen) mit frisch geschlüpften Artemia aufgezogen werden. Die Tiere sind Freilaicher, eine Brutpflege findet nicht statt. Erwachsene Tiere stellen ihrer Brut trotz reichlicher Versorgung mit Lebendfutter gelegentlich nach.
Wenn man gesunde Tiere aus einer guten Zucht bekommen kann, ist der Kardinalsfisch ein lebhafter und attraktiver Fisch für Hartwasser.
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