Terranauten

Die Terranauten ist eine deutsche Serie von Science-Fiction-Heftromanen, die von Rolf W. Liersch und Thomas R. P. Mielke konzipiert und im Bastei-Verlag zwischen 30. Oktober 1979 und 21. Dezember 1981 mit 99 Ausgaben als Heftroman-Serie herausgegeben wurde. In diesem Zeitraum war sie neben Perry Rhodan die einzige wöchentlich erscheinende Science-Fiction-Heftserie im deutschen Markt, der ansonsten von Heftserien des Horror-Genres dominiert wurde.^[1] Von 1981 bis 1987 wurde die Serie mit 18 Taschenbuch-Ausgaben fortgesetzt. Ab 2009 erscheint unter der Leitung von Manfred H. Rückert im Mohlberg-Verlag eine Neuauflage in Buchform, bei der jeweils drei Heftromane in einem Band − mit leichten Überarbeitungen − zusammengefasst werden.

Konzept

Das Konzept der Serie bestand darin, die Geschichte vom Kampf gegen die Zerstörung der Erde zu erzählen. Die Protagonisten setzen sich für eine menschlichere Zukunft ein. Den Erfindern Mielke/Lirsch war daran gelegen, die Serie gegen die erfolgreiche Perry Rhodan-Serie abzugrenzen, wie Mielke 1977 an den Bastei-Verlag schrieb, eine „Anti-Perry-Rhodan-Story“^[2] zu generieren. Anfangs schien der Plan aufgegangen zu sein, doch die mit zunehmenden Nummern zurückgehenden Verkaufszahlen bewirkten schließlich die Einstellung der Serie. Unter Fans sind Die Terranauten noch heute sehr beliebt.

Die Inhalte einzelner Romane können als sozial- und gesellschaftskritisch angesehen werden. Klimaveränderung und Globalisierung wurde von den Autoren in bemerkenswerter Weise extrapoliert und finden heute Parallelen in der Realität. Im Verhalten der Protagonisten legten die Konzeptoren großen Wert darauf, dass sich keine „Ledernacken-Ideologie“^[2] breitmachte. Ihr Ziel war es, „engagierte SF zu schreiben“^[2].

Autoren

Das Autorenteam setzte sich sowohl aus damals noch relativ unbekannten als auch sehr erfahrenen deutschen Science-Fiction-Autoren zusammen, die alle unter Pseudonym in der Serie mitschrieben.^[3]

• Robert Quint ist ein Pseudonym von Rainer Zubeil, besser bekannt unter seinem Pseudony Thomas Ziegler, der zeitweise auch für die konkurrierende Perry-Rhodan-Serie schrieb.
• Art Norman ist ein Pseudonym von Werner Kurt Giesa, der 30 Jahre lang Hauptautor für Professor Zamorra war.
• Eva Christoff ist ein Pseudonym von Eva Bauche-Eppers, der einzigen Frau im Team.
• Michael Roberts ist ein Pseudonym von Hans Wolfgang Sommer.
• Erno Fischer ist ein Pseudonym von Wilfried A. Hary, der zeitweise auch für Atlan schrieb, einen Ableger der Perry-Rhodan-Serie.
• Conrad C. Steiner ist ein Pseudonym von Ronald M. Hahn, der mehrfach mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet wurde.
• Harald Münzer ist ein Pseudonym von Karl-Ulrich Burgdorf, der auch mehrere Romane von Philip K. Dick ins Deutsche übersetzte.
• Henry Roland und Henry Robert sind Pseudonyme von Horst Pukallus, der ebenfalls mehrfach mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet wurde.
• Andreas Weiler ist ein Pseudonym von Andreas Brandhorst, ebenfalls ein Kurd-Laßwitz-Preis-Preisträger.
• Arno Zoller ist ein Pseudonym von Rolf W. Liersch.

Romanliste, Hefte

Robert Quint: Der Erbe der Macht Art Norman: Raumschiff der Rebellen Eva Christoff: Das Kaiser-Komplott Michael Roberts: Aufstand der Terranauten Michael Roberts: Die Flotte der Treiber Eva Christoff: Das Psi-Inferno Eva Christoff: Die Kinder Yggdrasils Carl Priest: Stadt des Wahnsinns Robert Quint: Die Stunde des Riemenmanns Robert Quint: Revolte auf Luna Robert Quint: Planet der Logenmeister Robert Quint: Der Triumph des Lordoberst Erno Fischer: Der Fremde Robert Quint: Im Reich der Geflügelten Robert Quint: Der Clan der Magier Conrad C Steiner: Gestrandet auf Rorqual Conrad C Steiner: Die Piraten des Scharlachmeers Conrad C Steiner: Odyssee der Verlorenen Erno Fischer: Unternehmen Weltuntergang Erno Fischer: Komet der Vernichtung Erno Fischer: Todeszone Oxyd Robert Quint: Der Katastrophen-Planet Erno Fischer: Die Ausgestoßenen von Terra Robert Quint: Die Raumschiff-Diebe Robert Quint: Ausflug ins Morgen Robert Quint: Der Weg nach Argus Henry Roland: Der Transmitterbaum Robert Quint: Die Psi-Sucher Eva Christoff: Invasion der toten Seelen Eva Christoff: Blick in die Vergangenheit Eva Christoff: Der Einsame von Ultima Thule Erno Fischer: Die Verbannten von Oxyd Michael Roberts: Der Kampf um Aqua Michael Roberts: Der Renegat Robert Quint: Die Piraten-Loge Robert Quint: Flammen über Shondyke Andreas Weiler: Sternenlegende Andreas Weiler: Nordas Kampf Michael Roberts: Die Schwerkraft-Falle Andreas Weiler: Ein Computer spielt verrückt Andreas Weiler: Der grüne Planet Harald Münzer: Der Sammler Andreas Weiler: Zuchtstation der Supertreiber Andreas Weiler: Das Fluchtschiff Robert Quint: Eine Falle für Llewellyn Andreas Weiler: Die Eisteufel Andreas Weiler: Die Haßseuche Andreas Weiler: Narda und der Lordoberst Robert Quint: Das Ultimatum der Computer Robert Quint: Drohung von den Sternen

Conrad C Steiner: Welt im Chaos Conrad C Steiner: Die Irrfahrt der Somasa Robert Quint: Das Versteck des Außerirdischen Robert Quint: Der Sturz des Lordoberst Henry Roland: Das Wrack-System Conrad C Steiner: Die Drachenhexen Andreas Weiler: Fahrt zum Ende der Welt Henry Roland: Das Herz von Rorqual Arno Zoller: Eine Welt für Yggdrasil Arno Zoller: Duell in der Einsamkeit Andreas Weiler: Auf Sarym wartet der Tod Andreas Weiler: Die Hölle von Arioch Andreas Weiler: Krieg der Gehirne Erno Fischer: Planetensterben Erno Fischer: Die Lebensbringer Robert Quint: Im Licht der Mördersonne Robert Quint: Die Planetenplünderer Robert Quint: Der programmierte Attentäter Andreas Weiler: Die Bio-Invasion Andreas Weiler: Das grüne Paradies Erno Fischer: Der Jahrmillionen-Fluch Andreas Weiler: Das Erbe im Eis Erno Fischer: Die Maschinen von Ultima Thule Erno Fischer: Yggdrasils Vermächtnis Henry Roland: Raumschiff-Jagd Andreas Weiler: Krieg der Kasten Henry Roland: Angriffsziel Perculion Robert Quint: Durchbruch nach Shondyke Robert Quint: Sterben für Terra Michael Roberts: Der Himmelsberg Michael Roberts: Treiber-Piraten Michael Roberts: Das Mistel-Syndikat Andreas Weiler: Chaos über Sarym Andreas Weiler: Die Gen-Parasiten Robert Quint: Valdecs Rückkehr Robert Quint: Die Gehetzte von Terra Andreas Weiler: Labyrinth des Schreckens Andreas Weiler: Der Exil-Planet Robert Quint: Der Kaiser von Berlin Andreas Weiler: Das Schiff des Friedens Erno Fischer: Die Sümpfe von Genessos Erno Fischer: Das Geheimnis der Genessaner Henry Roland: Das galaktische Archiv Henry Roland: Der alte Wald Andreas Weiler: Treffpunkt Sternenstadt Andreas Weiler: Planet der Illusionen Robert Quint: Der Präventiv-Schlag Robert Quint: Duell der Träume Robert Quint: Der Öko-Schock

Die Titelgleichheit zwischen Band 40, „Ein Computer spielt verrückt“ von Andreas Weiler, und dem fast gleichzeitig erschienenen Perry-Rhodan-Heft 1008, „Ein Computer spielt verrückt“ von Ernst Vlcek, ist zufällig.

Romanliste, Taschenbücher

Prequel zum Inhalt der Heft-Serie:

(28003) Rolf W. Liersch, Sternenstaub

Anschluss an die Handlung der Heft-Serie:

1. (23010) Andreas Weiler, Der grüne Phönix
2. (23014) Robert Quint, Planetenmuster
3. (23022) Robert Quint, Zeitfenster
4. (23026) Andreas Weiler, Das kosmische Labyrinth
5. (23030) Andreas Weiler, Monument der Titanen
6. (23032) Andreas Weiler, Der schwarze Herrscher
7. (23034) Robert Quint, Die graue Spur
8. (23036) Erno Fischer, Das Schiff der Träume
9. (23038) Andreas Weiler, Der Sternenfänger
10. (23040) Andreas Weiler, Spektrum-Jagd
11. (23042) Andreas Weiler, Der weiße Stern
12. (23044) Henry Robert, Die Lebenswächter
13. (23046) Henry Robert, Der letzte Manag
14. (23048) Andreas Weiler, Im 176. Jahr
15. (23051) Henry Robert, Das Techno-Team
16. (23054) Andreas Weiler, Die Bio-Sklaven
17. (23069) Andreas Weiler, Das Terranautenprojekt

Einzelnachweise

1. ↑ Manfred Nagl: Science Fiction: Ein Segment populärer Kultur im Medien- und Produktverband. Gunter Narr Verlag, 1981, ISBN 9783878089254, S. 40. 
2. ↑ ^{a b c} Brief von Thomas Mielke an den Bastei-Verlag vom 7. April 1977:1. Seite, 2. Seite
3. ↑ Die Macher hinter den Terranauten. In: www.terranauten.de. Abgerufen am 11. Januar 2008.

Weblinks

• www.terranauten.de - Fanseite
• Armin Möhle: Die Welt der Terrnauten (1997)