Taunusturm

Taunusturm
Taunusturm
Taunusturm
Baugrube (Oktober 2011)
Basisdaten
Ort: Taunustor 1-3 (Innenstadt)
Status: im Bau (seit April 2011)
Architekt: Gruber + Kleine-Kraneburg
Nutzung/Rechtliches
Nutzung: Bürohochhaus
Bauherr: Tishman Speyer/Commerz Real
Technische Daten
Höhe: 170 m
Etagen: 40 Obergeschosse
Nutzfläche: ca. 85.750

Taunusturm (eigene Schreibweise: TaunusTurm; zunächst auch bekannt als Hochhaus Kaiserkarree) ist die Projektbezeichnung für einen 170 Meter hohen Wolkenkratzer, der in der Innenstadt von Frankfurt am Main entsteht. Baubeginn war im April 2011, die Fertigstellung ist für Dezember 2013 geplant. Zu dem Projekt gehört ein zweites Hochhaus mit 63 Metern Höhe, welches vorrangig für Wohnnutzung vorgesehen ist.

Lage

Das Baugrundstück befindet sich im Bankenviertel zwischen dem Japan Center, dem Hochhauskomplex der Commerzbank-Zentrale und der namensgebenden Taunusanlage, dem westlichen Teil der Wallanlagen.

Erste Planungen

Der Standort für ein neues, 135 Meter hohes Hochhaus wurde 1998 von der Stadt Frankfurt im Hochhausrahmenplan beschlossen. 2000 gewann der Entwurf des Architekturbüros Gruber + Kleine-Kraneburg einen Realisierungswettbewerb. Der Wettbewerb war von der Commerzbank-Tochter Rheinischen Hypothekenbank, die auf dem Grundstück ihren Sitz hatte, ausgeschrieben worden. Nachdem die Rheinische Hypothekenbank in der Eurohypo aufgegangen und in eine neue Zentrale in Eschborn umgezogen war, übernahm die Konzernmutter die Zuständigkeit für das Grundstück. Zunächst war geplant, dass die Commerzbank das Hochhaus selbst beziehen würde, doch nach der großen Immobilienkrise in den Jahren nach 2001 kam das Projekt, wie viele weitere Hochhausprojekte in Frankfurt, ins Stocken. Im November 2005 wurde die Baugenehmigung erteilt.

Zweiter Anlauf

Anfang 2007 wurde bekannt, dass die Commerzbank einen Käufer für das Grundstück und das Hochhausprojekt suche, da es keinen Eigenbedarf gebe. Im Dezember 2007 wurde dann das Grundstück an die Commerz Real AG und das amerikanische Immobilienunternehmen Tishman Speyer verkauft. Tishman Speyer haben bereits Erfahrungen im Frankfurter Hochhausbau: Sie errichteten den Messeturm und den Opernturm. In einer Pressemitteilung wurde angegeben, dass der Entwurf von Gruber + Kleine-Kraneburg umgesetzt werden solle. Dieser sieht eine Bruttogeschossfläche von 80.000 Quadratmetern verteilt auf 37 Stockwerke vor. 5.900 Quadratmeter sind gemäß Absprachen mit der Stadt für Wohnungen vorgesehen, außerdem soll im 35. Stock ein öffentliches Restaurant entstehen. Im Erdgeschoss ist eine Passage mit Läden und Gastronomie vorgesehen.

Die Bestandsgebäude auf dem Grundstück wurden bis Ende 2007 geräumt und standen seitdem leer. Der für Frühjahr 2008 angekündigte Abriss erfolgte nicht. Im Mai wurde dann bekannt, dass Tishman Speyer den Entwurf von Gruber + Kleine-Kraneburg entgegen der bisherigen Planung doch nicht umsetzen werde und an einer neuen Planung arbeite. Demzufolge sollte das Hochhaus bei gleicher Bruttogeschossfläche höher und schlanker ausfallen, die Grundform des Turms vereinfacht werden und statt einer Natursteinfassade eine Glasfassade erhalten. Die Änderungen mussten mit der Stadt Frankfurt abgesprochen werden sowie eine neue Baugenehmigung eingeholt werden. Erste Details der neuen Planung, etwa eine neue Höhe von 160 Metern sowie der Bau eines zweiten Turms, wurden im Februar 2009 bekannt gegeben. Im Mai wurde das neue Design des nun Taunusturm genannten Wolkenkratzers, wiederum entworfen vom Architekturbüro Gruber + Kleine-Kraneburg, der Öffentlichkeit vorgestellt. Die von der Stadt Frankfurt vorgeschriebenen Wohnungen sollten nun nicht im 39-stöckigen Hochhaus gebaut, sondern in einen separaten 63 Meter hohen Wohnturm ausgelagert werden. Vorgesehen waren 54 Wohnungen mit Balkons zur Grünanalage.

Im Mai 2010 wurde vom Bauherrn ein Bauantrag eingereicht[1] und mit den Abbrucharbeiten am Bestandsgebäude begonnen, die bis August 2010 vollendet sein sollten.[2] Nachdem die als Hauptmieter gehandelte internationale Großkanzlei Clifford Chance abgesprungen war, wurde im Juli 2010 jedoch ein Antrag auf Aussetzung des Genehmigungsverfahrens gestellt. Der Projektentwickler Tishman Speyer teilte daraufhin mit, dass das Vorhaben bis auf Weiteres nicht verwirklicht werde.[1]

Dritter Anlauf

Ende Dezember 2010 kamen aufgrund eines Frankfurter Magistratsvortrags, der das Fällen von einigen Bäumen nahe dem Grundstück beschloss, erste Spekulationen über die Fortsetzung des Projektes auf.[3] Mitte Januar 2011 wurden dann tatsächlich Vorbereitungen für Abrissarbeiten fortgesetzt. Am 21. Januar 2011 wurden in Frankfurt der Öffentlichkeit nochmals überarbeitete Pläne vorgestellt. Als Baubeginn wurde Anfang 2011 verkündet. Im Dezember 2013 soll der Bau abgeschlossen sein.[1]. Am gleichen Tag begann der eigentliche Abriss der Bestandsgebäude, der bis Ende April 2011 abgeschlossen war.[4]

Der Pressemeldung von Tishman Speyer und Commerz Real[5] sowie der Projektseite der Architekten zufolge entstehen im 170 Meter hohen Bürohochhaus auf 40 Stockwerken 75.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, davon 60.000 Quadratmeter Bürofläche. Das Gebäude erhält eine Fassade aus hellem Stein, es überwiegt jedoch der Glasanteil. Die Höhe des weiterhin zum Projekt gehörenden Wohnturms bleibt bei 63 Meter bei einer Bruttogeschossfläche von 7.500 Quadratmeter. Außerdem entstehen insgesamt mehr als 350 PKW-Stellplätze. Der Entwurf der Gebäude stammt wie zuvor vom Frankfurter Architekturbüro Gruber + Kleine-Kraneburg. Die Hochhäuser werden spekulativ, d.h. ohne Vorvermietung, errichtet.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b FAZ.net: Taunusturm wird nicht gebaut, 7. Juli 2010
  2. AWR Abbruch GmbH - Referenzprojekt Frankfurt Taunustor
  3. Vortrag des Magistrats vom 20. Dezember 2010, M 252, Stand: 21. Januar 2011.
  4. Aktuelle Baustellen auf mainziel.de, Seite 2: „Neue Mainzer Straße 29-35 / Taunustor: Teilsperrung der Fahrbahn in der Neuen Mainzer Straße auf Länge der Liegenschaft wegen Gebäudeabbruch. Vom 17. Januar 2011 bis 30. April 2011“, Stand: 21. Januar 2011.
  5. Pressemitteilung der Commerz Real AG vom 21. Januar 2011
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