Eurohypo

Eurohypo
Eurohypo AG
Logo der Eurohypo
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 13. August 2002 (Vorgängerinstitute: 8. Dezember 1862)
Sitz Eschborn DeutschlandDeutschland Deutschland
Leitung Thomas Köntgen (Sprecher des Vorstands)
Mitarbeiter 1.360 (Juni 2010)
Bilanzsumme 257,3 Mrd. EUR (2010)
Branche Banken
Website eurohypo.com
Zentrale der Eurohypo

Die Eurohypo AG ist eine Spezialbank für gewerbliche Immobilien und Staatsfinanzierung mit Sitz in Eschborn bei Frankfurt am Main. Sie ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Commerzbank.

Inhaltsverzeichnis

Kennzahlen

Kennzahlen zum 30. Juni 2010: Bereinigtes Ergebnis vor Steuern -215 Mio. Euro (-13,8 % im Vergleich zum VJ); Return on Equity von -8,0 % (VJ: -6,2 %); Cost Income Ratio von 35,0 % (VJ: 36,3 %); Immobilien-Neugeschäft 2,4 Mrd. Euro.[1]

Geschichte

Am 6. November 2001 gaben die drei großen deutschen Privatbanken – Deutsche Bank, Dresdner Bank und Commerzbank – zusammen mit den Vorständen ihrer Hypothekenbanktöchter, in einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt, dass sie ihre Beteiligungen an der Eurohypo „alt“, der Rheinhyp und der Deutschen Hyp zusammenlegen wollen.[2] Am 29. April 2002 wurden die Unterschriften unter die Fusionsverträge gesetzt. Im Juni 2002 stimmten die Hauptversammlungen der Institute dem Zusammenschluss zu und am 13. August 2002 wurde die neue Eurohypo AG ins Handelsregister des Amtsgerichts der Stadt Frankfurt am Main eingetragen. Der Status einer gemischten Hypothekenbank konnte dabei von der Deutschen Hyp übernommen werden.

Deutsche Hyp – Deutsche Hypothekenbank Frankfurt-Hamburg AG

Die Deutsche Hyp war die Hypothekenbank der Dresdner Bank und entstand 1998 aus einer Fusion der drei Hypothekenbanken, die zur Dresdner Bank gehörten.

Die erste wurde 1862 als Deutsche Hypothekenbank in Meiningen gegründet. 1938 erfolgte die Sitzverlegung nach Weimar, von dort 1948 nach Bremen. 1972 erfolgte die Fusion mit der Sächsischen Bodencreditanstalt. Im Jahre 1989 wurde der Sitz nach Frankfurt am Main verlegt. Im gleichen Jahr erfolgte die Übernahme der Pfälzischen Hypothekenbank.

Die zweite Bank war die Hypothekenbank in Hamburg AG, welche 1871 in Hamburg gegründet wurde.

Die dritte Hypothekenbank war die Norddeutsche Hypotheken- und Wechselbank AG mit Sitz in Hamburg. Sie wurde 1871 als Mecklenburgische Hypotheken- und Wechselbank in Schwerin gegründet.

1998 erfolgte die Verschmelzung der drei Institute zur Norddeutschen Hypotheken- und Wechselbank AG, welche infolge einer anschließenden Umfirmierung als Deutsche Hypothekenbank Frankfurt-Hamburg AG geführt wurde.

Eurohypo Aktiengesellschaft – Europäische Hypothekenbank der Deutschen Bank (Eurohypo alt)

Die Eurohypo (alt) war die Hypothekenbank der Deutschen Bank und entstand 1998 durch den Zusammenschluss der Lübecker Hypothekenbank AG (gegründet 1927) und der Frankfurter Hypothekenbank Centralboden AG.

Die Frankfurter Hypothekenbank Centralboden AG ging 1995 aus der Übernahme der Deutschen Centralbodenkredit-AG in Berlin und Köln durch die Frankfurter Hypothekenbank AG, gegründet 1862 in Frankfurt am Main, hervor.

Die Deutsche Centralbodenkredit-AG entstand 1930 aus der Fusion der Preußischen Pfandbrief-Bank und der Preußischen Central-Bodenkredit-AG (gegründet 1870).

Rheinhyp – Rheinische Hypothekenbank AG

Die Rheinhyp wurde als Rheinische Hypothekenbank mit Sitz in Mannheim 1871 gegründet und hundert Jahre später, im Jahre 1971 von der Commerzbank AG als deren Hypothekenbank übernommen. Nach Fusion 1974 mit der Westdeutschen Bodenkreditanstalt, gegründet 1893 in Köln, erfolgte 1975 die Sitzverlegung nach Frankfurt am Main.

Übernahme der Eurohypo durch die Commerzbank

Im Oktober 2005 übte die Commerzbank ein ihr zustehendes Vorkaufsrecht aus und erwarb die ausstehenden Anteile der Eurohypo in zwei Tranchen. Ab April 2006 waren ca. 98 % der Aktien im Besitz der Commerzbank. Die restlichen zwei Prozent befanden sich noch im Streubesitz. Die Aktionäre der Eurohypo haben im Rahmen der Hauptversammlung am 29. August 2007 der Übertragung der Aktien der Eurohypo-Minderheitsaktionäre an die Eurohypo-Hauptaktionärin (Squeeze-Out) sowie einem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zugestimmt. Die Commerzbank hat in diesem Zusammenhang mitgeteilt, dass die Eurohypo auch weiterhin als eigenständige Rechtspersönlichkeit mit einer eigenen Marke am Markt auftreten wird. Der Beschluss der Hauptversammlung vom 29. August 2007 über die Übertragung der Aktien der übrigen Aktionäre (Minderheitsaktionäre) der Eurohypo AG auf die Commerzbank Inlandsbanken Holding GmbH, Frankfurt am Main, (Hauptaktionärin) ist am 25. Juli 2008 in das Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main eingetragen und damit wirksam geworden. Mit dieser Eintragung sind kraft Gesetzes alle Aktien der Minderheitsaktionäre der Eurohypo AG auf die Commerzbank Inlandsbanken Holding GmbH übergegangen. Die Eurohypo AG gehört zu 100 % der Commerzbank-Gruppe. Die Bearbeitung des Privatkundengeschäftes der Eurohypo wurde anschließend in die Commerzbank ausgelagert.

2008 wurde die zur Commerzbank gehörende Hypothekenbank in Essen auf die Eurohypo verschmolzen.

Abspaltung und Neuausrichtung der Eurohypo AG

Die Europäische Kommission hat am 7. Mai 2009 beschlossen, dass die im Rahmen der Krise an den Finanz- und Kapitalmärkten vom Finanzmarktstabilisierungsfonds gewährte Staatshilfe an die Commerzbank AG nur genehmigt wird, wenn sich die Commerzbank AG im Gegenzug bis 2014 von ihrer Tochter Eurohypo AG trennt. Dieser Schritt solle Wettbewerbsverzerrungen vermeiden [3].

Die Eurohypo sah sich ab Ende 2008 aufgrund der Immobilienkrise und der darauf folgenden Kapitalmarktsituation veranlasst, ihr Geschäftsmodell den veränderten Marktbedingungen anzupassen. Seitdem fokussiert sich die Bank auf Bestands- und Development-Finanzierungen von Wohnimmobilienprojekten (in Deutschland), sowie Büro-, Einzelhandels- und Logistikimmobilien und Businesshotels in zehn Kernmärkten (Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Portugal, Russland, Spanien, Türkei, Großbritannien, USA). In diesem Umfeld wurde auch das Neugeschäft in der Staatsfinanzierung eingestellt.

Weblinks

 Commons: Eurohypo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1. Zwischenbericht zum 20. Juni 2010, http://www.eurohypo.com/de/site/header/investorrelations/geschaefts-_und_zwischenberichte/konzern-_und_zwischenbericht_2010/Geschaefts_Zwischenberichte.php
  2. Strasser, Herber: Outsourcing-trends im deutschen Bankensektor, GRIN Verlag, Oktober 2008, ISBN 3-640-18083-6, S.55-56
  3. Focus-Online: Commerzbank trennt sich als Auflage für Staatshilfe von der Eurohypo

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