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Hermann Baltl (* 2. Februar 1918 in Graz; † 20. Oktober 2004 in Graz), war ein österreichischer Jurist und Rechtshistoriker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hermann Baltl promovierte an der Universität Graz 1939 zum Doktor der Rechte. 1946 habilitierte er sich im Fach „Deutsche Rechtsgeschichte und Österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte“, wurde 1956 zunächst außerordentlicher, 1961 ordentlicher Universitätsprofessor am neugeschaffenen Institut für Österreichische Rechtsgeschichte, welches er bis 1988 als Institutsvorstand leitete.[1] Baltl bearbeitete vor allem das Gebiet der Rechtsarchäologie, als welche er die Erforschung der im weiten Sinne verstandenen Gebrauchsgegenstände des Rechtslebens, seiner Geräte also, definiert (damit unterscheidet er die Rechtsarchäologie von der Rechtlichen Volkskunde und der Rechtssymbolik).[2]
1974 wurde er Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Daneben begründete er 1974 an seiner Universität den „Medienkundlichen Lehrgang“, den er bis 1995 leitete. Unter seinen mehr als 160 wissenschaftlichen Arbeiten wurde sein mehrfach aufgelegtes Werk Österreichische Rechtsgeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart zu einem Standardwerk der österreichischen Rechtsgeschichte.
Seine Enkeltochter, Anna Gamper, wurde im Jahr 2008 zur ersten ordentlichen Professorin an der juridischen Fakultät der Universität Innsbruck ernannt.
Schriften
(in Auswahl)
- Rechtsarchäologie des Landes Steiermark. (Grazer Rechts- u. Staatswissenschaftliche Studien, Band 1). Böhlau, Graz-Köln 1957.
- (Hrsg.) Festschrift Artur Steinwenter. Zum 70. Geburtstag. Böhlau, Graz-Köln 1958.
- Probleme der Neutralität betrachtet am österreichischen Beispiel. (Grazer Rechts- und Staatswissenschaftliche Studien, Band 8). Böhlau, Graz 1962.
- Das Weizer Land. Weiz 1963.
- Paul Adler ein Leben für den bäuerlichen Fortschritt. Leykam, Graz 1984.
- Recht und Geschichte. Ein Beitrag zur österreichischen Gesellschafts- und Geistesgeschichte unserer Zeit. (gemeinsam mit N. Grass - H.C.Faussner). Thorbecke, Sigmaringen 1990.
- Österreichische Rechtsgeschichte: unter Einschluss sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher Grundzüge; von den Anfängen bis zur Gegenwart (gemeinsam mit G. Kocher). - 10. Aufl. Leykam, Graz 2004 ISBN 3-7011-9105-0
- Die Steiermark im Frühmittelalter - Frühmittelalterliche Namen in der Steiermark (gemeinsam mit F. Lochner von Hüttenbach). Graz 2004 ISBN 3-7011-7485-7
Literatur
- Kurt Ebert (Hrsg.): Festschrift Hermann Baltl zum 60. Geburtstag dargebracht von Fachkollegen und Freunden (Forschungen zur Rechts- und Kulturgeschichte 11). Innsbruck 1978.
- Kurt Ebert (Hrsg.): Festschrift zum 80. Geburtstag von Hermann Baltl, Wien 1998. ISBN 3-7046-1234-0
- Helfried Valentinitsch (Hrsg.), Recht und Geschichte. Festschrift für Hermann Baltl zum 70. Geburtstag. Graz 1988.
Weblinks
- Hermann Baltl, Institut f. Rechtsgeschichte der Universität Graz
- Ehrung für Verdienste um den „Medienkundlichen Lehrgang“ Graz
Einzelnachweise
- ↑ Nachrufe. UniZeit 4/04, S. 29 (pdf)
- ↑ vgl. H. Baltl, Rechtsarchäologie des Landes Steiermark (s. Lit.), Vorwort
Personendaten NAME Baltl, Hermann KURZBESCHREIBUNG österreichischer Rechtswissenschaftler GEBURTSDATUM 2. Februar 1918 GEBURTSORT Graz STERBEDATUM 20. Oktober 2004 STERBEORT Graz
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