Teleskopmast (Feuerwehr)

Teleskopmast (Feuerwehr)

Ein Teleskopmast (TM) bzw. ein Teleskopmastfahrzeug (TMF) ist ein Hubrettungsfahrzeug der Feuerwehr. Die Bezeichnung Teleskopleiter mit Korb (TLK) ist eine reine Herstellerbezeichnung.

Das Teleskopmastfahrzeug ist eine Hubarbeitsbühne und hat einen Hubrettungsausleger nach DIN EN 1777.[1] Eine der Abkürzung nachgestellte Zahl benennt die Rettungshöhe in Metern (z. B. steht TM 32 für eine Rettungshöhe von 32 Metern) und eine weitere ggf. die maximal mögliche Ausladung.

Inhaltsverzeichnis

Einsatzbereiche

TMF 53
TM 30
Blick abwärts vom Korb eines TMF

Menschenrettung

Teleskopmasten ermöglichen die Rettung von Personen auch aus besonders exponierten Lagen, die mit herkömmlichen Drehleitern nicht zu erreichen sind. Hierbei sind die abknickbaren Gelenkteile besonders hilfreich, mit denen Hindernisse auch auf engstem Raum gewissermaßen umfahren werden können. Auf Grund des größeren Korbes gestaltet sich die Rettung von übergewichtigen Personen mit einem Teleskopmast ebenfalls einfacher als mit einer Drehleiter. Die Tatsache, dass ein ausgefahrener Teleskop-Gelenkmast weniger stark schwankt als eine ausgefahrene Drehleiter, macht Arbeits- bzw. Rettungshöhen von mehr als 100 Metern möglich.

Brandbekämpfung

Besonders bei größeren Feuern werden Teleskopmastfahrzeuge auch zur Brandbekämpfung eingesetzt. So kann ein größerer oder schwer erreichbarer Brandabschnitt gezielt von oben bekämpft werden. Dazu verfügt der Mast (im Unterschied zu den meisten Drehleitern) über eine fest verlegte Wasserleitung zum Wasser-/Schaumwerfer am Arbeitskorb. Die hilfs- und feuerwehrtechnische Beladung variiert, da es sich bei diesen Fahrzeugen meist um einzelne Sonderanfertigungen handelt.

Fahrzeug-Beispiele

Teleskopmastfahrzeuge gibt es von verschiedenen Herstellern in vielen Varianten. Beispiele:

  • Der Teleskopmast TM 50 der Firmen Metz Aerials und WUMAG elevant auf einem MAN-Fahrgestell vom Typ MAN 26.414 ist bei der Berliner Feuerwehr im Dienst. Der Arbeitskorb trägt eine Last von 400 Kilogramm und erreicht eine Arbeitshöhe von 50 Metern. Außerdem sind Anschlüsse für Atemluft im Korb montiert, so dass bis zu drei Personen über eine Luftleitung vom Boden versorgt werden können. Damit mehrere Personen schnell evakuiert werden können, kann am Korb ein 50 Meter langer Rettungsschlauch befestigt werden, durch welchen zwei bis drei Personen pro Minute in Sicherheit „rutschen“ können. Das Fahrzeug hat eine zulässige Gesamtmasse von 31.760 Kilogramm.[2]
  • Das bei der Feuerwehr Hamburg eingesetzte Teleskopmastfahrzeug TMF 53 auf einem vierachsigen MAN-Fahrgestell vom Typ MAN 26.413 FDLC mit gelenkter Nachlaufachse ist extrem wendig und erreicht eine Höhe von maximal 53 Metern. Trotz der großen Höhe schwankt der Mast (im Gegensatz zur Drehleiter) nur minimal. Das Fahrzeug der Hersteller Ziegler und Bronto-Skylift hat eine zulässige Gesamtmasse von 35 Tonnen.[3]
  • Der Teleskopmast TM 30 der Freiwilligen Feuerwehr Walldorf wurde von Ziegler und Bronto-Skylift auf ein Mercedes-Benz-Econic-Fahrgestell aufgebaut. Der Korb trägt eine Last von 325 Kilogramm und erreicht eine Arbeitshöhe von 32 Metern. Das Fahrzeug ist aus dem Jahr 2004 und hat eine zulässige Gesamtmasse von 18 Tonnen.[4]
  • Der Teleskopmast ALP 375 der Feuerwehr Hanau ist von der Fa. Iveco Magirus auf einem dreiachsigen MAN TGA 26.360 Fahrgestell aufgebaut. Der Mast erreicht eine Arbeitshöhe von 37m mit einer Korbnutzlast von 400 kg. Ein am Korb montierter Monitor leistet 3600 l/min und ist mit einer Kamera und Fernsteuerung ausgestattet.

Einzelnachweise

  1. Lexikon der Feuerwehr. 3. Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018610-8, S. 387.
  2. TM der Berliner Feuerwehr
  3. TMF der FHH Hamburg
  4. TM der Feuerwehr Walldorf

Literatur

  • Jan Ole Unger, Nils Beneke, Klaus Thrien: Hubrettungsfahrzeuge - Ausbildung und Einsatz. W. Kohlhammer, Stuttgart 2010, ISBN 3-170-20187-5

Weblinks


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