- Textfunktion
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Mit Textfunktion ist die kommunikative Funktion gemeint, was jedoch nicht mit der Absicht des Verfassers bei der Produktion des Textes (Verfasserintention) gleichgesetzt werden kann. Mit Brinker (2001: 102ff.) unterscheidet man in Anlehnung an die Klassifizierung der Sprechakte durch Searle folgende Grundfunktionen:
- Information
- Appell
- Obligation (Selbstverpflichtung)
- Kontakt (soziale Funktion)
- Deklaration
Weiterhin wären die Fixierung von Normen, beispielsweise in Gesetzestexten, und die unterhaltende Funktion von Texten zu nennen.
Beispiele wären: eine Nachricht für einen Informationstext, ein Wahlaufruf für einen Appelltext, ein Vertrag für Obligation, eine Grußpostkarte für Kontaktfunktion und eine Ernennungsurkunde für einen Deklarationstext.
Viele Texte verwirklichen mehr als nur eine dieser kommunikativen Funktionen; man hat dann manchmal das Problem, die dominierende Textfunktion festzustellen. Werbetexte für technisch aufwendige Produkte zum Beispiel enthalten oft viel Information (technische Details); ihre dominierende Funktion ist aber Appell zum Kauf.
In der Textlinguistik ist die Textfunktion eines der Kriterien, die es uns gestatten, eine Wort- oder Satzfolge als Text zu bestimmen oder auch nicht.
Literatur
- Klaus Brinker: Linguistische Textanalyse. 5. durchgesehene und ergänzte Auflage. Erich Schmidt, Berlin 2001. ISBN 3-503-04995-9
Weblinks
Wiktionary: Textfunktion – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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