- Tarsius tarsier
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Sulawesi-Koboldmaki Systematik Überordnung: Euarchontoglires Ordnung: Primaten (Primates) Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini) Familie: Koboldmakis (Tarsiidae) Gattung: Koboldmakis (Tarsius) Art: Sulawesi-Koboldmaki Wissenschaftlicher Name Tarsius tarsier (Erxleben, 1777) Der Sulawesi-Koboldmaki (Tarsius tarsier, früher Tarsius spectrum) ist eine Primatenart aus der Gruppe der Koboldmakis.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Sulawesi-Koboldmakis sind wie alle Koboldmakis sehr kleine Primaten, sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 10 bis 11 Zentimetern. Der Schwanz ist mit 20 bis 26 Zentimetern deutlich länger als der Rumpf, er ist bis auf die buschige Spitze unbehaart. Das Gewicht beträgt 100 bis 130 Gramm, wobei die Männchen etwas schwerer als die Weibchen werden. Das kurze, seidige Fell ist grau oder gelbgrau gefärbt. Die Hinterbeine sind deutlich länger als die Vorderbeine, die Fußwurzeln sind stark verlängert. Der rundliche Kopf sitzt auf einem kurzen, sehr beweglichen Hals, die Augen sind wie bei allen Koboldmakis stark vergrößert. Die unbehaarten Ohren sind ebenfalls sehr groß und sehr beweglich, die Zähne sind zugespitzt.
Verbreitung und Lebensraum
Sulawesi-Koboldmakis sind auf der Insel Sulawesi endemisch, sie bewohnen die ganze Insel mit Ausnahme der östlichen Halbinsel und kommen außerdem auf einigen vorgelagerten Inseln vor. Lebensraum dieser Tiere sind Wälder, wobei sie in primären und sekundären Regenwäldern ebenso leben wie in Mangrovewäldern.
Lebensweise und Ernährung
Diese Tiere sind nachtaktiv und schlafen tagsüber im Pflanzendickicht. In der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche, wobei sie sich senkrecht kletternd und springend fortbewegen. Sie können – mit Höhenverlust – über 5 Meter weit springen, dabei dient der Schwanz als Steuerruder. Meist halten sie sich in den unteren Regionen der Bäume auf, selten kommen sie auf über 2 Meter Höhe.
Sie leben in kleinen Gruppen von zwei bis sechs Tiere, die Gruppen bestehen aus einem vermutlich monogamen Paar und dem gemeinsamen Nachwuchs. Jede Gruppe bewohnt ein festes Territorium, diese Reviere sind 1 bis 4 Hektar groß. Die Mitglieder einer Gruppe schlafen an der gleichen Stelle, haben dabei jedoch keinen Körperkontakt. Mit paarweise vorgetragenen Duettgesängen werden andere Tiere auf das eigene Revier aufmerksam gemacht.
Diese Tiere sind wie alle Koboldmakis reine Fleischfresser, sie ernähren sich vorrangig von Insekten. Daneben verzehren sie auch Skorpione, Spinnen und kleine Wirbeltiere wie Echsen, Vögel und Fledertiere.
Fortpflanzung
Die Paarung kann das ganze Jahr über erfolgen. Nach rund sechsmonatiger Tragzeit bringt das Weibchen ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses ist bei der Geburt sehr schwer und sehr weit entwickelt. Schon mit vier Wochen, beginnt es, selbstständig nach Beute zu jagen, nach rund 80 Tagen wird es entwöhnt.
Gefährdung
Hauptgefährdungen für den Sulawesi-Koboldmaki sind die Zerstörung ihres Lebensraums, die Verfolgung durch verwilderte Haustiere wie Katzen und die Bejagung durch den Menschen, um sie zu Heimtieren zu machen. Aufgrund ihres relativ großen Verbreitungsgebietes und ihrer Anpassungsfähigkeit sind sie weniger bedroht als andere Koboldmakis Sulawesis. Sie IUCN listet sie als „gefährdet“ (vulnerable).
Systematik
Auf Sulawesi und den vorgelagerten Inseln sind mittlerweile sieben Koboldmaki-Arten bekannt. Neben dem Sulawesi-Koboldmaki sind dies noch der Diana-Koboldmaki, der Peleng-Koboldmaki, der Zwergkoboldmaki, der Sangihe-Koboldmaki, der Lariang-Koboldmaki und der Siau-Koboldmaki. Ob alle Populationen, die derzeit als Sulawesi-Koboldmaki zusammengefasst werden, tatsächlich eine gemeinsam Art sind, ist umstritten. Bei den Populationen der nördlichen Halbinsel und der vorgelagerten Selayar-Inseln könnte es sich um eigene, bislang unbeschriebene Arten handeln.
Literatur
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag, 2003, ISBN 3540436456
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
- D. E. Wilson & D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, 2005. ISBN 0801882214
Weblinks
- K. J. Gron: Primate Factsheets: Tarsier (Tarsius)
- Informationen bei Animal Diversity Web
- Informationen bei theprimata.com
- Tarsius tarsier in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: M. Shekelle & A. Salim, 2008. Abgerufen am 22. 2. 2009
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