- Temperaturregler
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Ein Temperaturregler ist ein Bauteil aus dem Bereich der Mess- und Regeltechnik, das es erlaubt, mit Hilfe eines Temperaturfühlers den Ist-Wert einer Temperatur zu erfassen, mit einem vorgegebenen oder festen Sollwert zu vergleichen und über ein Stellglied den gewünschten (eingestellten) Sollwert zu regulieren. Die wichtigste Form des Temperaturreglers ist der Thermostat, der eine feste oder eine voreingestellte Temperatur als Solltemperatur konstant hält.
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Funktionsweise
Der Regelkreis dient dazu, eine vorgegebene Temperatur (Regelgröße x) auf einen gewünschten Wert (Sollwert w) zu bringen und möglichst konstant zu halten. Um diese Aufgabe zu erfüllen (x=w), muss der Istwert mit einem Temperatursensor gemessen werden. Tritt zwischen Soll- und Istwert der Regelgröße eine Differenz auf (x<>w, Sollwertabweichung e), muss der Regler dem entgegenwirken. Die Größe, die zu diesem Zweck geändert werden muss, heißt Stellgröße (y). Die Änderung der Stellgröße muss zu einer Änderung der Regelgröße führen. Im Ergebnis wird die Abweichung verringert bzw. ganz beseitigt. Die hierzu erforderliche Stelleinrichtung besteht aus dem Stellantrieb und dem Stellglied, im Falle des Temperaturreglers steuert dieses entweder ein Heizelement, allfällig auch Kühlelement über die Energiezufuhr (Beispiel: Bügeleisen), oder besteht in einer Steuerung für eine externe Wärmezufuhr (Beispiel: Heizkörper).
Ein Eingriff des Temperaturreglers wird entweder durch Änderung der Sollgröße (Temperaturwahl) oder eine Störung ausgelöst. Eine Störung kann z. B. die Änderung der Umgebungstemperatur sein. Sie wird als Störgröße (z) bezeichnet. Jede Änderung der Störgröße bewirkt eine Änderung der Regelgröße. Würde sich die Störgröße nicht ändern und fände keine Änderung des Sollwertes statt, so würde der in den Sollzustand gelangte Temperaturregler in diesem Zustand verharren. Das Glied, welches den Vergleich zwischen Ist- und Sollwert durchführt und den Wert für die Stelleinrichtung (Steuergröße u=u(t)) vorgibt, wird als Regler bezeichnet.
Die Regler sind in der Praxis oft mit den Sensoren und Steuereinheiten in einem Gerät oder Bauteil zusammengefasst.
Beispiele
Thermostate
- Thermostatventile an Heizkörpern und in Mischbatterien (Heizungsthermostatventile und Thermostatarmaturen)
- mit Wasser oder anderen Medien arbeitende, mit einem Thermostat und einer Pumpe ausgestattete Geräte, die zur Thermostatierung von Laboraufbauten dienen: Eintauchthermostat, Bad-Thermostat. Labor-Thermostate besitzen neben dem Temperaturregler auch eine Pumpe und ein Vorratsgefäß für eine Wärmetauscherflüssigkeit
- Temperaturregler in Bügeleisen, Kühlschränken und Backöfen bestehen aus einem Temperaturschalter
- Thermostat in Narkosemittelverdampfern (Vaporen), um bei Schwankungen der Umgebungstemperatur die vorher eingestellten Narkosegaskonzentrationen konstant zu halten.
Komplexere Regelsysteme für die Temperatur
- elektronische Heizungsregler an Heizkörpern, die einen tageszeitabhängig geführten Temperatursollwert haben, sie lassen sich oft tageszeit- oder wochentagsabhängig programmieren und berücksichtigen die Außentemperatur zur Steuerung der Vorlauftemperatur (Regelkreis mit mehreren Stellgrößen)
- selbstregelnde elektrische Heizelemente bestehen lediglich aus einem Werkstoff mit extrem temperaturabhängigem elektrischem Widerstand (PTC-Keramik) und vereinen in sich alle Bestandteile eines Regelkreises - die Sollgröße ist ein fester Materialparameter.
- elektrische Temperaturregler für industrielle Anwendungen sind oft in einem DIN-Einbaugehäuse untergebracht und lassen sich für verschiedenste Regelaufgaben und Charakteristiken konfigurieren. Sie können oft wahlweise für den Betrieb mit Platin-Messwiderständen (Pt100 oder Pt1000) oder verschiedenen Thermoelementen als Temperatursensor konfiguriert werden und enthalten ein Relais zur Steuerung einer Heizung oder eines Kühlers.
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