- Bananen-Software
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Das Bananenprinzip ist ein ironischer Ausdruck, der die Hoffnung ausdrückt, das noch unreife (sprich mangelhafte) Produkt könne beim Verbraucher reifen. Grundlage ist die Tatsache, dass Bananen unreif geerntet, grün ausgeliefert und erst nach einer Reifezeit beim Zwischenhändler oder gar beim Endverbraucher genießbar werden.
Positiv wird der Begriff in der Qualitätskontrolle bezeichnet; im Allgemeinen hat er aber eine negative Bedeutung.
Der Ausdruck wird vorrangig in Branchen verwendet, die mit Kraftfahrzeugen, Computerbauteilen oder Software handeln.
Eine solche Software wird von den Benutzern auch als Bananenware, Bananen-Software oder (engl.) Bananaware bezeichnet. Dabei werden die Programme gleich an die Endverbraucher verkauft, ohne ausreichende Fehlersuche in Betatests – oder gar ohne jemals einen Alphatest durchgeführt zu haben. Die betreffenden Hersteller weisen oft darauf hin, dass es unmöglich sei alle Endanwender-Konfigurationen auf dadurch möglicherweise auftretende Fehler zu testen. Die Behebung durch Aktualisierungen nach Problembeschreibungen sei daher nicht nur kostengünstiger, sondern auch die einzig realistische Möglichkeit. Der Vorgang wird von den Herstellern daher auch als „kundenseitige Anpassung“ bezeichnet. Letztlich finanziert der Kunde aber, durch seinen Kauf, die Entwicklung des eingeschränkt nutzbaren Produktes mit.
Die Anwender können die bereits bezahlte Software oft nicht oder nur eingeschränkt nutzen. Sie müssen nach der Beschwerde beim Hersteller auf die Aktualisierung warten, dafür manchmal extra zahlen und bei einem verbesserten Programm Daten erneut einpflegen. Schlimmstenfalls – bei durch den Kunden erweiterbaren Produkten wie z. B. Microsoft Dynamics AX – müssen aufwändige Eigenentwicklungen wiederum aufwändig auf die im Verkauf versprochene Version angepasst werden.
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