Bank Austria Creditanstalt AG

Bank Austria Creditanstalt AG
UniCredit Bank Austria AG
Bild:Bankaustrialogo.gif
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 1991
Unternehmenssitz Wien
Unternehmensleitung

Dr. Erich Hampel

Mitarbeiter 56.198 (30. Sep. 2009)
Bilanzsumme 209,2 Mrd. EUR (31. Dez. 2007)
Branche Bank
Produkte

Finanzdienstleistungen

Website

http://www.bankaustria.at

Die UniCredit Bank Austria AG ist das größte Bankinstitut Österreichs.

Die Bank ist seit dem Jahre 2007 im Mehrheitseigentum der UniCredit Group. Bis zum Squeeze-out der Minderheitsaktionäre am 20. Mai 2008 wurden die Anteile an der Wiener- sowie an der Warschauer Börse gehandelt.

Die Bankengruppe ist außerhalb Österreichs stark in den mittel- und osteuropäischen Ländern vertreten, wo sie 2006 20 % des Gewinnes von 3,272 Milliarden Euro (inklusive Einmaleffekte) erwirtschaftete. Von den 30.993 Mitarbeitern per Ende 2006 waren circa 64 % im Ausland beschäftigt.

Seit Anfang 2007 ist die Bank Austria für die Steuerung der CEE-Tochterbanken der UniCredit Group verantwortlich. Dadurch ist sie auch für 20 Länder zuständig, in denen sie bisher gar nicht vertreten war. In acht Ländern davon haben auch UniCredit und HVB noch keine Niederlassungen. Nicht behalten konnte die Bank Austria jedoch ihr Polengeschäft, wo sie über die Tochter Bank BPH besonders gut vertreten war.

Inhaltsverzeichnis

Kennzahlen

Basisdaten (Stand 2005):

  • Bilanzsumme: 158.879 Mio. Euro
  • Ergebnis vor Steuern: 1,301 Mrd. (51,5 % Steigerung im Vergleich zu 2004)
  • Eigenkapitalrendite (ROE): 14,3 %
  • Beschäftigte (Österreich): 11.179 (mehr als 2004 und 2007), insgesamt 56.198 (mehr als 2004 und 2007)
  • Geschäftsstellen (Österreich): 393, gesamt 1.570
  • Vorstandsvorsitzender: Erich Hampel

Unternehmensgeschichte

Verwaltungsgebäude der BA-CA in Wien

Aus dem Zusammenschluss der Zentralsparkasse, der größten Sparkasse Österreichs, und der zu diesem Zeitpunkt wirtschaftlich etwas angeschlagenen Länderbank, deren Alleinaktionär die Republik Österreich war, entstand 1991 die Bank Austria. Das aus dieser Fusion hervorgegangene Institut war die größte Bank Österreichs, noch vor der Creditanstalt. 1996 beteiligte sich die deutsche WestLB mit 9,1% an der Bank Austria.

Nachdem (nach jahrelanger Diskussion) der 51%-Staatsanteil an der Creditanstalt zur Privatisierung ausgeschrieben worden war, bekam die Bank Austria trotz heftiger politischer Querelen und Interventionsversuche im Januar 1997 den Zuschlag für umgerechnet 1,25 Mrd. Euro. In der Folge führte dieser Verkauf beinahe zu einer Aufkündigung der damaligen rot-schwarzen Koalition (Bundesregierung Klima) seitens der ÖVP.

Im Gegenzug verkaufte die Bank Austria/Anteilsverwaltung Zentralsparkasse (AVZ) für 8,24 Mrd. ATS (ca. 600 Mio Euro) die Mehrheit an der GiroCredit an die Erste österreichische Spar-Casse (heute Erste Bank AG). Im Februar 1998 verkaufte der Bund sein letztes Aktienpaket an der Creditanstalt, bis September wurden die verbliebenen Aktien in solche der Bank Austria getauscht, die ab diesem Zeitpunkt alleine an der Wiener Börse notierten.

Die bayerische HypoVereinsbank (HVB) übernahm im Jahr 2000 die Bank Austria durch Aktientausch, die Bank Austria (alt) notierte letztmalig im Februar 2001 an der Wiener Börse (letzte Notiz: 62 Euro). In Folge tauschten HVB und Bank Austria Beteiligungen aus, wobei die Osteuropa-Beteiligungen überwiegend zur Bank Austria kamen, die west- und außereuropäischen Beteiligungen zur HVB.

Nach der gesellschaftsrechtlichen Verschmelzung der Bank Austria mit der Creditanstalt im Jahre 2002 hieß der Bankkonzern bis 1. April 2008 Bank Austria Creditanstalt AG (BA-CA).

Die Zentrale der Bank Austria am Schottenring

Im März 2003 wurde ein Teilbörsengang der BA-CA beschlossen, die Erstnotiz der Aktie erfolgte im Juli 2003 in Wien. Seitdem hat sich der Wert der BA-CA-Aktie mehr als verdoppelt.

Im Juni 2005 wurde bekannt, dass die italienische Großbank Unicredit die HypoVereinsbank und damit auch die BA-CA übernehmen wird. Die Zusammenführung der Osteuropa-Filialen von BA-CA, HVB und Unicredit wird voraussichtlich bis 2007 andauern. Das Osteuropageschäft, mit Ausnahme Polens, wird künftig von der Bank Austria-Zentrale Wien aus gesteuert werden.

Im Juli 2006 übernahm die Unicredit das Aktienpaket mit 77,5% Beteiligung an der BA-CA von der HypoVereinsbank (HVB). Zukünftige Pläne des Unicredit-Vorstandes besagen den ehemaligen HVB-Konzern in vier Holding-Gesellschaften umzuwandeln. Das ehemalige Ostportfolio der Bank Austria wird eine Holding, Polen wird zu einer weiteren sowie die Bank Austria Österreich eine Holdinggesellschaft des Unicredit-Konzerns. Die Bank Austria Creditanstalt AG wird somit in eine Österreich begrenzte Regionalbank umgewandelt. Ihre frühere Konzernmutter HVB beschränkt sich auf den Markt Deutschland.

Störfaktor bei den Planungen ist nach wie vor der Bank der Regionen-Vertrag (aus Zeiten der AVZ-Stiftung). Die bewährte eigene Fondsgesellschaft der Bank Austria, die Capital Invest, wurde in die Unicredit-Fondsgruppe Pioneer integriert, was der Kostensenkung dienen soll. Zu erwähnen ist allerdings der Verlust Wiens in vielen Punkten als Kompetenzzentrum.

Die kroatische Splitska banka, die 2002 von der Bank Austria um 132 Mio. Euro erworben worden war, wurde im Zuge der Eingliederung in die Unicredit an die französische Société Générale um rund 1 Mrd. Euro veräußert, um den EU-Kartellrichtlinien gerecht zu werden. Als Ersatz ist die Bank Austria nun für den kroatischen Marktführer, die Zagrebačka banka, zuständig, die sie aus dem Besitz der Konzernmutter zugeteilt bekommen hat.

Im Dezember 2006 wurde der Kaufvertrag zur Übernahme der russischen Aton-Bank für 424 Mio. Dollar (per Wechselkurs Mitte Dezember 322 Mio. Euro) unterschrieben. Die Erhöhung des Anteils an der International Moscow Bank (IMB) von 80 % auf 90 % erfolge Anfang Jänner 2007. An dieser Bank, die per 30. Juni 2006 eine Bilanzsumme von 6,5 Milliarden US-Dollar aufwies und damit die neuntgrößte russische Bank ist, ist man seit 1991 beteiligt. Sie verfügt über 1800 Mitarbeiter in 36 Filialen und hat hauptsächlich Firmenkunden. Die Anzahl der Filialen soll bis Ende 2007 auf 100 erhöht werden.[1] Außerdem wurde 2007 die kasakische ATF Bank übernommen. Sie ist mit einer Bilanzsumme von 6,3 Mrd. Euro die drittgrößte Bank des Landes.[2]

Das Firmenlogo von 2002 - 2007

Seit 1. April 2008 besitzen die Bank und ihre Töchter einen neuen Markenauftritt. Gesellschaftsrechtlich trägt die Bank jetzt den Namen UniCredit Bank Austria AG. Die Logos wurden auf Unicredit Gruppenstandard gebracht, auch die identitätsstiftende „rote Welle“ – das bisherige Firmenlogo – wurde durch den zum Pfeil stilisierten UniCredit Einser auf roter Kugel ersetzt. Die Dachmarke UniCredit Group sollte ebenso etabliert werden. Der außenwirksame Markenname wurde auf Bank Austria vereinfacht, wodurch die Creditanstalt aus dem Bild des Unternehmens nach außen verschwindet. Die Schriftart wurde der der Mutter angepasst und auch die Mailadressen der Mitarbeiter, die zwischenzeitlich die Endung @unicreditgroup.at bekommen, werden in naher Zukunft einheitlich auf @unicreditgroup.eu enden. Eine derartige Änderung wird in allen UniCredit-Unternehmen zeitgleich umgesetzt, daher hat auch die HypoVereinsbank ein neues Logo bekommen. In den CEE-Töchtern der Bank Austria wurde diese Markenanpassung auch bereits vollzogen. [3]

Nach bereits länger andauernden Spekulationen über einen Verkauf einiger traditionsreicher Immobilien im Rahmen der Neustrukturierung der Bank gab der Vorstand am 31. Jänner 2008 bekannt, dass sowohl die ehemalige Länderbank-Zentrale Am Hof als auch die ehemalige „Z“-Zentrale in der Vorderen Zollamtsstraße – welche zu diesem Zeitpunkt noch offizieller Firmensitz des Unternehmens war – bis Ende Mai 2008 an den Bestbieter veräußert werden.

Den Zuschlag für beide Objekte erhielt im August 2008 die österreichische SIGNA Holding von René Benko.

Einzelnachweise

  1. Der Standard, 21. Dezember 2006, S. 19
  2. orf.at, [news.orf.at/ticker/256956.html]
  3. http://www.bankaustria.at/de/20242.html

Weblinks


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